Christenidee: Zwangssteuer für Konfessionslose!

In Deutschland tauchte jetzt die Idee auf, Kirchenaustritte durch eine neue Steuer zu bekämpfen.

Der Wirtschaftsforscher Ulrich Blum machte dazu einen konkreten Vorschlag, laut BILD-Zeitung vom 22.12.2009 forderte er: "Wer aus der Kirche austritt und keine Kirchensteuer zahlt, sollte eine andere Abgabe an eine soziale Einrichtung wie das Rote Kreuz entrichten." Also eine "Ethiksteuer nach italienischem Vorbild" entrichten. Der Satz für diese Steuer sollte sieben Prozent der Lohn- und Einkommenssteuer betragen. Damit ließe sich die Zahl der Kirchenaustritte möglicherweise bremsen und das "Trittbrettfahren" unterbinden, denn "schließlich nehmen auch Nicht-Kirchensteuerzahler häufig soziale Dienste oder Seelsorger in Anspruch", behauptete Blum.

Die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) rechnet für heuer mit einem Kirchensteuerrückgang von acht bis neun Prozent liegen, die katholische Kirche rechnet mit Mindereinnahmen von bis zu zehn Prozent.

In Österreich hat Katholiken-Chef Schönborn auch bereits angefangen, ähnlich vorzudenken.

Er machte es allerdings weniger deutlich. Die ORF-News vom 27. 09. 09 berichteten, eine Alternative zum verpflichtenden Kirchenbeitrag wäre für Schönborn vorstellbar, etwa das US-amerikanische System, "dass man einfach ganz massive steuerliche Erleichterungen für Spenden an die Kirchen, an die Sozialeinrichtungen etc. geben würde". Dass der Kirchenbeitrag primär Schuld an den Austritten ist, glaubt Schönborn nicht. "Ich glaube, der entscheidende Grund ist, dass Menschen keine Beziehung zur Gemeinschaft der Kirche haben, sie ist ihnen fremd geworden." Viele seien nicht damit aufgewachsen und hätten nur eine "vage Idee" von der Kirche. "Wenn dann ein Erlagschein kommt (..), dann ist bei manchen die Schwelle zum Austritt sehr niedrig." Auch katholische Traditionen kämen mit der jetzigen Großeltern-Generation immer mehr abhanden. Deshalb ändere sich die Situation der Glaubensvermittlung sehr stark.

Die Abrichtung der Kleinkinder durch religiöse Omas gibt es kaum noch, das bringt den Kirchen große Probleme, weil einem Heranwachsenden kann man den "Christenglauben" kaum noch wirklich einreden.

Schönborn weiß natürlich genau, es ist lächerlich, zu erwarten, dass sich die Kirche auf Spendenbasis finanziert. Er forderte darum "ganz massiven steuerlichen Erleichterungen für Spenden an die Kirchen, an die Sozialeinrichtungen". Da der Kirchenbeitrag bereits jetzt bis in einer Höhe von 200 Euro abgesetzt werden kann, wird es auch für "Spenden" statt des Beitrages für die meisten Beitragzahler keine zusätzliche Abschreibmöglichkeit geben. Schönborn versteckt sich hinter den "Sozialeinrichtungen". Wie auch der obige Ethiksteuerforderer, der ebenfalls frech behauptet, Nichtkirchensteuerzahler nähmen "soziale Dienste" der Kirche in Anspruch.

Es gibt jedoch keine sozialen Dienste der Kirchen!
Einrichtungen wie kirchliche Kindergärten, Krankenhäuser oder Altersheime werden genauso finanziert wie die entsprechenden staatlichen Einrichtungen: Durch Nutzerbeiträge, Krankenkassen, Steuergelder, darin steckt keinerlei Geld aus Kirchenbeiträgen! Auch eine Einrichtung wie die Caritas verteilt keine kirchlichen Gelder, sondern arbeitet mit Spenden und öffentlichen Mitteln! Die SPÖ-nahe Volkshilfe macht absolut dasselbe wie die Caritas, hier käme wohl kein Wahnwitziger auf die Idee, zu behaupten, die SPÖ finanziere mit ihren Parteigeldern soziale Einrichtungen und deswegen müssten alle parteilosen Österreicher einen Ersatzparteibeitrag zahlen. Die Kirche finanziert mit ihren Kirchenbeitragseinnahmen weder in Deutschland noch in Österreich "soziale Einrichtungen", sondern nur ihren Kirchenapparat!

Von Schönborn wäre vermutlich hinkünftig diese Argumenteabfolge zu erwarten: Die r.k. katholische Kirche könnte auf Pflichtbeiträge verzichten, bräuchte aber (vorgeblich zur "Finanzierung ihrer Sozialeinrichtungen") mehr Geld als bloß "freiwillige Spenden", darum müsste die Einführung einer "Ethiksteuer" verlangt werden, die alle Steuerpflichtigen zu zahlen hätten, die man u.a. auch der Kirche "widmen" könnte.

Damit wären Konfessionslose plötzlich quasi kirchensteuerpflichtig.

Die Kirche wäre mit einem Schlag das Problem der Austritte großteils los, weil die "Widmung" der "Ethiksteuer" an die Kirche nach italienischem Vorbild für die bisherigen Katholiken keine neue Belastung wäre und ein Austritt finanziell nichts brächte, geschädigt würden davon alleine die Konfessionslosen!

Für jemanden mit einem Bruttoeinkommen von 2.000 Euro würde der Vorschlag des deutschen Wirtschaftsforschers im Jahre ca. 185 Euro kosten. Also 185 Euro dafür, dass durch staatlichen Steuerzwang sich der Kirchenaustritt nimmer rechnet, weil es ja auch danach gleich viel kostet.

Das sind christliche Weihnachtsideen!
Straft die Ungläubigen, weil den Christenkirchen die Gläubigen davonlaufen!