Das Verfahren gegen den ehemaligen päpstlichen Kammerdiener Paolo "Vatileaks"
Gabriele endete am Samstag mit einem Schuldspruch und einer unbedingten Haftstrafe
von eineinhalb Jahren.
Der
Angeklagte nahm sich drei Tage wegen der Berufung drei Tage Bedenkzeit, er hatte
sich darauf berufen, aus tiefer Liebe zur Kirche und zum Papst gehandelt zu
haben, um den Papst vor Intrigen zu schützen, er fühle sich nicht als Dieb.
Was er ja auch nicht war, weil er hat ja wirklich nichts gestohlen, sondern
nur Kopien von Schriftstücken angefertigt und weitergegeben.
Für soviel
Eifer könnte Gabriele jetzt mit der Dankbarkeit (??) Ratzingers rechnen, Vatikan-Sprecher
Federico Lombardi äußerte, eine Begnadigung durch den Papst sei eine "sehr
konkrete und sehr wahrscheinliche Möglichkeit".
Wer wissen will,
worum es gegangen ist: Gianluigi Nuzzi - Seine Heiligkeit: Die geheimen Briefe
aus dem Schreibtisch von Papst Benedikt XVI. - 416 Seiten, Piper Verlag 2012,
Euro 23,70. In welchem Umfang der Inhalt der weitergegebenen Papiere im
Buch seinen Niederschlag gefunden hat, lässt sich klarerweise nicht eruieren.
Das letzte Wort in dieser Angelegenheit wird sicherlich noch gesprochen und
geschrieben worden sein.
PS: Siehe dazu auch die Infos Nr.
892 und Nr. 897.