Ist auch Bischof Laun ein Trottel?

Fortsetzung der Info Nr. 338 "Rainhard Fendrich ist ein Trottel"

Sind Atheisten dumm? KLARTEXT (2. Dezember 2010) von Bischof Andreas Laun: Die Empfindlichkeit der Herrn Atheisten entspricht ihrem doppelten Maß

Rainhard Fendrich rutschte in einem Interview der Satz heraus: "Ich akzeptiere jeden Atheisten, aber ein Atheist ist für mich ein Trottel." Dafür wurde er von vielen Atheisten wild beschimpft. Er reagierte als Gentleman und entschuldigte sich für das Wort, nicht aber für das, was er gemeint hatte und was auch jeder versteht, der den Text gelesen hat. Fendrich sagte: Trottel ist sicherlich das falsche Wort für Menschen, die sich von der Kirche abwenden. "Es widerstrebt meiner christlichen Denkweise andere Menschen bewusst zu verletzen. Insofern war diese Äußerung ein Fehler!"
Soweit, so gut. Dennoch macht die kleine Geschichte nachdenklich. Was Fendrich sagte, steht, genau gelesen, auch in den Psalmen 53,2 , wenn es dort heißt: "Der Tor spricht in seinem Herzen: Es ist kein Gott!" "Tor" oder "Trottel", das eine Wort ist Hochsprache, das andere vulgär, aber gemeint ist dasselbe: ein Mensch, der viel zu wenig, der falsch denkt, der sich in einer einfachen Sache irrt!

Atheistische Anmerkung: Und was wahr und was Irrtum ist, das entscheidet der Herr Laun? Und was "richtig gedacht" ist, bestimmt ein Bibeltext"?

Fendrich sagte das im Gedanken an die Wunder der Schöpfung und so gesehen hat er natürlich recht! Die überzogene Reaktion der Atheisten im Internet erinnert ein wenig an die der Muslime wegen der Karikaturen von Mohammed! Die Empfindlichkeit der Herrn Atheisten entspricht ihrem doppelten Maß: Man lese nach, wie gehässig sich ein Herr Dawkins, der derzeitige "Atheisten-Papst", über seinen christlichen Kritiker J. Lennox äußerte, dem er sogar wünschte, erschossen zu werden (Laun gibt dazu keine Quelle an, eine solche Aussage Dawkins konnte nicht ergoogelt werden).

Atheistische Anmerkung: Das "Wunder der Schöpfung" wird von Atheisten eben gottlos erklärt, wie zum Beispiel jüngst durch das neue Buch "Der große Entwurf: Eine neue Erklärung des Universums" von Stephen Hawkins. Aber Hawkins ist bestimmt auch ein Trottel. Wenn die Menschen Fragen noch nicht endgültig beantworten können, dann heißt das nicht, dass deswegen die Antwort "Gott" lautet. Weil "Gott" ist bloß eine Verlängerung der Ursachenreihe, Bertrand Russell sagte dazu: "Wenn alles eine Ursache haben muss, dann muss auch Gott eine Ursache haben. Wenn es etwas geben kann, das keine Ursache hat, kann das ebenso gut die Welt wie Gott sein."

Auch denke man an all den gemeinen Spott über Kirche, Glaube, über Maria und über Jesus selbst von Seiten bestimmter Atheisten - wo bleibt die Entrüstung? Nein, wir haben in unserer Öffentlichkeit das Maß verloren: Wegen Kleinigkeiten entrüstet man sich grenzenlos, wenn man meint, selbst betroffen zu sein, über Ungeheuerlichkeiten, die den Anderen betreffen, schweigt oder lacht man hämisch mit! Maßlosigkeit auf der einen, Empfindlichkeit auf der anderen Seite, zusammen ein Krankheitssymptom der heutigen Welt!

Atheistische Anmerkung: Nach der Ansicht Launs gibt es also gar keine Entrüstung darüber samt Anzeigen wegen "Herabwürdigung religiöser Lehren" (StGB §188)? Oder kann ein Atheist jetzt den Fendrich anzeigen, wegen "Herabwürdigung atheistischer Ansichten?"

