Aus einem Bericht des "christlichen Nachrichtenportals"
idea.de:
"Wie der Generalsekretär der Deutschen Evangelischen Allianz,
Hartmut Steeb (Stuttgart), in seiner Predigt sagte, leide die Gegenwart 'am
Verlust der Ewigkeitshoffnung'. Wer diese Hoffnung nicht habe, sei arm dran:
'Der muss natürlich alles aus dieser Welt herausquetschen.' Wer seine Hoffnung
hingegen auf die Ewigkeit bei Gott setze, sei frei vom Zwang, seinem Glück nachzujagen:
'Der muss nicht mehr an seiner Selbstentfaltung arbeiten und schon gar nicht
an seiner Selbstbeweihräucherung. Der weiß: Das Schönste kommt noch. Und mir
gehört es schon. Ich habe Jesus. Ich habe die lebendige Hoffnung auf die ewige
Gemeinschaft mit ihm.' Das sei mehr als alle Karrieren dieser Welt zusammen."
In
vergangenen Zeiten war die Hoffnung als Ausgleich für das Leiden im irdischen
Jammertal im Jenseits belohnt zu werden, eine Hilfe für Unterdrücker und Ausbeuter.
Die irdische Ungerechtigkeit sollte durch eine himmlische Gerechtigkeit behoben
werden. Heute fehlt es immer mehr Menschen an der Bereitschaft, so einen Unsinn
als Wahrheit und Hoffnung zu akzeptieren.
Leider war aus dem Bericht nicht
zu erfahren, was die Evangelische Allianz gegen diesen Glaubens- und
Vertrauensschwund zu tun gedenkt. Allgemeine Suche nach der verlorenen Ewigkeitshoffnung?
Oder sollten die Theologen nicht doch besser vorerst die Frage stellen, ob die
Menschen wirklich am "Verlust der Ewigkeitshoffnung" leiden? Wenn
sie nicht daran leiden, sind sie ja leidensfrei. Und dann sollten sich die Theologen
die Frage überlegen, warum die "Ewigkeitshoffnung" im Verschwinden
ist, warum Menschen auf diese Hoffnung verzichten?
Was sicher nicht geschehen wird. Weil dabei müsste man zwangsläufig zum Ergebnis kommen, dass ein "ewiges Leben" doch eine Vorstellung ist, die deshalb wenig Glauben findet, weil sie schlichtweg unglaubwürdig ist. Am Verlust des Glaubens an den Osterhasen leiden Kinder nicht, warum sollten Erwachsene am Verlust des Glaubens an ein ewiges Leben leiden?
Etwas Unglaubliches nicht zu glauben, ist kein leidvoller Verlust, sondern
ein befreiender Gewinn von Realität.