Siehe dazu auch die Infos Nr. 831 und Nr.
846.
Es
sind jetzt mehr als drei Wochen, dass Agenten der katholischen Kirche die mehrfache
Blasphemieanzeige gegen Sanal Edamaruku erstatteten, um sich dafür zu rächen,
ihr "Wunder" des Wassertropfenkreuzes als eine Arbeit für den Installateur
zu enttarnen. Während sich die Drohung weiterhin über Sanals Kopf abzeichnet,
lässt die katholische Kirche die "Hunde vom Herrn" (Domini canes:
die Dominikaner haben diesen Namen als Inquisitoren geführt) los. In einer überall
verbreiteten öffentlichen Aussage bemüht sich eine fanatische katholische Gruppe,
Fatwa-Macht auszurufen und Sanal als einen Fall für die Irrenanstalt zu deklarieren.
Am
11. April 2012 wurde nach Paragraph 295a des indischen Strafgesetzbuches gegen Sanal
Edamaruku mindestens auf drei Polizeiwachen in Mumbai Anzeige erstattet. Seltsamerweise
erhielt er bis jetzt über diese Fällen keine offizielle Verständigung. Die Mumbai-Polizei
weigert sich rundweg, Kopien der Klagen nach Delhi zu schicken, eine außergewöhnliche
Verletzung des üblichen Verfahrens. Sanal erhielt auch keine Vorladung. Bis
heute gibt es nichts Offizielles darüber, außer Anrufen eines Inspektors einer
Polizeiwache, der Sanal zum Kommen drängt, um ihn zu verhaften. Seit kurzem
ruft er jede Nacht an.
Was aussieht wie ein Albtraum a la Franz Kafka,
ist eine einfache Strategie: Solange die Behauptungen gegen Sanal nicht
schwarz auf weiß vorliegen, kann er keine Antwort abgeben. So wird ein Vorwand
für seine Verhaftung gesetzt. In der Tat steht nicht irgendeine Klarstellung,
sondern die Festnahme auf der Tagesordnung der Polizei. Man kann es eine Politik
der Einschüchterung und der Aufreibung nennen. Diese Umstände zielen darauf,
Sanals Bewegungsfreiheit einzuschränkenden und seine Arbeit lahm zu legen.
Die Drangsalierungen Sanals, weil er ein katholisches Möchtegernwunder offenlegte,
hat eine enormes weltweites Echo ausgelöst. Es wird in vielen Zeitungen, Fernsehsendungen
und Radioprogramme in Indien und im Ausland berichtet. Im Schneeballsystem breiten
sich tausende Blogs in verschiedenen Sprachen rund um den Globus aus. Menschen
in den USA, in Kanada, Deutschland, Österreich, der Schweiz, Frankreich, Italien,
Polen, Russland, Brasilien, Japan und sogar in Vietnam drücken ihrer Solidarität
mit Sanals mutiger Position aus. Für Sanals Verleumder wäre es vielleicht ratsam
ihre Aktionen im Licht dieser großen öffentlichen Aufmerksamkeit langsam einzubremsen.
Aber jetzt erhitzt sich die Lage.
hier der TV-Bericht über die Enttarnung des "Wunders" durch Sanal
Die katholische Kirche spielt die Hintergrundmusik für den Countdown. Es
ist das ganz scheußliche Geräusch von den sich heiser gekläfften "Hunden
des Herren". Mit einer großen Rufmordkampagne bemüht sich eine fanatische
katholische Gruppe, Hass gegen Sanal zu wecken und brandmarkt seine Argumente
in der TV-9-Debatte als "antikatholisches Gift." Sie bemühen sich, Fatwa-Macht
auszurufen: Die Phantasie anregend, wie fanatische Islamisten mit so einem
Gotteslästerer umgehen könnten, verweisen sie darauf, was Sanal passieren könnte,
wenn er dem Mob in die Hände fiele. Schließlich meinen sie "man müsse so
Person nicht ins Gefängnis, sondern eher in die Irrenanstalt schicken ..."
Sanals Anwälte bereiten
sich vor, sein Recht zu verteidigen, Vernunft
und Wissenschaft zu fördern und betrügerische Behauptungen von "Wundern"
beliebigen Ursprungs - einschließlich des katholischen - bloßzustellen. Sanal
Edamaruku hat sich bereiterklärt, sich als ein gesetzestreuer Bürger mit gegen
ihn von jedwedem Gericht oder Untersuchungsbeamten vorgebrachten Anklagen auseinanderzusetzen,
vorausgesetzt es werde eine ordnungsgemäße Vorladung für ihn ausgefertigt.
Aber er lehnt es absolut ab, sich nach der Forderung eines Bischofs zu richten,
sich zu entschuldigen oder irgendeine seiner Aussagen zurückzunehmen, die
er in der TV-9 Debatte gemacht hat.
die TV-9-Debatte
Stattdessen schlägt er vor, dass sich die Leitung der Kirche von Velankanni
bei Mumbai dafür öffentlich entschuldigen sollte, schmutziges Abfallwasser,
das vom Kreuz zu tropfte, an hunderte leichtgläubige Leute verteilt zu haben.
