Keine Säuglingsbeschneidung = Holocaust?

Aus religion.ORF.at: Rabbiner: Beschneidungsurteil schwerster Angriff seit Holocaust

Das Kölner Beschneidungsurteil wird von der Konferenz Europäischer Rabbiner als schwerster Angriff auf jüdisches Leben seit dem Holocaust betrachtet. "Ein Verbot der Beschneidung stellt die Existenz der jüdischen Gemeinschaft in Deutschland infrage", sagte der Präsident des Verbandes, der Moskauer Rabbiner Pinchas Goldschmidt, am Donnerstag in Berlin. Sollte das Urteil Bestand haben, sehe Goldschmidt für die Juden in Deutschland keine Zukunft. Er gehe jedoch davon aus, dass die Beschneidung von Knaben aus religiösen Gründen gesetzlich in der Bundesrepublik verankert wird.
Das Schächtverbot der Nationalsozialisten sei ein Zeichen für viele Juden gewesen, "wir müssen weg aus Deutschland", sagte Goldschmidt. Ein Beschneidungsverbot wäre angesichts der Bedeutung dieses Brauchs ein viel stärkeres Zeichen. Die Beschneidung sei Grundlage für jüdisches Selbstverständnis, betonte Goldschmidt, die rechtliche Überlieferung des Judentums (Halacha) schreibe sie acht Tage nach der Geburt eines Jungen vor. In dieser Frage gebe es absolute Einigkeit zwischen orthodoxen und liberalen Juden.

Soweit aus der ORF-Meldung.
Weiß dieser Rabbi, wovon er redet? Er vergleicht das Verlangen, dass Beschneidungen nicht an Säuglingen durchgeführt werden sollen, sondern an zumindest Herangewachsenen, die in der Lage sind, zuzustimmen oder abzulehnen, mit dem nazistischen Völkermord? Ist dieser Mensch von Sinnen oder einer dieser ultraorthodoxen religiösen Eiferer, die auch in Israel den Menschen das Leben schwer machen?
Die kühne Behauptung, es herrsche diesbezüglich absolute Einigkeit zwischen orthodoxen und liberalen Juden, lässt sich mit ein paar Klicks im Internet widerlegen. Bereits im 19. Jahrhundert sprach sich der Rabbiner von Breslau, Abraham Geiger (1810-1874) gegen die Beschneidung von jüdischen Jungen aus und bezeichnete die Beschneidung als einen "barbarischen, blutigen Akt", es ließen sich sicherlich mit einigem Zeitaufwand weitere diesbezügliche Reformvorschläge innerhalb der jüdischen Gemeinschaft finden.

Es gibt die Organisation "Juden gegen Beschneidung", das wäre dann ein Verband, der die Existenz der jüdischen Gemeinschaft infrage stellt, also so eine Art jüdischer Judenvernichterverein. Zumindest für den Rabbiner Goldschmidt! Schaut Euch die Site Jews Against Circumcision (Juden gegen Beschneidung) an, sie ist zwar auf Englisch, aber problemlos zu verstehen und voller vernünftiger Argumente!