Papst musste sich von Kinderschänder distanzieren

Die Missbrauchsvorwürfe gegen Marcial Maciel, den Gründer der Legionäre Christi, waren seit Jahrzehnten bekannt. Manchmal geht es nicht anders, dann muss sich sogar ein Papst von einem berüchtigten Kinderschänder distanzieren.

Am 1. Mai 2010 veröffentlichte der Vatikan ein Communique in dem eingestanden wird, der aus Mexiko stammende Marcial Maciel Degollado (1920-2008) habe "objektiv unmoralischen Verhalten" an den Tag gelegt, seine Taten seien "Ausdruck eines skrupellosen Lebens ohne wahrhafte religiöse Empfindung", jedoch hätten die Ordnensmitglieder davon nichts gewusst. Dabei hatten zehn der Opfer aus den 1950er-Jahren bereits vor dreißig Jahren dem Vatikan darüber berichtet, Papst Wojtyla wusste seit 1983 Bescheid. Was ihm offenbar egal war, er unternahm nichts, lobte den hundertfachen Kinderschänder 1994 für dessen "effiziente Führung für die Jugend" und spendete ihm 2004 den päpstlichen Segen. Die Legionäre Christi sind eine weltweit tätige Gemeinschaft päpstlichen Rechts. Der 1941 von Maciel in Mexiko gegründeten Kongregation gehören zurzeit über 800 Priester und 2.500 Seminaristen in 22 Ländern an.


Heuchler und Vertuscher segnet Kinderschänder

Ratzinger handelte genauso schlimm. 1997 gingen die zehn Opfer, die den Vatikan in den 1980er-Jahren informiert hatten, an die Öffentlichkeit, 1998 wandten sie sich an die Glaubenskongregation (also an die Institution, die früher "Inquisition" hieß und von Ratzinger geleitet wurde). Ratzinger weigerte sich, sie zu empfangen oder gegen Maciel etwas zu unternehmen. Heute gilt als Ausrede, der damalige Kardinal-Staatssekretär Sodano habe sich einer Untersuchung des pädophilen Ordensgründers Maciel widersetzt. Sodano ist heute Kardinaldekan, also der Vorsitzenden des Kardinalskollegiums. Seine Ablöse wird zurzeit nicht diskutiert.

2002 wandten sich die Opfer an die UNO und informierten in Genf die Medien über Maciels Verbrechen und die Untätigkeit des Vatikans. Was keinerlei Wirkung brachte. Die Medien befassten sich kaum damit und die Kirche schwieg dazu. Kurz vor dem Tod des Sittenstrolchs im Jahre 2008 wurde ihm schließlich befohlen, in völliger Zurückgezogenheit zu leben. Maciel war offenbar bisexuell, er hatte nicht nur seinen Seminaristenharem, sondern auch mit mehreren Frauen Kinder. Zwei seiner eigenen Kinder beschuldigen ihn, sie missbraucht zu haben.

Erst nach dem Tod des Täters wurde 2009 eine "umfassende Untersuchung" angeordnet, jetzt wird eine "umfassende Reform des Ordens der Legionäre Christi" angekündigt.

Das ist ein ganz typisches Beispiel: Heuchelei, Vertuschung, Lüge, das sind die tragenden Säulen im katholischen Sexualtempel. 2010 verbreiteten sich die Vorwürfe gegen das katholische Kinderschändergesindel so stark, dass alles Heucheln und Lügen nichts mehr nutzte, die katholische Kirche steht endlich am Pranger!


Die Heuchelei geht weiter: diese katholische Postkarte wird jetzt verbreitet