Über
die weiteren Entwicklungen betreffend die katholische Hetze gegen Sanal Edamaruku
in Indien zu berichten, ist wieder einmal notwendig. Wie Site-Besuchern
hoffentlich noch in Erinnerung ist, hatte der Edamaruku, der Präsident der indischen
Rationalisten, im März 2012 enttarnt, dass ein wasserspendender Jesus vor der
"Kirche unserer Frau von Velankanni" in Mumbai nicht ein von
den dortigen Geistlichen behauptete "Wunder" ist, sondern ein undichter
Abwasserkanal einer Wäscherei und der Kapillareffekt in Rissen in der Jesusstatue,
siehe Genaueres in Info Nr. 831. Wie dort auch zu lesen ist, hatte daraufhin
die katholische Kirche eine seltsame Gesetzesvorschrift zu einer Anzeige benutzt,
es darf in Indien nämlich kein von einer Menschengruppe geheiligter Ort beschädigt
werden - Edamaruku hatte dies nach katholischer Ansicht durch seine Verkündigung
über das sickernde Abwasser einen geheiligten Ort beschädigt. Im Juli 2012 war
hier der letzte Bericht dazu zu finden, siehe Info Nr 980.
Was hat sich inzwischen ergeben: Sanal Edamaruku hat nicht mehr abgewartet,
ob ihn jetzt doch noch ein eifriger Polizist in katholischer Pflichterfüllung
festnimmt, sondern er hat im Sommer eine ausgiebige Europatour angetreten, die
ihn ironischerweise zuerst nach Polen geführt hatte. Er besuchte eine Reihe
anderer Staaten, in deutschsprachigen war er jedoch bisher noch nicht, darum
gab es dazu auch kaum Medienberichte, die Frankfurter Rundschau berichtete am
26.11. über den Fall "Wunder-Enthüller wegen 'Blasphemie' verfolgt".
Jüngst trat
Edamaruku im katholischen Irland auf, wo man ja 2010 neue Blasphemiegesetze
erlassen hatte (siehe Info Nr. 40). Edamaruku sagte dazu: "Irlands Blasphemie-Gesetz
wird von islamischen Staaten als Vorwand benutzt, die eigenen religiösen Dissidenten
zu verfolgen..... Wir müssen die Aufmerksamkeit der Weltöffentlichkeit auf die
Frage der Blasphemie-Gesetze richten. Ich mache mir keine so großen Sorgen um
mich selbst; mein Anliegen ist es, dass das Ende dieser Gesetze herbeigeführt
wird".
In Irland will nun Edamaruku eine ähnliche Aktion starten wie die
in Indien, die ihn derweilen ins Ausland vertrieben hat, er hat angekündigt
ein irisches "Wunder" rational zu erklären, nämlich die "Moving
Mary", eine Marienstatue, die sich zeitweise bewegen soll. Vielleicht gelingt
ihm damit auch eine Verfolgung in Irland, denn dort gilt: "Wer Materialien
veröffentlicht oder äußert, die gröblich schmähend oder beleidigend gegenüber
Angelegenheiten sind, die von irgendeiner Religion für heilig gehalten werden
und damit Empörung unter einer beträchtlichen Anzahl der Anhänger dieser Religion
verursacht", kann mit einer Geldstrafe von bis zu 25.000 Euro belegt werden.