Schon wieder was Unkatholisches!

Es ist schon wieder was passiert, die katholische Kirche als Hüter der biblischen Werte und Moralien hat schon wieder verloren.

Letzthin gab's im schwerkatholischen Malta eine Abstimmung über die Einführung eines Scheidungsgesetzes. Obwohl die Bischöfe ihre Glaubensschafe heftig anagitiert und ihnen mit Sündenstrafen gedroht hatten, stimmten die Malteser am 28. Mai 2011 mit deutlicher Mehrheit für das neue Gesetz (siehe Info Nr. 501).

Jetzt gab es schon wieder sowas! In Liechtenstein wurde das Volk befragt, ob gleichgeschlechtliche Partnerschaften zugelassen werden sollen. Die katholische Kirche ist zwar nimmer ganz so streng wie es ihr Gott ursprünglich verordnet hat, weil im Buch Mose Nummer 3, § 18, Absatz 22 wird ausgeübte Homosexualität als "Gräuel" definiert und im Absatz 29 wird dazu die Todesstrafe festgesetzt. Fürs Hinrichten ist man heute nimmer, nicht nur, weil dadurch der Priestermangel noch mehr steigen würde, sondern weil man ja heute auch keine Hexen und Ketzer mehr verbrennen darf und sich darum mehr als Religion der Liebe präsentieren muss. Aber nicht der Liebe zwischen Gleichgeschlechtlichen! Die dürfen nach katholischer Moralverordnung zwar heutzutage homosexuell sein, aber sie müssen ihrer Homosexualität mittels sexueller Enthaltsamkeit begegnen.

Als nun im sicherlich bisher nicht als besonders liberal aufgefallenen Fürstentum Liechtenstein das Wählervolk am 19. Juni 2011 über gleichgeschlechtliche Partnerschaften abstimmen durfte, war die katholische Kirche wieder auf Kreuzzug gegen die sittliche Verderbnis und gegen die drohende Vernichtung der Familien.

Das Ergebnis: Die Stimmbeteiligung lag bei 74,2 Prozent, 9.239 Wahlberechtigte stimmten mit Ja, 4.199, also weniger als ein Drittel, stimmten mit Nein.
Dabei hatte der Vaduzer Bischof Wolfgang Haas doch seinen Schäfchen alles genau dargelegt: "Praktizierte Homosexualität ist objektiv eine schwere Sünde, deren rechtliche Anerkennung geradezu einen Skandal darstellen würde", hatte er gewarnt! Die Schäfchen ignorierten den Hirten, unterstützten eine schwere Sünde und lösten einen katholischen Skandal aus. Dabei hatte Herr Haas seinen Cousin, einen gewissen Johannes Schraner mit ausgiebiger homophobistischer Agitation beauftragt, vergebens.

Jetzt werden in Liechtenstein die Familien untergehen. Das gleichgeschlechtliche Partnerschaftsgesetz wird Liechtenstein homosexuell machen und das Land wird wegen lauter kinderloser homosexueller Partnerschaften aussterben. Oder so irgendwie. Bischof Haas war übrigens vorher von 1990 bis 1997 Bischof in der Schweizer Diözese Chur, wurde von dort aber wegen seines extremistischen Konservativismus durch Druck der Kirchenbasis in die extra dafür neu errichtete Diözese Vaduz versetzt.

Als nächstes droht nun in Liechtenstein die Einführung einer Trennung von Fürstentum und Kirche, wodurch sich auch die katholische Kirche selbst finanzieren müsste und nicht mehr als Staatskirche fungieren könnte. Aber der HErr im Himmel wird sich die Übeltäter alle genau notieren und nur 4.199 Liechtensteiner werden ins Himmelreich eingehen!