Ein
paar Worte des Bedauerns genügten - und die SPD knickte ein: Mit einem seltsamen
Kuhhandel verzichten die Sozialdemokraten auf einen Ausschluss von Thilo Sarrazin.
Der Ex-Bundesbanker darf sich freuen. Und die Partei muss sich fragen lassen,
was das ganze Theater sollte. Berlin - Eins ist klar: So viel Kraft wie in das
Parteiausschluss-Verfahren von Thilo Sarrazin hat die SPD zuletzt in wenige
Dinge investiert. Im Willy-Brandt-Haus wurde ein eigener Stab eingerichtet.
Anwälte wurden angeheuert. Die unterschiedlichsten Ebenen der Partei stimmten
die Begründung penibel ab. Am Ende stand ein Ausschlussantrag, der - man halte
sich fest - halb so lang war, wie das SPD-Grundsatzprogramm.
Gerade einmal
fünf Stunden dauerte das Verfahren gegen den umstrittenen Ex-Bundesbanker. Das
Ergebnis: Der Mann, dessen umstrittenes Buch die Sozialdemokraten über Monate
als quasi-eugenische Hetzschrift gedeutet sehen wollten, darf in der SPD bleiben.
Sarrazin gab eine nette persönliche Erklärung ab. Seine Widersacherin Andrea
Nahles war zufrieden. Man einigte sich gütlich. Schönen Abend noch. (..)
"Aus der Perspektive eines parteilosen kritisch-emanzipatorischen Humanismus
grenzt es mitunter an kabarettistische Unterhaltung, wie sich zunächst die SPD
zerlegt, bevor sich Deutschland abschafft.
So hatte die SPD nach der Einleitung
des Parteiausschlussverfahrens nur noch die Wahl, entweder Sarrazin auszuschließen
und sich damit großen Ärger unter Parteimitgliedern und Wählern einzuhandeln
oder Sarrazin nicht auszuschließen und damit überschaubaren Ärger unter den
migrantenlobbyistischen und multikulturalistischen Parteimitgliedern und Wählern
zu ernten. In einer selbst eingebrockten, aber dann auch von objektiver Aussichtslosigkeit
gekennzeichneten Situation ist es durchaus rational, die Verhaltensvariante
des wahrscheinlich kleineren Übels zu wählen. (Statt der Einleitung des Parteiausschlussverfahrens
hätte die SPD sich auch in einer souveränen und differenzierten Stellungnahme
von Sarrazins sozialdarwinistischen und eugenischen Thesen distanzieren und
zugleich die zutreffenden intergrations- und islamkritischen Aussagen bestätigen
können.)
Insgesamt ist es aber beachtlich - und wäre einer genaueren Betrachtung
wert - wie hoch mittlerweile der Grad der Durchsetzung mit ethnoreligiösen (islamischen)
Gruppenlobbyisten gerade auch innerhalb der SPD und bei den Grünen fortgeschritten
ist (bezogen zum Beispiel auf die SPD: Kolat, Özugus, Kaykin.) Insbesondere
die "Integrationsbeauftagten"-Jobs sind bereits vielfach in (verbands-)muslimischer
Hand."
Man sieht wieder: Mit philoislamistischen Verteufelungen kann man die Wirklichkeit nicht austreiben, man verschlimmert sie vielmehr noch. Die säkulare Gesellschaft in Europa hat nicht die Aufgabe, sich an den Islamismus anzupassen. Die Philo-Islamisten werden lernen müssen, dass der Islam keine multikulturelle Bereicherung, sondern ein Rückschritt in eine unselige Vergangenheit ist. Als beispielsweise der Katholizismus auf der Ebene war, wo heute der Islam irgendwie zu finden sein könnte, gab's im damaligen Deutschen Reich in den 1870er-Jahren den Kulturkampf. Der Kulturkampf war ein wichtiger Schritt für die Emanzipation gegenüber der religiösen Dominanz in Richtung Säkularismus. Schritte in Richtung Säkularismus müssen auch im Zusammenhang mit dem Islam gemacht werden. Stattdessen verlangen verbohrte Philo-Islamisten die Anpassung des säkularen Abendlandes an immer noch mittelalterliche bis bestenfalls vorgestrige Aspekte des Morgenlandes. Man muss es den Philo-Islamisten mit Deutlichkeit sagen, Ihr seid keine Förderer von Religionsfreiheit und Toleranz, Ihr seid Förderer des politischen Islamismus, Ihr seid Einfaltspinsel.