Bischof verleumdet Konfessionsfreie

Am 19.1.2011 wandte sich ein vom evangelischen Oberbischof Bünker erfundenes Personenkomitee mit der Forderung nach Einführung eines Zwangsunterrichtes für Religionsfreie an die Öffentlichkeit.

Bischof Michael Bünker verbreitete auf einer Pressekonferenz die Ansicht, ein zwangsweiser Ethikunterricht müsse für alle SchülerInnen, die keiner anerkannten Religionsgemeinschaft angehören bzw. sich vom Religionsunterricht abmelden, in den Oberstufenbereichen eingeführt werden, weil durch Entwicklungen in Medizin, Ökologie, Wirtschaft und neuen Medien große ethische Herausforderungen entstünden, gleichzeitig aber immer weniger Schüler den Religionsunterricht besuchten.

Bünker und sein Komitee verbreiten also wieder den Standpunkt, die Religionsgemeinschaften wären im Besitze von allgemeinverbindlichen Ethiken, konfessionsfreie oder religiös desinteressierte Menschen wären jedoch per se ohne Ethik und Moral. Eine ungeheuerliche Verleumdung! Eine ungeheuerliche Diskriminierung!

Bereits am 30. November 2007 hatte der inzwischen politisch entsorgte damalige ÖVP-Chef Molterer sich ebenfalls diese Unverschämtheit geleistet und Konfessionsfreie auf diese gemeine Art beschimpft und gar noch einen durch religiöse Lehrkräfte verübten Zwangsethikunterricht gefordert, Bischof Bünker hatte diese Forderung unterstützt: "Kein Schüler soll ohne eine Bildung in diesem ethisch-religiös-sittlichen Bereich aus der Schule kommen. Das ist, glaube ich, die öffentliche Schule dem jungen Menschen schuldig".

Die laufenden Schulversuche "Ethikunterricht" bewegen sich auf dieser Ebene, die zwangsweise verpflichtende Ausrichtung auf alle Nichtreligiöse wurde 2010 aus Budgetgründen gestoppt, siehe Info Nr. 320.

Es muss wieder klargestellt werden: Religionsfrei zu sei, bedeutet nicht ethiklos zu sein, zu behaupten alle Menschen bräuchten eine "ethisch-religiös-sittliche Bildung", diskriminiert nahezu zwei Millionen religiös nichtorganisierte ÖsterreicherInnen auf das Gemeinste und Hinterhältigste! Die Einführung eines Ethikunterrichtes kann nur ein Ethikunterricht für ALLE sein, unabhängig von der Zugehörigkeit zu einer Religionsgemeinschaft und dieser Unterricht kann nur durch säkulare Lehrkräfte getätigt werden!

Für Religionsfreiheit! Für Freiheit von Religion! Gegen die Diskriminierung der Konfessionsfreien durch christliche Fanatiker, die sich trotz all der religiösen Untaten in der Menschheitsgeschichte, für richtungsgebende Ethiker halten!

PS: zur christlichen Ethik siehe ethik.pdf.