Gottesmutter Maria für Betrug aktiviert

Der menschliche Aberglauben äußert sich nicht nur am Freitag, den 13. oder beim Amulett in der Hosentasche. Weit verbreitet ist der religiöse Aberglaube, also dass dem Jesus seine Mutter irgendwo erscheine und Botschaften verkünde oder dass Heilige durch Fürbitte beim HErrn Wunder verüben könnten.

In Villach passierte jetzt ein weltliches Wunder, am 21. Mai 2010 meldete der Polizeibericht, eine "Seherin" habe unter Berufung auf die "Mutter Gottes in Lourdes" einer Frau in den letzten zwei Jahren 500.000 Euro herausgelockt. Mit Hilfe von Ehemann und Schwager hätte sie Tricks mit "heiligen Gegenständen" praktiziert, die das Opfer nach entsprechenden "Weissagungen" finden durfte. Das Geld ist weg, laut Angabe der "Seherin" ist es jetzt in "Gottes Hand".

Die Polizei nimmt an, dass noch eine Anzahl anderer Personen entsprechend geschädigt worden sein dürfte und ersucht weitere Opfer, sich zu melden.

Dieser Screenshot aus dem TV zeigt einen Auszug aus einem Brief der "Seherin" an ihre Opfer. Die paar Zeilen genügen eigentlich schon, um die hohe Schlichtheit des Gemütes der Betrogenen zu erkennen:

Was lernt man daraus?
Religiöse Dummheit wird fallweise direkt auf sehr irdische Art bestraft. Pilger nach Lourdes, Fatima oder Medjugorje sind gemütsmäßig wohl ähnlich gestrickt, aber die Strafen dafür sind deutlich niedriger, man verscheißt nämlich in Lourdes oder Medjugorje nicht gleich ein paar Hunderttausend, sondern nur Zeit und Reisegeld und bemerkt es nicht einmal, dass man ebenfalls gelinkt worden ist ...