Neues aus Braunschlag

"Braunschlag" war eine erfolgreiche TV-Kurzserie des ORF,
zur Steigerung des Fremdenverkehrs werden vom Bürgermeister und einem Discobetreiber Marienerscheinungen inszeniert, indem dem Dorftrottel Entsprechendes vorgegaukelt wird - siehe Info Nr. 1077.

Braunschlag war keine echte Satire, weil Braunschlag gibt es in Österreich wirklich und heißt Bad St. Leonhard!

In Bad St. Leonhard in Kärnten tritt seit einigen Jahren ein Italiener namens Salavatore Caputa auf und lässt dort seine Maria erscheinen. 2012 war der 27.10. der Erscheinungstag des Herrn Caputa, rund 700 Pilger folgten ihm, hörten seine Worte über die Marienerscheinung, spendeten vor allem reichlich und tankten aus einer inzwischen dafür eingerichteten Wasserleitung geweihtes Marienwasser.

Bürgermeister Simon Maier von der SPÖ (!!) und Tourismus-Stadtrat und Kaffeehausbesitzer Dieter Dohr vom BZÖ bekundeten wieder ihren Glauben an die Marienerscheinung. Die beiden sind die leibhaftig echten Figuren zur Braunschlag-Serie, allerdings ist derweilen noch nicht klar, ob sie Bauernfänger wie die Täter im Fernsehen sind oder der Ausdruck des Umstandes, dass die menschliche Dummheit grenzenlos ist.

Caputa verkauft jedenfalls erfolgreich sein spezielles "Opium des Volkes" an die armen Hascherl, die hinter ihm herlaufen. Man könnte meinen, diese Menschen müssten psychisch schwerst bedient sein, um auf sowas hereinzufallen. Wenn man sich allerdings vorhält, dass in Medjugorje genau dieselbe Geschichte in einer weitaus größeren Inszenierung seit über dreißig Jahren äußerst erfolgreich läuft und dort jedes Jahr hunderttausende Pilger anreisen, dann muss man zur Kenntnis nehmen: gegen Dummheit ist kein Kraut gewachsen und religiöse Dummheit ist vermutlich wirklich unbehandelbar.

Hier ein Screenshot aus dem Bericht der Kleinen Zeitung.


Auf einer St. Leonharder Homepage berichtet man höchst angetan von den "Erscheinungen".
 

Man bleibt fassungslos.