Ethik: Grüne wollen Dialog statt Abschottung

Presseaussendung der Grünen zum Ethikunterricht vom 30.9.2012

"Schade, dass Staatssekretär Kurz nicht für Integration, sondern für Trennung von Kindern je nach religiösem Bekenntnis eintritt", zeigt sich Harald Walser, Bildungssprecher der Grünen, enttäuscht von der Forderung, Kinder nach dem Religionsbekenntnis zu separieren.
Walser erinnert daran, dass die Katholiken in Wien bereits eine Minderheit sind und in vielen Schulen nur eingeschränkt Religionsunterricht stattfinden kann: "Wir wollen Dialog und nicht Abschottung. Alle Kinder sollen gemeinsam über gesellschaftliche Werte diskutieren - etwa die Stellung der Frau, Toleranz oder Schwangerschaftsverhütung. Niemand soll indoktriniert werden, sondern alle sollen und müssen in der Schule zu einem Gedankenaustausch über unterschiedliche, miteinander oft unvereinbare Werthaltungen animiert werden." Das kann eine Antwort auf fundamentalistische und demokratieverachtende Tendenzen in etlichen Religionsgemeinschaften sein.
Die Grünen treten daher für einen verbindlichen Ethik- und Religionenunterricht ein und einen konfessionellen Religionsunterricht so wie jetzt auf freiwilliger Basis: "Wichtig ist es, dass in unserer multireligiösen beziehungsweise nichtreligiösen Welt Jugendliche mit oft unterschiedlichen Wertvorstellungen konfrontiert werden, mit den Menschenrechten, mit Religionen und ihren Grundsätzen. Das ist die Basis für ein respektvolles Zusammenleben in einer heterogenen Gesellschaft", meint Walser.