Islamkritikhasser in den deutschen Medien sind bestrebt, die norwegische
Tragödie in eine Hetzkampagne zu verwandeln. Doch der Versuch, legitime Islamkritik
pauschal zu verunglimpfen und die realen Sachverhalte zu verschleiern, wird
scheitern
Atmen wir tief durch, aktiveren wir unseren geistig-moralischen
Verarbeitungs- und Bewertungsapparat einschließlich Gedächtnis- und wahrheitsorientierter
Vergleichsfunktion und stellen fest, was hier und jetzt festgestellt werden
muss:
Es waren streng gläubige muslimische Attentäter, die in Gestalt einer
global organisierten und gigantisch inszenierten Anschlagserie am 11. September
2001 den bisherigen Supergau der Terrorgeschichte mit über 2.000 Toten zu verantworten
haben.
Angesichts dieses terroristischen Massenmordes waren durchaus
nicht wenige Muslime auf den Straßen der islamischen Welt zu sehen, die diesen
terroristischen Massenmord - gemeinsam mit deutschen Neonazis und poststalinistischen
"Antiimperialisten" - bejubelten. ("So was kommt von so was".
Ein zynischer Spruch, den man bei jedem Terroranschlag - egal wann von wem gegen
wen- anbringen kann.)
Auf radikalislamischen Internetseiten gibt es
seit Jahren zahlreiche Videoclips, auf denen die Peinigung, Enthauptung und
rituelle Schlachtung von ‚Ungläubigen' zu sehen ist. Manch einer erinnert sich
vielleicht noch an die barbarische ‚Kopfabtrennung' Nick Bergs durch die Bande
des jordanischen Topterroristen al Zarqawi im Irak oder die Hinrichtung des
Journalisten Daniel Pearl in Pakistan 2002, wie Nick Berg ebenfalls ein amerikanischer
Jude. Schon vorher sah man Aufnahmen von einem gefesselten russischen Soldaten,
dem von tschetschenischen Terroristen mit einem großem Messer der Kopf abgetrennt
wird. Neuerdings wird aus dem Süden Thailands von islamischen Fanatikern berichtet,
die nichtmuslimische Lehrer zunächst niederschießen und dann mit der Machete
enthaupten. Auch bei dem Mörder Theo an Goghs fand man Videoaufnahmen von Steinigungen,
Enthauptungen und einer öffentlichen Penis-Amputation.
Diese weltweit
vorfindbaren Bestialitäten sind ebenso wie die global gestreuten fast täglichen
Terroranschläge von radikalislamischen Attentätern die bewusst-willentliche
Umsetzung eines eliminatorischen Hasses auf alle Ungläubigen und Apostaten bzw.
auf alles ‚Unislamische', das der Errichtung einer islamischen Weltherrschaft
im Sinne einer schariatischen Lebensführungsdiktatur entgegensteht. Hinzu kommt
die grauenvolle Gewalt- und Repressionsagenda zentraler islamistischer Regime,
seien sie nun schiitischer (Iran) oder sunnitischer (Saudi-Arabien) Prägung.
Hinzu kommt auch die alltagsislamische Unterdrückungspraxis in Gestalt von Zwangsverheiratungen,
Ehrenmorden bis hin zu Jungfrauentests im aktuellen Ägypten und vieles mehr.
Während jetzt in mccarthyistischer Akribie danach gefahndet wird, ob
Anders B. mal auf einer Internetseite gewesen ist, auf der ein Text stand, in
dem Henryk M. Broder erwähnt wurde, fragt keiner nach den Quellen der opulenten
islamischen Gewaltagenda. Dabei ist die Antwort hierauf sehr einfach: Koran,
Hadithsammlung, Fatwas islamischer Autoritäten, Koranschulen und islamistische
Internetseiten, gegenüber deren Anzahl PI eine Träne im Meer darstellt. O. K.:
Interpretation. Nun ja, wir warten ja alle noch auf die "Auslegung"
von "Mein Kampf" durch Stefan Weidner und Konsorten.
Und halten
wir bitte in aller realitätstüchtigen Klarheit fest: Anders B. hat sein abscheuliches
Massaker nicht in einem Zeltlager von Milli Görus verübt, keinen Sprengsatz
vor einer Moschee platziert und auch keinem islamistischen Hassprediger den
Hals abgeschnitten. Das wäre auch abscheulich gewesen. Aber so hat es sich nun
einmal de facto nicht zugetragen. Deshalb meine Frage aus der Perspektive eines
islamkritischen "Kulturmarxisten" an die islamapologetischen Demagogen:
So what?
Anders B. hat als christlich-fundamentalistischer neurechter
"Marxistenjäger" gehandelt. Dass er dabei auf die norwegische Sozialdemokratie
und ihre Jugend zielt, ist zugleich auch ein Ausdruck seiner psychopathologischen
Konstitution. Gerade aber auf einen mit neurechter Ideologie durchdrungenen
Psychopathen, also auf einen - im Unterschied zum islamistischen Terrorismus
- singulären Ausnahmetäter, kann die massenmedial inszenierte Verharmlosung
und realitätswidrige Schönfärbung der islamischen Herrschaftskultur wie eine
zugleich legitimierende und aggressionsfördernde Aufputschdroge wirken. D. h.:
Die dominierende Ausblendung der zahlreichen kritikwürdigen Aspekte und Merkmale
des orthodoxen und radikalisierten Islam trägt für diese schreckliche Tat -
neben der Produktion neurechter Feindbilder - eine entscheidende Mitverantwortung.
Gerade nämlich durch die massenmediale Heranzüchtung eines "Feindbildes
Islamkritik" ist ein ebenso vermeidbares wie gewaltaffines Klima der Unwahrheit,
pauschalen Verdächtigung und Verleumdung entstanden, das den rechtspopulistischen
Kräften unmittelbar in die Hände arbeitet.
Lassen wir uns also nicht
irre machen: Fortschrittlich-menschenrechtlich orientierte Islamkritik, die
sich zugleich gegen demagogische Islam-Apologetik und rechte Fremdenfeindlichkeit
richtet, ist erforderlicher denn je, um die geistig-moralische und politische
Not zu wenden.