Katholische AIDS-Theologie?

In einem Interview für die Linzer Kirchenzeitung Nr. 48/09 antwortete Pfarrer Stefan Hippler aus Kapstadt zur AIDS-Problematik in Afrika und zum katholischen Kondomverbot auf die Frage "Sie sprechen sich für den Einsatz von Kondomen in der HIV-Prävention aus" mit "Ja und nein. Nein, weil diese Frage für viele Katholiken der entscheidende Punkt ist. Programme, die nur auf die Abstinenz von Sex setzen, sind vollkommener Unsinn. Reine Kondomprogramme sind aber auch nicht das Gelbe vom Ei. Alle Forschung, die es gibt, sagt, das einzige, was in der Prävention hilft, ist das Abstinenz-plus-Programm. Das heißt, man muss den Leuten beibringen, möglichst nicht zu früh sexuell aktiv zu werden und durchaus auch Abstinenz einzuüben, und gleichzeitig muss man sagen: Leute, wenn ihr das nicht könnt, benützt ein Kondom.

Weiters meinte er: "Ich denke schon, und da stehe ich auch dazu, dass wir etwas mehr die Liebe und Barmherzigkeit Gottes durchschimmern lassen müssen, wenn es um die Sexualmoral geht. Ich würde mich freuen, wenn wir das, was die moderne Wissenschaft über die Sexualität weiß, auch in die Theologie einfließen ließen. Da haben wir Nachholbedarf." Er setzt sich für eine eigene "AIDS-Theologie" in der katholischen Kirche ein.

Wie nicht anders zu erwarten war, reagierten die Strenggläubigen wieder sehr streng. Kondom, nein danke, Enthaltsamkeit, ja bitte. Auf diese Weise wird AIDS besiegt.
In welcher Welt diese Leute leben, bleibt unnachvollziehbar.