"Schade, dass Staatssekretär Kurz nicht für Integration, sondern
für Trennung von Kindern je nach religiösem Bekenntnis eintritt", zeigt
sich Harald Walser, Bildungssprecher der Grünen, enttäuscht von der Forderung,
Kinder nach dem Religionsbekenntnis zu separieren.
Walser erinnert daran,
dass die Katholiken in Wien bereits eine Minderheit sind und in vielen Schulen
nur eingeschränkt Religionsunterricht stattfinden kann: "Wir wollen Dialog
und nicht Abschottung. Alle Kinder sollen gemeinsam über gesellschaftliche Werte
diskutieren - etwa die Stellung der Frau, Toleranz oder Schwangerschaftsverhütung.
Niemand soll indoktriniert werden, sondern alle sollen und müssen in der Schule
zu einem Gedankenaustausch über unterschiedliche, miteinander oft unvereinbare
Werthaltungen animiert werden." Das kann eine Antwort auf fundamentalistische
und demokratieverachtende Tendenzen in etlichen Religionsgemeinschaften sein.
Die
Grünen treten daher für einen verbindlichen Ethik- und Religionenunterricht
ein und einen konfessionellen Religionsunterricht so wie jetzt auf freiwilliger
Basis: "Wichtig ist es, dass in unserer multireligiösen beziehungsweise
nichtreligiösen Welt Jugendliche mit oft unterschiedlichen Wertvorstellungen
konfrontiert werden, mit den Menschenrechten, mit Religionen und ihren Grundsätzen.
Das ist die Basis für ein respektvolles Zusammenleben in einer heterogenen Gesellschaft",
meint Walser.