Unterwanderung durch Fundi-Islamisten

Publiziert am 17. Juni 2013 von Frank Berghaus
auf
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Radikal islamistische Parteien wollen europäische Muslime unterwandern

Kommentar von Amer Albayati,
österreichischer Islam-, und Terror-Experte


Loyalitätsverlust durch nationalistische-fundamentalistische radikale Islamisierung in ganz Europa. Warum zahlreiche Österreicher durch Beitritt zu radikal-islamistischen Gruppen der Europäischen Werteordnung den Rücken zukehren -Tendenz steigend.

Die alarmierende Tatsache, dass immer mehr in Österreich bzw. in Europa lebende Menschen radikalen islamistischen Organisationen und Parteien beitreten und unterwandert werden, stellt eine große Gefahr für Österreich und Europa dar. Diese Gefahr droht vor allem aus Ägypten. "Partei des Lichts" (Al Nour) -eigentlich nicht zeitgemäße blinde Finsternis und "Freiheits-und Gerechtigkeitspartei" (Muslimbruderschaft) klingen wie Hohn; im radikal-fundamentalen Islam gibt es keine Religionsfreiheit und Meinungsfreiheit.

Die prominenten österreichischen Muslime Anas Schakfeh, ehemaliger Präsident der Islamische Glaubensgemeinschaft (IGGiÖ), und Omar Al Rawi von der SPÖ im Wiener Landtag trafen sich mit Vertretern der radikalen Al Nour-Partei aus Kairo, als diese auf ihrer Europa-Tour am 12.5.2013 Station in Wien machten. Die Duldung solcher dubiosen, mit unserer Demokratie unvereinbaren Veranstaltungen ist ein unerhörter Skandal. Dadurch zeigen Schakfeh und Al-Rawi, um welche Zughörigkeit es sich bei der fundamentalistischen IGGiÖ handelt, und Al-Rawi wäre gut beraten, wenn er endlich zurücktritt und nicht mehr der SPÖ und unsere Demokratie schadet.

Weiterhin erlauben Behörden in Österreich und Europa den Betrieb türkischer Staatseinrichtungen als Vereine (ATIB und DITIB). Der ATIB-Vorsitzende ist türkischer Staatsbürger und Diplomat in der türkischen Botschaft in Wien. Der türkische, konservativ-fundamentalistische Verein Milli Görüs konnte ungehindert die IGGiÖ übernehmen, zusammen mit der national-staatlichen ATIB.

Schuld an dieser Entwicklung ist die Blauäugigkeit unserer Politiker gegenüber Muslimen, wodurch radikale Islamisten bei uns das Sagen haben. Unsere Politik hat es verabsäumt, jungen Muslimen unsere europäische Werteordnung zu vermitteln, Freiheit und Demokratie in den Köpfen der jungen Leute zu verankern und auf die Verfassungsferne eines wesentlichen Teiles fundamentalistischer Auslegungen des Islam hinzuweisen. Damit wird die Integration junger Leute kurzsichtig erschwert oder verhindert. Tausende österreichische Staatsbürger sind Mitglieder diese berüchtigten Parteien im Ausland, in Arabien oder der Türkei, geworden.

Die radikalen Verführer nutzen den fundamentalistischen Islam, die Wut wegen der Geschehnisse im Nahen Osten, bis hin zu den im kollektiven Gedächtnis der Muslime verankerten Kreuzzügen im Mittelalter (die Reaktion auf muslimische Eroberungen waren). Märtyrer und Jihadisten sind Vorbild für viele Jugendliche in Österreich und Europa geworden.

Unsere Politiker, und teilweise auch der Klerus, unterstützen den fundamentalistischen Islamisten ideell und materiell, laden zu verschiedenen Anlässen, wie zum Iftar-Essen, und stellen so dem konservativen Islamismus einen "Persilschein" aus. Der politisch organisierte Islam ist die Ursache für Radikalismus und Terrorismus weltweit.

Liberale und gemäßigte Muslime in Österreich und Europa werden dagegen nicht unterstützt, sondern ideologisch übergangen und isoliert.

Wie in Frankreich, Schweden, London und anderswo wird diese Sorglosigkeit gegenüber dem radikalen Islam früher oder später explosiv wirken und zu Konfrontationen in ganz Europa führen. Dann wird man die Missachtung der Gefahren bereuen.

Also: Die Radikalisierung der in Europa lebenden Muslime ist zu hinterfragen.

Die Warnungen will keiner der Verantwortlichen hören; sie stellen sich nicht nur blind, sondern auch noch taub, nach dem Motto "was nicht sein kann, darf nicht sein".

Amer Albayati , geb. 1942 in Bagdad, ist Journalist und Islam- sowie Terrorexperte.
Er ist Mitbegründer der Initiative Liberaler Muslime Österreich (ILMÖ) und der beantragten Islamischen-Europäischen Glaubensgemeinschaft in Österreich (IEGÖ).