Der türkische Botschafter in Wien, ein gewisser Kadri Ecved Tezcan, gab
für die PRESSE vom 10.11.2010 ein Interview. Er betonte dabei zwar, dass
er nicht als Botschafter, sondern als seit einem Jahr in Wien lebender Türke
spräche, seine Ausführungen riefen jedoch trotzdem deutliche Kritik der österreichischen
Regierung hervor. Mit Recht!
Denn Tezcan ist anscheinend der Meinung, dass sich die österreichische
Bevölkerung viel zuwenig in die eingewanderte türkische Kultur integriere. Denn
an Türkenghettos sind die Österreicher schuld, die dort nicht wohnen, an den
Schulen mit hohem Migrantenanteil sind auch die Österreicher schuld, die ihre
Kinder nicht in Migrantenschulen schicken. Dadurch werden die Türken in die
Ecke gedrängt. Nochmals langsam: wenn in Schulen 70 % Türkenkinder sind,
dann werden die Türken in die Ecke gedrängt. Schuld daran ist die Intoleranz
der Österreicher, die auf keine türkischen Feste gingen.
Dass vielleicht
Türken auf österreichische
Feste gehen könnten? Kein Thema für Herrn Tezcan, denn "außer im Urlaub
interessieren sich die Österreicher nicht für andere Kulturen", dabei sollten sie es gewohnt sein, mit
Ausländern zu leben. Türkische Einwanderer sind es schließlich gewohnt,
in Österreich wie in der Türkei zu leben! Da könnten die Österreicher ja davon
lernen! Denkt Euch einfach, Ihr seid in Österreich im türkischen Urlaub! Anmerkung:
Das war jetzt sarkastisch gemeint. Denn man müsste schließlich eher erwarten dürfen, dass sich
Einwanderer für die Kultur des Einwanderungslandes interessierten
und darum, mit den hiesigen Eingeborenen zu leben, als umgekehrt.
Auf die Frage, "viele Wiener haben offenbar
Angst davor, dass sie in manchen Stadtteilen zur Minderheit werden und die türkische
Kultur dominiert", kommt die Antwort, "die Welt ändert sich.
Es geht nicht mehr darum, wer dominiert und wer nicht. Es gibt keine Grenzen.
Je mehr Kulturen es gibt, desto reicher werden wir".
Also passt Euch gefälligst
an die reiche türkische Kultur an! Vermutlich ist es für Herrn Tezcan eine
Zumutung für Ausländer, sich daran zu gewöhnen, in Österreich zu leben. Er bedauert,
dass für Integration das Innenministerium zuständig sei. Was sicher nicht die
optimale Lösung ist. Die Frage, wie weit türkische Einwanderer selber für Integration
zuständig sind, stellt der Botschafter gar nicht.
Daraus ergab sich
die nächste Frage: "Viele Österreicher
sehen das anders. Sie empfinden Unbehagen bei einzelnen Aspekte der Kultur,
die Türken mitgebracht haben. Sie mögen nicht, wie Frauen behandelt werden,
sie wollen keine Frauen in Kopftüchern herumlaufen sehen. Sie wollen auch nicht,
dass junge Macho-Türken Mitschüler terrorisieren." Antwort: "Davon
habe ich nie gehört."
Frage: "Es ist kein Verbrechen, andere
Jugendliche zu drangsalieren.." Antwort: "..aber Türken sind nicht
an der Spitze dieser Listen. Erlauben Sie mir noch eine Frage. Wenn etwas nicht
zu Ihrer Kultur gehört, haben Sie dann das Recht zu sagen, Sie wollen diese
Menschen nicht? Das ist eine andere Kultur, ein anderes Parfum, eine andere
Folklore. Ihr müsst damit leben. Warum habt ihr 110.000 Türken eingebürgert?
Wie konntet ihr sie als Bürger akzeptieren, wenn es so ein großes Integrationsproblem
mit ihnen gibt? Ihr müsst mit ihnen reden. Die Türken sind glücklich, sie
wollen nichts von euch. Sie wollen nur nicht wie ein Virus behandelt werden.
