Hilfe für bildungsferne Migranten

Der österreichische Integrationsstaatssekretär Sebastian Kurz hat bisher eher überrascht. Vor Dienstantritt hatte man ihm eigentlich kaum was zugetraut, aber er hat bisher eigentlich des Öfteren sogar durch Sachkenntnis überrascht. Seine jüngste Aktion hört sich sehr vernünftig an. Er plant gut integrierte Frauen dafür zu motivieren, bildungsferne Familien mit Integrationsproblemen aufzusuchen, dort beim Deutschlernen zu helfen und auch mittels Vorbildwirkung zur Integration beizutragen.

Kurz ließ dazu wissen, dass diese Aktion sich speziell auf türkischstämmige Migrantenfamilien konzentrieren wird. Was am 3. April 2012 sogleich die vollautomatische Medienzensur auslöste: In der Zeit im Bild um 19h30 fand diese Ausrichtung keine Erwähnung, auch in anderen Medienäußerungen wurde nicht spezifiziert, in welchen Bereichen die Integrationsprobleme massiv auftreten. Offenbar braucht man bei Einwanderern aus Jugoslawien, Ungarn oder Polen sowas nicht, aber der islamische Hintergrund für die Bildung von Ghettos und Parallelgesellschaften muss möglichst kleingeredet oder am besten zugeschwiegen werden. Weil sonst womöglich der Thilo Sarrazin recht hätte, dass die Anwendung islamischer Traditionen im heutigen Europa zu einem Kulturcrash und eben zur Ausformung von isolierten bildungsfernen Islamgesellschaften führt. Staatssekretär Kurz will auch höhere Strafen für Schulschwänzer, ebenfalls ein Problem, dass in engem Zusammenhang mit Islamhintergrund steht.

Das Grundproblem ist die islamische Ghettowelt. Deren Verfestigung speziell auch zusätzlich dadurch erfolgt, dass immer noch durch das Arrangieren von Hochzeiten mit Frauen aus dem heimischen Dorf ohne jede Sprachkenntnis und mit dürftiger Schulbildung die Bildungsferne aufrecht erhalten wird. Kinder lernen zuhause nur türkisch und haben dann in der Schule untragbare Sprachdefizite, unter denen sie nicht nur selber leiden, sondern in den Ballungsräumen das ganze öffentliche Schulwesen. Laut Aussage von Kardinal Schönborn haben sich seit 1995 katholische Privatschulen in Wien verdreifacht*): Begüterte bildungsnahe Eltern schicken ihre Kinder in diese Privatschulen, weil dort gibt es keine SchülerInnen mit Sprachproblemen, die den gesamten Unterricht enorm behindern.
*) diese Verdreifachung laut Aussage Schönborn war von kathpress mit der APA-OTS 0120 vom 16.1.2012 (letzter Absatz) gemeldet worden, wie mich Christoph Baumgarten wissen ließ, stimmt das jedoch offenbar bei weitem nicht, es gab wohl ein Anwachsen von PrivatschülerInnen, aber weitaus nicht in diesem Ausmaß, siehe Meldung der Presse, demnach betrug der Anstieg von 1990 bis 2010 etwa 37,5 %. Was lernt man daraus? Man sollte fallweise auch kathpress-Meldungen und Bischofsstatistiken so vertrauen wie man als Atheist dem Wort Gottes vertraut.

Der aktuelle Plan von Kurz ist sicherlich sinnvoll und wird helfen. Aber das Grundproblem kann dadurch nicht gelöst werden. Z.B. ist die Einwanderung nach Kanada an Sprachkenntnis, Schulbildung, Berufskenntnissen und dem kanadischen Bedarf orientiert. Für Einwanderung muss es eben klare Bedingungen geben, dann gibt es auch keine Integrationsprobleme.