Eigentlich hat Fendrich mit seinem "Sager" eine noch wichtigere Frage aufgeworfen: Hat die Bibel recht, wenn sie den Atheisten einen Toren, wenn sie ihn "dumm" nennt? Sicher kann man nicht behaupten, alle Atheisten wären intellektuell unbegabte Menschen. Elie Wiesel verlor seinen Glauben im KZ angesichts der grausam-feierlichen Hinrichtung eines jüdischen Kindes! Wer würde es wagen, ihn deswegen "dumm" zu nennen oder sonst wie über ihn zu urteilen?

Atheistische Anmerkung: Es gibt in der Weltgeschgichte außer Elie Wiesel noch ein paar Leute mehr, die nicht an Götter glauben und die man nicht unbedingt "dumm" nennen könnte, siehe z.B. Religionskritiker.pdf.

Aber in anderer Hinsicht sind Atheisten tatsächlich sehr häufig eigenartig "dumm": Sie scheinen ständig Gründe zu suchen für ihren Atheismus, nämlich um ihn zu bestätigen, als ob sie sich wünschten, dass Gott nicht existieren möge! Folgerichtig machen sie es auch mit der Kirche so: Sie suchen nach Fehlern in der Kirche und freuen sich hämisch, wenn sie sie finden!

Atheistische Anmerkung: Dass Gott nicht existiert, braucht sich niemand zu wünschen, weil das wäre eine doppelte Verneinung: wenn es was nicht gibt, dann kann man dessen Existenz nicht bestreiten.

Auch hier: Als ob es ein Grund der Freude wäre, wenn sie nur Menschenwerk, Menschenversagen, Menschensünde wäre und nur ja nicht Ort der Gegenwart Gottes! Sie benehmen sich wie ein Krebskranker, der seinen Mitmenschen freudestrahlend verkündet: Es gibt keine Therapie für mich!! Dazu kommt noch bei bestimmten modernen Atheisten ein "missionarischer Eifer" für ihre Hoffnungslosigkeit! Wie Kranke, die dem anderen Kranken sagen: "Geh ja nicht zum Arzt, probiere es nicht, er kann dir sicher nicht helfen!"
Aber so, das ist wahr, benehmen sich nur "Toren", nur "Dumme" und, wenn man will, nur "Trotteln": Sie wünschen sich ihren Untergang, sie wollen nicht geliebt werden, sie wollen andere in die Hoffnungslosigkeit mit hineinziehen! So bleibt wahr, was der Psalm sagt: "Nur Toren sagen, Gott existiert nicht!" Nicht töricht sind sie nur dann, wenn sie sagten: "Hoffentlich irre ich mich, hoffentlich existiert Gott, hoffentlich hat die Kirche recht - wie schön wäre das!" Dann, wenn sie so redeten, würden sie auch anfangen, nach Gott zu suchen, natürlich kritisch und nicht leichtgläubig, aber mit aller Kraft und Leidenschaft - und dann würden sie Gott auch finden!

Soweit der Salzburger Weihbischof Laun. Atheisten sind also hoffnungslos kranke Menschen, die sich nicht religiös behandeln lassen wollen. Ließen sie sich religiös gegen diese von Laun behauptete Hoffnungslosigkeit behandeln, nu, da müssten sie wahrlich Trotteln sein! Ein Atheist weiß, dass er nichts glaubt. Er weiß das auch noch, nachdem ihn der Fendrich einen Trottel und der Laun einen Toren genannt hat. Ein Atheist schüttelt verblüfft den Kopf über die Vermutung, es ginge ihm in seinem Dasein etwas ab, das durch einen Gottesglauben ausgeglichen werden könnte. Jedoch: Ein Atheist kennt die Religion und weiß deshalb, woran er nicht glaubt und auch gar nicht glauben könnte! Hier passt wieder der alte Witz: Atheisten kommen nicht in den Himmel, weil sie nicht daran glauben, Gläubige kommen nicht in den Himmel, weil es keinen gibt. Aber jeder Atheist weiß, es gibt ein Leben vor dem Tode!

Jeder mag selber beurteilen, ob auch Bischof Laun ein Trottel ist ...