Christliche Ewigkeitskrise

Auf der Tagung am 3.8.2011 eröffneten der Europäischen Evangelischen Allianz (EEA) befasste man sich mit dem Glaubensschwund in Europa und entdeckte dabei Ungeheuerliches.

Aus einem Bericht des "christlichen Nachrichtenportals" idea.de:
"Wie der Generalsekretär der Deutschen Evangelischen Allianz, Hartmut Steeb (Stuttgart), in seiner Predigt sagte, leide die Gegenwart 'am Verlust der Ewigkeitshoffnung'. Wer diese Hoffnung nicht habe, sei arm dran: 'Der muss natürlich alles aus dieser Welt herausquetschen.' Wer seine Hoffnung hingegen auf die Ewigkeit bei Gott setze, sei frei vom Zwang, seinem Glück nachzujagen: 'Der muss nicht mehr an seiner Selbstentfaltung arbeiten und schon gar nicht an seiner Selbstbeweihräucherung. Der weiß: Das Schönste kommt noch. Und mir gehört es schon. Ich habe Jesus. Ich habe die lebendige Hoffnung auf die ewige Gemeinschaft mit ihm.' Das sei mehr als alle Karrieren dieser Welt zusammen."

In vergangenen Zeiten war die Hoffnung als Ausgleich für das Leiden im irdischen Jammertal im Jenseits belohnt zu werden, eine Hilfe für Unterdrücker und Ausbeuter. Die irdische Ungerechtigkeit sollte durch eine himmlische Gerechtigkeit behoben werden. Heute fehlt es immer mehr Menschen an der Bereitschaft, so einen Unsinn als Wahrheit und Hoffnung zu akzeptieren.

Leider war aus dem Bericht nicht zu erfahren, was die Evangelische Allianz gegen diesen Glaubens- und Vertrauensschwund zu tun gedenkt.
Allgemeine Suche nach der verlorenen Ewigkeitshoffnung? Oder sollten die Theologen nicht doch besser vorerst die Frage stellen, ob die Menschen wirklich am "Verlust der Ewigkeitshoffnung" leiden? Wenn sie nicht daran leiden, sind sie ja leidensfrei. Und dann sollten sich die Theologen die Frage überlegen, warum die "Ewigkeitshoffnung" im Verschwinden ist, warum Menschen auf diese Hoffnung verzichten?

Was sicher nicht geschehen wird. Weil dabei müsste man zwangsläufig zum Ergebnis kommen, dass ein "ewiges Leben" doch eine Vorstellung ist, die deshalb wenig Glauben findet, weil sie schlichtweg unglaubwürdig ist. Am Verlust des Glaubens an den Osterhasen leiden Kinder nicht, warum sollten Erwachsene am Verlust des Glaubens an ein ewiges Leben leiden?

Etwas Unglaubliches nicht zu glauben, ist kein leidvoller Verlust, sondern ein befreiender Gewinn von Realität.