Katholische Kritik am Abdullah-Zentrum

Auch von katholischer Seite wurde nun Kritik an dem am 26.11.2012 eröffneten König-Abdullah-Dialog-Zentrum in Wien laut. Der katholische Mittelschülerkartellverband (MKV) forderte in einer Aussendung, ein Bekenntnis zu Religionsfreiheit und zu den Menschenrechten. Prinzipiell sei eine Initiative für mehr Dialog zwischen den Religionen und im Speziellen mit dem Islam zu begrüßen, gleichzeitig müsse man das Dialogzentrum aber auch kritisch beobachten, sagte der Vorsitzende des MKV, Helmut Kukacka. Er wies auf die Fatwa des saudischen Großmuftis Abdul Aziz bin Abdullah hin, mit der dieser den Bau von Kirchen auf der Arabischen Halbinsel untersagte und zur Zerstörung bestehender christliche Kirchen aufrief.

Soweit der MKV. Saudi Arabien ist eben noch im Zustand, in dem Österreich in der Zeit vor der Reformation oder danach in der Gegenreformation war: eine klerikalfaschistische Gesellschaft. So einem Staat in einem säkularen Land die Möglichkeit zu geben, ein angebliches religiöses Dialogzentrum zu errichten und daheim jedweden Dialog zu verweigern, ist einfach ein unverantwortlicher politischer Schwachsinn. Einem Staat mit extremistischen mittelalterlichen Verhältnissen wird dadurch eine Seriosität verliehen, die er nicht hat. Wohl deswegen, weil die Saudis Erdöl haben.