Am 5.4.2013 meldete kath.press:
Papst Franziskus will offenbar
ebenso entschieden wie sein Vorgänger Benedikt XVI. gegen sexuellen Missbrauch
in der katholischen Kirche vorgehen. Franziskus habe die vatikanische Glaubenskongregation
nachdrücklich aufgefordert, "mit Entschlossenheit" auf Missbrauchsfälle
zu reagieren und die "von Benedikt XVI. verfügte Linie" fortzusetzen,
teilte der Vatikan am Freitag nach einer Zusammenkunft des Papstes mit dem Präfekten
der Glaubenskongregation, Erzbischof Gerhard Ludwig Müller, mit.
Der Papst
habe die Kurienbehörde angehalten, sich vor allem für Maßnahmen zum Schutz von
Minderjährigen und für die Hilfe für Opfer einzusetzen, heißt es in der Mitteilung
der Glaubenskongregation weiter. Zudem müssten die erforderlichen Maßnahmen
gegen die Täter eingeleitet werden.
Die Glaubenskongregation müsse die Bischofskonferenzen
ferner bei der Formulierung und Anwendung der notwendigen Richtlinien gegen
sexuellen Missbrauch unterstützen. Diese seien für das Zeugnis und die Glaubwürdigkeit
der katholischen Kirche von großer Wichtigkeit.
Wenn er es so macht wie Ratzinger, dann wird sich nicht viel ändern. Das
aktuelle von seinem Vorgänger im Juli 2010 erlassene Papier "Normae
de gravioribus delictis" (Normen
über schwerwiegendere Delikte) enthält keine Bestimmung, die zur
behördlichen Anzeige solcher Taten zwingt und ordnet alles weiterhin dem "päpstlichen
Geheimnis" unter. Das Papier ist im Prinzip bloß eine Vorschrift für
innerkirchliche Disziplinarverfahren. Dass die Bischöfe entsprechende Verfahrensordnungen
für ihre Bereiche erstellen, wurde ebenfalls schon 2010 angeordnet, bisher hat
man nichts davon gehört, dass entsprechend klare Vorschriften für den weltlichen
Umgang mit solchen Straftaten erstellt worden wären.
Papst Franz hat
also gegen den Missbrauch geredet. Mit konkreten Vorschriften könnte er möglichen
Tätern das Tun deutlich erschweren und die Folgen wesentlich verschärfen. Man
kann gespannt sein, ob sowas noch nachkommen wird.