Es ist zum Fürchten!

Buttingers Burleske:
Teufel und Dämonen gehen wieder um
OÖNachrichten, 1.10.2011

Liebe Schwestern und Brüder im Herzen! Es ist wieder zum Fürchten. Der Teufel geht um bei den Katholiken, als hätte es dessen Verbannung in die Hölle anlässlich des Zweiten Vatikanischen Konzils nicht gegeben.

In Kopfing nennt der aus der Heimat des verblichenen Marienverehrers Wojtyla Karl stammende Pfarradministrator Andrzej Skoblicki unehelich Geborene "Kinder der Sünde". Die mögen "verdammt sein bis in die dritte Generation". Örtliche Lehrer, die das nicht so recht glauben wollen und wahrscheinlich auch nicht ordentlich beichten gehen, heißt Skoblicki "vom Teufel besessen".

An der Neuropsychiatrischen Station im Sozialmedizinischen Zentrum Ost, dem zweitgrößten Krankenhaus Wiens, soll nach Zeitungsberichten Oberarzt Andreas Masching mit dem Exorzisten der Diözese Wien, Larry Hogan, am Krankenbett von Patienten zusammenarbeiten. Denn: Gewisse Symptome "können als dämonische Angriffe auf einzelne Menschen erkannt werden".

Ui Deibel! Wer zur Hölle hat das Tor zur Unterwelt aufgestoßen, auf dass der Leibhaftige und seine Co-Kreaturen heroben auf der Erdenschale ihr Unwesen treiben? Wie kommt es, dass die Heilige Römische und Universale Inquisition nicht einschreitet und der Opus Dei weitermacht, als könnte er kein Weihwässerchen trüben? Fragen, die zumindest unser für (Geistes-)Gesundheit zuständige Minister Alois Stöger beantworten müsste. Er sollte - um die Wichtigkeit seiner Information zu unterstreichen - gemeinsam mit Bundeskanzler Werner Faymann ein Inserat quer durch dessen Lieblingskrawallzeitungen schalten, in dem steht: "Regierung stoppt Zwei-Klassen-Teufelsaustreibungen in den Spitälern." Dafür muss Steuergeld da sein! Das wäre volkswirtschaftlich sinnvoll und gefiele Gott, falls es den überhaupt noch gibt. Wobei die Erfahrung lehrt: Wo der Teufel umgeht, ist auch ER nicht weit.