Der ehemalige Kommunist, Polizeischüler, Büchereileiter, Expedient fing in
den 1960er-Jahren zu publizieren an. Sein
Roman "Salz der Erde" (1966) über einen gewissen Mundl Sackbauer führte
in den 1970er-Jahren zu einer der großen und erfolgreichen österreichischen
TV-Serien "Ein echter Wiener geht nicht unter", später nachgefolgt
vom "Kaisermühlenblues" und der Serie "Trautmann", die nach
zehn Folgen eingestellt wurde, weil nach Hinterbergers Ansicht der Regisseur
Thomas Roth gegen seine Intentionen gearbeitet hatte. Auch früher waren die
Werke Hinterbergers den Rechten, nicht recht gewesen. Er schrieb volkstümlich,
aber eben nicht volksdümmlich oder volksdeppert, wie es die TV-Quotenlehre angeblich
erfordert. Er kannte den berühmten "kleinen Mann", weil er entstammte
der Klasse der arbeitenden Menschen. Sein literarisches Vorbild war der bayrische
"Provinzschriftsteller" (wie dieser sich selber nannte) Oskar Maria
Graf. Seine persönliche Marotte mit dem Buddhismus pflegte Hinterberger auch
in seinen aktuellen Trautmann-Kriminalromanen, es waren skurrile Elemente mit
einem gesunden Schuss Selbstironie, Hinterbergers Buddhismus war ein mönch-
und gottloser.
Mit dem Tode von Ernst Hinterberger am 14. Mai 2012
ist ein großartiges Stück menschenfreundlicher Säkularkultur aus unserer lebenden
Welt verschwunden, aber seine Bücher und seine TV-Produkte werden uns weiter
begleiten, der Mundl und der Trautmann gehören zur großen österreichischen Kultur
wie der Herr Karl, der Major Kottan und der Donauwalzer.
Wer eingeschult wurde oder die Schule bereits besuchte und nicht im Schoß irgendeiner der staatlich zugelassenen Religionsgemeinschaften war, musste getauft werden, weil es Kinder ohne religiöses Bekenntnis nicht zu geben hatte. Auch mich traf es damals, ich wurde wegen meines bevorstehenden Schuleintritts als Sechsjähriger (im Jahre 1937) in der Schubert-Kirche auf der Schönbrunner Straße getauft, mein Taufpate, der Schani-Onkel, stand bloß dabei, weil ich ja schon alt genug war, den damaligen Riten selbst nachzukommen und die Fragen "Willst du getauft werden?" und die damals noch übliche unsäglich alberne "Entsagst du dem Teufel?" mit einem deutlichen Ja zu beantworten, hielt auch selbst die brennende Taufkerze und konnte mit dem ganzen Brimborium nichts anfangen, weil meine Eltern weder an Gott noch seine Kirche glaubten, mich areligiös erzogen hatten, mir von dem ganzen christlichen Blimmel-Blammel nur das Christkind und der Osterhase vertraute Begriffe waren und ich weder mit dem dreieckig dargestellten allwissenden Gott noch seinem ans Kreuz genagelten Sohn und schon gar nicht mit einer gebenedeiten Jungfrau etwas anfangen konnte.