Ein natürliches Phänomen als ein "Wunder" auszugeben, um Anhänger
zu gewinnen und diese mit der Behauptung, es habe heilende Wirkung, anzuregen,
dreckiges Wasser zu trinken, ist eine verantwortungslose Tat und
sollte auch ein strafbares Vergehen sein.
In der Zwischenzeit ist Sanal Edamaruku dabei, die Reiche von indischen Wunderheilern anderen religiösen Ursprunges zum Einsturz zu bringen. Er initiierte eine systematische Kampagne gegen einen gewissen Nirmal Baba, einen gescheiterten Geschäftsmann aus Uttar Pradesh, der "göttliche Mächte" und ein "drittes Auge" haben will und damit eine florierende Karriere als Godman (hinduistischer Guru) begann. Nirmal lädt Anhänger ein, teure Karten für seine riesigen Massenversammlungen zu kaufen, während deren er die Probleme von jenen, die eine exorbitante hohe Summe bezahlen, angeblich lösen würde. Er würde ihnen einige einfache Übungen verordnen (kleine Änderungen in der Ernährung vorzunehmen oder kleine Spenden an Fremde zu geben etc.) und behaupten, dass ihre chronischen Krankheiten geheilt oder ihr daniederliegenden Unternehmen sofort aufblühen würden. Eine Parade falscher Zeugen, die alle für ihre Dienste bezahlt werden, sollen den Erfolg Babas beweisen. Diese theatermäßgen Shows werden gefilmt und laufen täglich stundenlang als bezahlte Werbung auf über 40 TV-Kanälen.
Jetzt brach Sanals Kampagne Nirmal Babas Zauber. Plötzlich berichteten
TV-Kanäle, die ansonsten seine gut bezahlten Commercials zeigten, über die betrügerischen
Aktivitäten des millionenschweren Godmans und die gesetzlichen Untersuchungen,
denen er nun in mehreren indischen Staaten gegenübersteht. Während der letzten
zwei Wochen argumentierte Sanal in sechzehn Live-Sendungen auf verschiedenen
TV-Kanälen gegen diesen Scharlatan. Nirmals tägliche Einnahmen, die umgerechnet
bis über amerikanischem $ 180.000 erreichten, sind als ein Ergebnis der Kampagne, die Sanal führt, auf einiges tausend Rupien gesunken.
Zwischenzeitlich Sanal richtete die öffentliche Aufmerksamkeit auf Paul Dinakaran,
einen der erfolgreichsten christlichen Wunderheiler in Indien. Dinakaran behauptet,
ständigen Kontakt mit Jesus Christus zu haben. Seine amerikanischen Gegenstücke
imitierend, organisiert er riesige Versammlungen und bietet für Geld seinen Segen
an. Gute Ergebnisse bei Aufnahmsprüfungen, beim Lösen von Geschäftskrisen, rasche
Gesundungen, (natürlich einschließlich: Taube hören und Lahme gehen), alles
hat seinen Preis. Tausende von Leuten werden mit dramatischer Musik und Pauls
theatralischer Demonstration großer Gefühle angelockt, in Chennai in seinen
Gebetsturm zu kommen oder an christlichen Wunderheilungsfesten teilzunehmen,
die bis zu 500.000 Menschen in vielen Städten Indiens anziehen.
Als Sanal Edamaruku begann Paul Dinakaran auf einem der großen nationalen
Hindi-TV-Kanäle bloßzustellen, wurde ein für dreißig Minuten angesetztes Live-Programm auf drei Stunden ausgedehnt, weil die Zuschauerquoten Rekordhöhen erreichten.
Die Diskussion wurde von Millionen gesehen, als Sanal die Linie zu Dinakarans
vatikanischen Mitbewerbern zog, zu den Spuren des Wunderhandels in der
Geschichte der katholischen Kirche. Er sprach auch über das tropfende
Kreuz in Mumbai und von den Belästigungen, denen er gegenwärtig seitens der
rachsüchtigen katholischen Autoritäten und ihren Spießgesellen ausgesetzt ist.
Die Kampagne gegen christliche Wunderheiler wird in verschiedenen TV-Kanälen
fortgesetzt. Sanal hat schon seine Teilnahme in Podiumsdiskussionen in allen
bedeutenden TV-Kanälen zugesagt.
Verschiedene katholische Organisationen steigern ihre Anstrengungen, Sanals
sehr einflussreiche nationale Kampagnen gegen den Wunderhandel aufzuhalten.
Sie wollen ihn zum Schweigen bringen und die indische Rationalist Association
durch zahllose Verfahren schwächen.
Es wird ersucht, Sanal Edamarukus Kampagnen zu unterstützen und ihm zu helfen,
sich gegen alle gesetzlichen und außergesetzlichen Angriffe zu verteidigen.
Wozu einem Europäer einfallen könnte: Millionen Einfaltspinsel wallfahren jedes Jahr nach Medjugorje, Lourdes oder Fatima, im April pilgerten Massen von besonders Seligen (Mt 5,3, selig sind die Armen im Geiste) zum "heiligen Rock von Trier". Im letzteren Fall wurde säkulare Aufklärung geleistet, man stellte dem heiligen Jesus-Rock von Trier die heilige Unterhose von Karl Marx gegenüber, siehe Infos Nr. 769 und Nr. 852. Aber was machen wir eigentlich sonst mit dem katholischen Wunderhandel? Wir lachen ja nicht einmal darüber!