Schweizer Religionsschwund

Auch in der Schweiz schwindet das Interesse an Religionen. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Studie des Schweizer Nationalfonds. In den 1970er-Jahren war die christliche Welt der Schweiz noch in Ordnung, gut 45 % waren katholisch, 45 % waren evangelisch. Jetzt sind noch 32 % Protestanten und 31 % Katholiken, nichtchristliche Religionen haben 12 % der Bevölkerung als Anhänger, die Konfessionsfreien sind von einem (!) Prozent auf 25 % gestiegen.

Die Detailuntersuchung dazu zeigt, dass vor allem die Anzahl der religiös Distanzierten enorm gestiegen ist. Sie sind mit 64 % die größte Gruppe, zwar nicht glaubenslos, aber Religion ist für diese Menschen nicht wichtig und wird nur bei Bedarf möglicherweise aktiviert. Die Institutionellen sind die echten Gläubigen (17 %), sie glauben an einen persönlichen Gott, wie er von den Weltreligionen gelehrt wird, unter Alternativen sind Esoteriker u.ä. zu verstehen (9 %), die Säkularen sind die bewussten Religionsfreien (10 %).

Auch in der Schweiz gibt es die üblichen Unterschiede zwischen den Geschlechtern, statistisch kommen auf eine ungläubige Frau drei Männer, bei den Esoterischen ist es umgekehrt, da sind die Frauen im selben Verhältnis die Mehrheit. Dass die Schweiz ein christliches Land ist, glauben nur noch die Gläubigen. Das Bild der Kirchen als Einrichtung zum Nutzen für sozial Benachteiligte wird von der Mehrheit der Schweizer akzeptiert, diese Geschichte ist die einzige Verkündigung, die den christlichen Religionen immer noch abgenommen wird - trotz Wahrheitswidrigkeit. Darum sei auch hier wieder daran erinnert: Die Sozialdienstleistungen von Einrichtungen im kirchlichen Besitz werden fast gar nicht von den Kirchen, sondern aus öffentlichen Mitteln, Spenden und Nutzerbeiträgen finanziert.