Jugend: Politik und Religion ganz unten

Die OÖNachrichten berichteten am 23. 5. 2012 unter dem Titel "Jugendstudie: Gute Freunde und Karriere statt Toleranz und Politik" über eine aktuelle Umfrage in Oberösterreich über die Interessen junger Menschen. "Nur ein Viertel der oberösterreichischen Jugendlichen hat laut einer aktuellen IMAS-Studie Interesse an politischem Engagement. Die eigene Karriere, Freundschaften und Harmonie sind hingegen für eine überwältigende Mehrheit der "Generation Facebook" erstrebenswert."

Dazu gab es eine schöne Übersicht:
 
An letzter Stelle landete "Glaube / Spiritualität", also Religion und Esoterik. Politisches Engagement liegt an vorletzter Stelle, im neoliberalen Zeitalter wo die Gesellschaft von den Börsenkursen bestimmt wird, erscheint es als ziemlich nutzlos, sich zu engagieren, 2012 gibt's kein "1968", Widerstand gegen die Diktatur der Finanzwelt ist kein Anliegen, die OÖN schreiben: "Die Werte, die den Jungen wichtig sind, erinnern stark an die Zeit des Biedermeiers. Auch damals in den ersten Jahrzehnten des 19. Jahrhunderts galt im Bürgertum das Private viel mehr als der Staat."

Wo man allerdings hinzufügen muss: auch im Biedermeier war das Private deswegen so wichtig, weil im metternichschen "Vormärz" die damalige Allmacht des Staates unangreifbar erschien. Aber eben nur bis zum März 1848.
Auch die heutige Herrschaft der Börsenkurse ist nicht das Ende der Menschheitsgeschichte.