Die Gesellschaft sollte sie integrieren und von ihnen profitieren. Ihr müsst
keine Migranten mehr holen. Ihr habt sie hier. Aber ihr müsst an sie glauben,
und sie müssen an euch glauben."
Der Herr Tezcan bekennt sich
also ausdrücklich zur Parallelgesellschaft. Hier die Türken, da die Österreicher,
die Türken wollen nichts von den Österreichern, sie haben ja ihre Parallelrepublik.
Anzumerken ist noch, türkische Jugendbanden, die andere Jugendliche drangsalieren,
sind "an der Spitze dieser Listen".
Dass
Türken deutsch lernen und sich an die Regeln des Landes halten sollen, wird
von Tezcan akzeptiert, aber wie: Auf die Frage: "Warum also klappt
es nicht?", kommt die Antwort: "Sie haben es selbst sehr offen gesagt:
Die Leute wollen hier keine Frauen mit Kopftüchern sehen. Ist das denn gegen
das Gesetz? Nein, ihr habt da nichts zu sagen. Es steht jedem frei, was er auf
dem Kopf trägt. Wenn es hier die Freiheit gibt, nackt zu baden, sollte es auch
die Freiheit geben, Kopftücher zu tragen."
Wie hier schon mehrfach
zitiert hat Alice Schwarzer mit ihrer Aussage, "das Kopftuch ist seit dem
Sieg Khomeinis im Iran 1979 weltweit die Flagge der Islamisten, wir dürfen nicht
länger wegsehen, wir müssen hinsehen, genau hinsehen", das Kopftuchproblem
deutlich auf den Punkt gebracht. Der politische Islamismus fixiert u.a.
mit der Propagierung einer islamischen Kopftuchpflicht seine Positionen in den
Einwanderungsländern. Nach Tezcans Ansicht haben die Menschen in
den Einwanderungsländern dazu gar nichts zu sagen. Aber es sind gerade diese
Dinge, die den Unmut in der autochthonen Bevölkerung schüren. Wenn man ein bisschen
Kontakt zur Basis hat: Es wird im Zusammenhang mit der Migration über nichts
so viel Unmut geäußert, wie über die Zunahme der islamischen Kopftücher, diese
Kopftücher werden eindeutig als Signal der Ablehnung der Integration, als Signal der Parallelgesellschaft,
als Signal für die politische Positionierung des Islamismus wahrgenommen.
Was
langsam auch die Politik zu begreifen anfängt. In Oberösterreich haben jetzt
alle vier Landtagsparteien ein Verbot von Burka und Gesichtsschleier gefordert
(sogar die Grünen!), Multikulti ist gescheitert, die Menschen sehen in der
Ausbreitung islamischer Lebensformen keinerlei Bereicherung, sondern eine Beeinträchtigung
ihrer Lebensweise, vielfach sogar eine Bedrohung ihrer eigenen kulturellen
Gepflogenheiten. Darüber hinweg fahren mit einem, "nein, ihr habt da
nichts zu sagen", wird alleine dem Herrn Strache und seiner FPÖ neuen Zulauf bringen.
Wie
sein Ministerpräsident Erdogan ist auch Tezcan dafür, dass die türkische Sprache
im Schulunterricht verwendet und türkisch auch Maturasprache wird, die türkische
Parallelkultur also staatlich ausgebaut wird. Zur Frage, warum Kroaten bessere
Schulleistungen erbrächten als türkische SchülerInnen, gibt Tezcan die Antwort,
Kroaten seien Christen und darum willkommen, Türken würden abgelehnt und an
den Rand der Gesellschaft gedrängt, "warum soll man dann Teil dieser Gesellschaft
sein wollen?" Er erläutert auch die Philosophie im Islam: "Was immer
du hast, von Gott gegeben, ist genug für dich. Das Einzige, was du tun musst,
ist Gutes für deine Leute in der Familie und in deiner Umgebung. Die Türken
in Wien helfen einander. Sie wissen, sie sind nicht willkommen."
