Die aktuellen Medienmeldungen zu den islamfaschistischen Ausschreitungen
in den Islamistenwelten haben zunehmend den Unterton, schuldig sei allein
der Videoclip (siehe Info Nr. 1058), an Google
gerichtete Zensurrufe werden nicht zurückgewiesen (außer von Google selbst).
Dem Islamfaschismus so entgegenzutreten wie es seinerzeit der britische Premier
Neville Chamberlain gegenüber dem Nazifaschismus gemacht hat, wird nichts bringen.
Chamberlain sprach von "Appeasement" (Beschwichtigung) und meinte,
er habe damit den "Frieden für unsere Zeiten" gesichert, während in
Wirklichkeit das ständige Zurückweichung vor den Ansprüchen der Nazis diese
immer mehr ermunterte. Ein Jahr nach dem "Frieden für unsere Zeiten"
begann der Zweite Weltkrieg.
Die Lage in Sachen Islamismus ist weltkriegsmäßig
nicht
so gefährlich, weil den Islamisten die militärischen Mittel fehlen, sie haben
jedoch terroristische Mittel. Eine Beschwichtigungspolitik, die im nichtislamistischen
Bereich wegen islamistischer Gewalttätigkeiten die Grund- und Freiheitsrechte
einschränkt, ist absolut unakzeptabel.
Bei dem Film, der Horden von islamischen Gewalttätern als Alibi für ihre
aggressiven Ausschreitungen diente, handelt es sich um eine schlecht gemachte
Satire, die Aspekte der Mohammedlegende recht primitiv parodiert. Eine "Schande"
ist der Film freilich nicht und er liefert nach den Maßstäben einer zivilisierten
Gesellschaft auch nicht im Entferntesten einen Rechtfertigungsgrund für Gewaltexzesse.
Eine
entlarvende Schande ist vielmehr die Art und Weise, wie flächendeckend in 20
islamischen Staaten Muslime - weitgehend ungehindert und mit massenkultureller
Rückendeckung - in extrem unzivilisierter Weise auf diesen Film reagieren und
unschuldige Menschen töten und bedrohen, die mit dem Hass auslösenden Film überhaupt
nichts zu tun haben. Hätte der islamistische Mob im Sudan Guido Westerwelle
in die Hände bekommen, wäre er mit ihm nicht anders umgegangen wie der Mob in
Libyen mit dem amerikanischen Botschafter!
Das Schandmal gebührt damit
eindeutig der islamischen Herrschaftskultur mit ihrer von Allah und Mohammed
besessenen Leitideologie. Diese ist es, die mit ihren religiös-irrationalen
Dogmen (Bilderverbot; Mohammedverherrlichung), Normen (systematische Herabwürdigung
von "Ungläubigen"), Gesetzen (islamisches Strafrecht) und Feindbildern
(Hass auf die säkulare Moderne) die Menschen systematisch indoktriniert und
"auflädt", so dass es jederzeit zu solchen Ausbrüchen kommen kann
und ja auch immer wieder kommt.
Eine
Schande ist aber auch das unverbesserliche Gemisch aus Dummheit, Faktenverleugnung,
Zusammenhangsblindheit und empörende Verharmlosungsmanie, das Politiker und
Medien im Westen in Bezug auf den Islam immer wieder an den Tag legen. Dass
es Menschen in islamischen Ländern gibt, die nicht fanatisiert sind, ist zum
Glück wahr. Dieser Umstand gilt aber nicht wegen, sondern trotz des Islam. Der
Königsweg, den es zu unterstützen gilt, ist hier die teils evolutionäre, teils
revolutionäre Abwendung vom Islam, seinen Dogmen und repressiven Sachwaltern.
Stattdessen paktiert der Westen mit islamistischen Herrschaftsträgern (Golfstaaten),
liefert ihnen Waffen, macht mit ihnen Geschäfte (Iran), pumpt Unsummen von Hilfsgeldern
in die Hände der regierenden Muslimbrüder, fördert Islamisierungstendenzen in
den eigenen Zuwanderungsgesellschaften und diskriminiert jede Art von Islamkritik.
Die
realen Kräfteverhältnisse in den meisten islamischen Staaten sehen aber so aus,
dass radikalislamische Akteure eine großen Anhang haben, sich in der Masse der
Bevölkerung wie Fische im Wasser bewegen können und auf eine hohe klammheimliche
Zustimmungs- und Unterstützungsrate der "schweigenden Mehrheit" stützen
können. Würde man im Übrigen den islambezogenen Jargon auf die deutschen Rechtradikalen
übertragen, dann wären die Republikaner und die NPD im Vergleich zum NSU die
"moderaten" Kräfte bzw. die "gemäßigten Reformextremisten".
Nach
Umfrageergebnissen des Pew Research Center vom Frühjahr 2010 hatten 20 Prozent
der ägyptischen Muslime ein positives Bild von Al Qaida und Osama Bin Laden
(Nigeria 49%, Indonesien 23%, Türkei 4%, Libanon 3%). 30 % äußerten sich positiv
über die Hisbollah und 49% positiv über die Hamas. 95 % befürworteten eine starke
Einflussnahme des Islam auf die Politik (Indonesien 95%, Pakistan 88%, Nigeria
88%, Libanon 72%, Jordanien 53%, Türkei 45%). Von denjenigen Ägyptern, die einen
Konflikt zwischen gemäßigten (Modernizers) und radikalen Muslimen (Fundamentalists)
in ihrem Land wahrnehmen (31%), identifizierten sich 59% mit den radikalen und
27% mit den gemäßigten Kräften. Für eine Geschlechtertrennung am Arbeitsplatz
sprachen sich 54% aus (Pakistan 85%, Jordanien 50%, Nigeria 49%, Indonesien
38%, Türkei 13%, Libanon 11%). Stark verankert ist auch die Zustimmung zu den
klassisch-orthodoxen Scharia-Strafen: 82% der ägyptischen Muslime befürworten
die Steinigung für begangenen Ehebruch; 77% die Amputation der Hand für Diebstahl
und Raub und 84% die Todesstrafe für Abfall vom muslimischen Glauben (Apostasie).
Vor
diesem Hintergrund zu sagen: "Wir (?) müssen die Erziehung zum Hass endlich
stoppen" (Abdel Samad) ist eine schlechte Mischung aus Hilflosigkeit und
Armseligkeit und verhindert eine rationale Strategiediskussion, noch bevor sie
überhaupt begonnen hat.
Die Dialektik dieser Ereignisse könnte aber
darin liegen, dass manche bislang noch Desinteressierte aufgeschreckt werden
und sich islamkritischen Positionen gegenüber öffnen, die Verharmloser weiter
in die Defensive geraten und der Satz "Der Islam gehört zu Deutschland"
als gemeingefährlicher Unsinn durchschaut und bewertet wird bzw. ein Schicksal
erleidet wie sein Urheber.