Am 24. Februar
2010 berichtete die Kleine Zeitung Graz über die Aussagen
eines österreichischen Missbrauchsopfers, am 27. Februar kam der Betroffene im
ORF-Mittagsjournal zu Wort. Siehe dazu Info
Nr. 91.
Am 1. März trat das Opfer, der 46-jährige Klaus Fluch in der TV-Sendung
"Thema" auf und schilderte mit offenen Worten detailiert die Verbrechen
des Pfaffen. Nicht nur die sexuellen Übergriffe, auch die körperlichen Züchtigungen
und die religiösen Drohungen - die Sendung konnte eine Zeitlang aus dem ORF-Archiv
gestartet werden. Besonders bemerkenswert ist dazu auch die katholische
Schleimerei des zuständigen Abtes.
Da die Wiederholung aus dem ORF-Archiv nicht
mehr möglich ist, kann hier der Ton der Sendung abgehört
werden.
Es sei eine Ungerechtigkeit
der Kirche: Während die Mitglieder des Vereins "Priester ohne Amt"
von der Kirche abgesetzt wurden, weil sie in einer Beziehung leben oder Kinder
haben, halten die Diözesen weiter an Geistlichen fest, die wegen Kindesmissbrauchs
rechtskräftig verurteilt worden sind. Nun setzt der Verein die heimischen Bischöfe,
die derzeit auf Frühjahrstagung in St. Pölten sind, unter Druck: Alle verurteilten
Priester sollen aus dem Seelsorgedienst entfernt werden. "Zurzeit sind
in Österreich noch mehrere solcher Priester in fast allen Diözesen tätig. Wenn
die Österreichischen Bischöfe nicht handeln, sehen wir uns zum Schutz der Kinder
gezwungen, ihre Namen zu veröffentlichen", erklärte der Verein in einer
Aussendung.
Wenn ein Priester öffentlich zu seiner Liebe zu einer Frau und
zu seinen Kindern stehe, werde er hingegen "zum Schaden der Seelsorge gnadenlos
aus dem priesterlichen Dienst entlassen", obwohl er damit kein Gebot Gottes
verletze. Das Recht auf Ehe sei nicht nur ein allgemeines Menschenrecht, sondern
auch ein Naturrecht. Die Bischofskonferenz sei die einzige Institution in Österreich,
welche die Menschenrechte in ihrer Verwaltung nicht anerkenne, kritisieren die
"Priester ohne Amt".