Nachdem seit einiger Zeit von besonders strenggläubigen Katholiken heftige
Kritik am zu weit gefächerten Online-Angebot des im Besitz der Diözesen der katholischen
Kirche Deutschlands befindlichen Verlags- und Medienhandelskonzerns "Weltbild"
geäußert wurde (siehe Weltbild.pdf),
wird nun der Verkauf der Firmengruppe tatsächlich vorbereitet.
In
einer Aussendung der Vollversammlung des Verbandes der Diözesen Deutschlands vom
21.11.2011 heißt es u.a.:
"Die Geschäftsführung kennt die verpflichtenden Vorgaben der Gesellschafter in
Bezug auf die Werteorientierung des Unternehmens und hat sie aufgrund der
entsprechenden Verankerung in der Satzung der Verlagsgruppe Weltbild GmbH
umzusetzen. Der Aufsichtsrat hat die Geschäftsführung diesbezüglich zu
überwachen. Es ist der Geschäftsführung nicht gelungen, die internetgestützte
Verbreitung sowie die Produktion von Medien, die den ideellen Zielen der
Gesellschafter widersprechen, im eigenen Bereich bzw. im Bereich der
Unternehmensbeteiligungen hinreichend zu unterbinden. Die Glaubwürdigkeit der
Verlagsgruppe und ihrer Gesellschafter hat darunter gelitten. (..)
Die VDD-Vollversammlung hat die unverzügliche Einberufung einer
Gesellschafterversammlung der Verlagsgruppe Weltbild GmbH verlangt und dieser
klare Beschlussempfehlungen unterbreitet. Sie betreffen verbindliche Vorgaben
der Gesellschafter, nach denen der Aufsichtsrat sicherstellen soll, dass die
angezeigten organisatorischen und strukturellen Maßnahmen für eine Veräußerung
der Verlagsgruppe Weltbild GmbH ohne jeden Verzug entschlossen aufgenommen
werden.
Die Gesellschafter sollen einen regelmäßigen Bericht der
Geschäftsführung über den Veräußerungsprozess erhalten und neue Aufsichtsräte
berufen. Die Gesellschafterversammlung ist diesen Beschlussempfehlungen
vollständig gefolgt. Über die Einzelheiten informiert die Verlagsgruppe Weltbild
GmbH. (..)"
Die Firma Weltbild hat am 22.11. diese Pläne
bestätigt. Einschränkend heißt es in der Firmenaussendung, "Kirchliche und soziale Implikationen einer Veräußerung verdienen eine besondere
Beachtung". Offenbar soll beachtet werden, den Firmenkomplex nicht in gänzlich
kirchenferne Hände fallen zu lassen.
Das Problem dürfte es nun sein, einen Käufer zu
finden, weil die Firma ziemlich groß ist. Sie betreibt 330 Filialen und die
Versandfirmen "Weltbild" und "Jokers". In der aktuellen
Lage hat die Firma wohl zwei Probleme: einerseits ist sie den eifrigen Strengkatholischen
zuwenig strengkatholisch, andererseits könnten säkulare Kunden, die bisher nicht gewusst haben,
dass sie bei der katholischen Kirche einkaufen, ihrerseits den Anbieter
wechseln, weil sie kein katholisch zensiertes Angebot haben wollen.
PS:
Weltbild blieb unverkauft, weil es keine Kaufinteressenten gab.