Am 27. Jänner 1945 befreite die Rote Armee die noch im KZ Auschwitz
verbliebenen Häftlinge. Vor der heurigen Gedenkfeier zum 65. Jahrestag
der Befreiung sagte der pensionierte katholische Weihbischof und ehemalige Generalsekretärs
der Polnischen Bischofskonferenz, Tadeusz Pieronek (75), die Juden benützten
den Holocaust als "Propagandawaffe", Opfer der Verfolgungen seien
nicht nur Juden gewesen, eine ihm zugeschriebene Aussage, er habe den Holocaust
als jüdische Erfindung bezeichnet, bestreitet er.
Der Europäische Jüdische
Kongress (EJC) sieht in den Äußerungen des Bischofs einen tiefer liegenden Antisemitismus,
der noch immer unter einigen katholischen Geistlichen in Europa andauere. EJC-Präsident
Moshe Kantor nannte die Bemerkungen Pieroneks "hetzerisch" und "inakzeptabel".
Das American Jewish Committee (AJC) forderte, der Krakauer Kardinal Stanislaw
Dziwisz solle Pieronek, der in Krakau lebt, disziplinarisch belangen. AJC-Geschäftsführer
David Harris sagte, die katholische Kirche und der Vatikan müssten die schändlichen
Lügen umgehend und uneingeschränkt verurteilen.
Besonders pikant:
Pieronek leitet die Krakauer Seligsprechungskommission für Papst Johannes Paul
II.
Eine groteske Meldung zum Holocaust wird auch verbreitet:
Kath.net
berichtet unter dem Titel "Geheimes Hilfsnetzwerk Pius XII. für die Juden entdeckt"
man habe nun einen italienischen Priester (Jahrgang 1912) ausfindig gemacht,
der während des 2. Weltkrieges in einer katholischen Organisation tätig gewesen
sei, die Juden zur Flucht verholfen habe. Er kann sich zwar nur an zwei Namen
erinnern, aber man habe "Tausende" gerettet.
Wieso dies dem Priester
mit 98 Jahren einfällt und er sich die letzten 65 Jahre daran nicht erinnert
hat, dürfte wohl damit zusammenhängen, dass man für die geplante "Seligsprechung"
von Papst Pius XII. dringend einige positive Aussagen braucht.