Somit
lautet die Schlussfolgerung von Tezcan: Integriert Euch nicht!
Weiter
im Interview: Auf die Frage warum er glaube, dass Türken nicht willkommen
seien, kommt die Antwort: "In dieser Stadt, die behauptet, ein kulturelles
Zentrum Europas zu sein, stimmten fast 30 Prozent für eine extrem rechte Partei.
Wenn ich der Generalsekretär der UNO, der OSZE oder der Opec wäre, würde ich
nicht hier bleiben. Wenn ihr keine Ausländer hier wollt, dann jagt sie doch
fort. Es gibt viele Länder auf der Welt, in denen Ausländer willkommen sind.
Ihr müsst lernen, mit anderen Leuten zusammenzuleben. Was für ein Problem hat
Österreich?"
Was für ein Problem haben die Menschen in anderen
Ländern? Offenbar sind es in ganz Europa die Einwanderer aus der Türkei
und anderen Staaten mit islamischem Hintergrund, die auf Ablehung stoßen. In
welchem Land reißt man sich heute um islamische Einwanderer?
Warum
scheitert Multikulti durchgehend am Islam?
Vielleicht ist es nicht
ganz so? Dazu die nächste Frage: "Geht es wirklich um den Islam? Mit den Persern
hier gibt es keine Probleme." Antwort: "Wie viele Perser gibt
es denn hier? Man sieht sie nicht. Wenn man sie sehen würde, hätten sie genau
das gleiche Problem. Es steckt immer diese religiöse Abneigung dahinter."
Was
klarer Unsinn ist. Die meisten Perser in Österreich sind nämlich aus der
islamischen Republik Iran geflüchtet, also eben keine eifrigen Muslime! Auf
die Idee, dass die Abneigung
gegen den Islam was mit der europäischen Aufklärung und der hierzulande
längst üblichen Religionsferne der Menschen zutun haben könnte, kommt Tezcan
nicht. Denn es ist den Österreichern egal, ob Kroaten Christen sind oder
nicht, es ist ihnen auch egal, ob Perser Muslime sind oder nicht, weil weder
Kroaten noch Perser sich öffentlich als wesentliches Kennzeichen eine Religion
umhängen. Im Gegensatz zur türkischen Parallelgesellschaft, die ist eine
muslimische Gesellschaft, richtet sich nach Traditionen, die hierzulande seit
Jahrhunderten oder zumindest Jahrzehnten überwunden sind. Die Menschen in
Österreich wollen nicht ständig dem Vormodernismus oder religiösem Fanatismus
begegnen!
Im Schlusssatz des Interviews wird Tezcan wieder zum
Botschafter, er beschwert sich über das Außenministerium, "als ich um ein
Treffen mit dem Außenminister ansuchte, hieß es, der Außenminister empfängt
keine Botschafter. Können Sie das glauben? Ich bin ein Botschafter von 250.000
Menschen, die in diesem Land leben. Über welchen Dialog reden wir hier?"
Damit
hat er ein wahres Wort gesagt. Türkischen Migranten haben ein riesiges Integrationsproblem,
der türkische Botschafter ist ihr Vertreter, der Vertreter der türkisch-islamischen
Parallelrepublik in Österreich. Multikulti war anders gemeint ...
PS:
Es darf nicht verabsäumt werden, darauf hinzuweisen, dass die genannten 250.000
selbstverständlich kein monolithischer Block sind. Auch unter Einwanderern aus
der Türkei gibt es ein breites Spektrum. Aber trotzdem: im Vergleich zu Einwanderern
aus anderen Staaten ist die Tendenz zur Ghettobildung, zur Parallelgesellschaft
in diesem Bereich ungleich deutlicher wahrnehmbar. Und das ist kein von den
Österreichern verursachtes Problem!
PPS: Genau zum Thema: Religion
prägt türkische Jugendliche - das ist es, was auf dieser Site ständig gepredigt
wird: es ist nicht "Rasse" oder Herkunft, es ist die Religion, die
Konflikte und Probleme verursacht!