Papst Ratzinger hatte auf seinem Deutschlandbesuch von der "Entweltlichung"
der Kirche gesprochen und in Freiburg gesagt: "Die Säkularisierungen
- sei es die Enteignung von Kirchengütern, sei es die Streichung von Privilegien
oder ähnliches - bedeuteten nämlich jedesmal eine tiefgreifende Entweltlichung
der Kirche, die sich dabei gleichsam ihres weltlichen Reichtums entblößt und
wieder ganz ihre weltliche Armut annimmt. Damit teilt sie das Schicksal des
Stammes Levi, der nach dem Bericht des Alten Testamentes als einziger Stamm
in Israel kein eigenes Erbland besaß, sondern allein Gott selbst, sein Wort
und seine Zeichen als seinen Losanteil gezogen hatte. Mit ihm teilte sie in
jenen geschichtlichen Momenten den Anspruch einer Armut, die sich zur Welt geöffnet
hat, um sich von ihren materiellen Bindungen zu lösen, und so wurde auch ihr
missionarisches Handeln wieder glaubhaft."
Ratzinger wurde sogar
noch konkreter: "Das missionarische Zeugnis der entweltlichten Kirche
tritt klarer zutage. Die von materiellen und politischen Lasten und Privilegien
befreite Kirche kann sich besser und auf wahrhaft christliche Weise der ganzen
Welt zuwenden, wirklich weltoffen sein. Sie kann ihre Berufung zum Dienst der
Anbetung Gottes und zum Dienst des Nächsten wieder unbefangener leben."
Da
musste der deutsche Oberbischof Zollitsch einschreiten, man ließ per Presseaussendung
wissen: "Freiburgs Erzbischof Robert Zollitsch ist sicher, dass der
Papst nichts gegen die Kirchensteuer oder den Religionsunterricht an Schulen
hat. Bei seiner Mahnung, staatliche Privilegien aufzugeben, sei es Benedikt
XVI. nicht um konkrete Regelungen in Deutschland gegangen, sagte Zollitsch.
Der Papst habe mahnen wollen, dass sich die Kirche nicht auf Privilegien
ausruhen dürfe. Er wisse sehr wohl, dass der Papst sehr interessiert daran
sei, dass Religion Fach in der Schule bleibt, betonte der Vorsitzende der Deutschen
Bischofskonferenz."
Somit ist klargestellt: Hergeben tut die r.k. Kirche nichts. Aber
davon reden, wie arm und bescheiden man sein könnte, falls man wahrhaft katholisch
sein möchte. Aber sein tut man lieber reich, mächtig und heuchlerisch. Das hat
sich bewährt, im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes, in
Ewigkeit, amen.
Aber trotzdem: In Österreich laufen zurzeit Bemühungen,
den ungeheuren weltlichen Druck der katholischen Privilegien auf die katholische
Kirche zu mildern, auf dass die römisch-katholische Kirche sich von ihren materiellen
Bindungen zu lösen vermag, ganz wie der Papst es wünscht! Wer hätte
das gedacht, dass Ungläubige Seite
an Seite mit dem Papst für die Entweltlichung der Kirche kämpfen! Schreitet furchtlos voran! Unterstützt das Volksbegehren gegen
Kirchenprivilegien!
Näheres unter Info 596!