Es war nur eine Frage der Zeit bis sich irgendein Frömmler meldet und
das Unglück bei der Loveparade in Duisburg als "Strafe Gottes" deklariert.
Die erste Botschafterin dieser Gottesstrafe heißt Eva Herman und war
früher TV-Moderatorin beim NDR. Diese Arbeit verlor sie 2007, nachdem sie geäußert
hatte, Hitler hätte die Mütter hoch geschätzt, aber die 68er hätten dies abgeschafft.
Bei der Loveparade in Duisburg am 24. Juli 2010 hatten sich 1,4 Millionen
Personen versammelt, das Sicherheitskonzept war nur für einige Hunderttausend
ausgelegt, als Besucherströme sich während der Veranstaltung auf engen Zu- und
Abgangswegen gegeneinander bewegten, kam es durch Dränglereien zu Massenpaniken,
die zwanzig Menschen das Leben kosteten.
Frau Herman verglich das fröhliche
und offene Fest mit Sodom und Gomorrha und sah die Veranstaltung als Sex- und
Drogenorgie, die mit öffentlichen Mitteln finanziert werde. Hinter der
Veranstaltung vermutet sie teuflische Mächte und das Unglück als Wirken göttlicher
Mächte, die das gottlose Treiben beenden wollten. Also so eine Art Klein-Sodom
in Duisburg. Dass die Veranstalter angesichts des Unglücks in Hinkunft auf die
Abhaltung der Loveparade verzichten wollen, empfindet Herman als Erleichterung.
Nichts hat sie bisher dazu gesagt, ob die 19 Toten jetzt wegen ihrer Sünden
vom Teufel geholt wurden oder ob es sich um eine göttliche Liquidierung von
sündhaften Geiseln gehandelt hat.
Ja, wenn die christlichen Sittenstrengen
ihren barmherzigen lieben Gott nicht hätten, die Welt würde für sie immer schlimmer.
Vielleicht sollten sie noch mehr Gottvertrauen haben und zum Beispiel beten,
dass bei den schamlosen Partnerschaften von Homosexuellen der HErr endlich mit
einem Blitz dreinfahre?