SPIEGEL-online-Meldung vom 30.1.10:
Auch ein Jahr nach seiner
Holocaust-Leugnung hält der Brite Richard Williamson nach SPIEGEL-Informationen
an seinen umstrittenen Thesen fest. Aus Mails der erzkonservativen Piusbruderschaft
geht hervor, dass Williamson "die sechs Millionen Vergasten" für "eine
Riesenlüge" hält.
Hamburg - Bischof Richard Williamson
bestreitet weiter den Holocaust. Während seine erzkonservative Piusbruderschaft
direkt mit Papst Benedikt XVI. über Glaubensfragen verhandelt, bleibt der Brite
uneinsichtig.
Vor einem Jahr hatte Williamson die katholische Kirche durch
seine Ansichten in eine tiefe Krise gestürzt. Aus internen E-Mails der erzkonservativen
Piusbruderschaft geht nach SPIEGEL-Informationen hervor, dass Williamson "die
sechs Millionen Vergasten" nach wie vor für "eine Riesenlüge"
hält.
Auf dieser "Tatsache" sei "eine ganz neue Weltordnung
aufgebaut worden". Die Juden, so der Geistliche, der sich im April in Deutschland
wegen Volksverhetzung vor Gericht verantworten muss, seien "dank der KZs
Ersatzerlöser geworden".
Williamson behauptet zudem, dass "1,3
Millionen Deportierte" aus den Lagern Treblinka, Majdanek, Belzec und Sobibór
keineswegs vergast, sondern in den von Deutschland besetzten Teil der Sowjetunion
verbracht worden seien.
Der Bischof hält offensichtlich weiterhin Kontakt
zu führenden Vertretern der Revisionisten-Szene wie dem Schweizer Jürgen Graf.
Die eigene Piusbruderschaft hält den Engländer zwar für "eine tickende
Zeitbombe", doch ausschließen wolle man ihn nicht. Er habe viele Verdienste.
Zudem befürchten die Brüder, Williamson könnte nach einem Ausschluss neue Bischöfe
weihen und so eine Gegenkirche gründen.