Für religionsfreien Bildungsbereich!

Aussendung der Initiative Religion ist Privatsache vom 27.8.2013

Schulkreuz, Schulmesse und Morgengebet - wir müssen draußen bleiben!

Ein neues Schuljahr steht bevor - staatlich geförderte neue Verletzungen der Religionsfreiheit von Eltern, Schülern und Lehrern ebenfalls. So werden bereits am ersten Schultag unzählige Schulkinder der ersten Klasse unmittelbar nach ihrer Einschulung de facto zur Teilnahme an einem Schulgottesdienst verpflichtet. Tausende weitere Schüler werden ferner erstmals gezwungen werden, einen - oft von einem Religionslehrer verabreichten - Ethikunterricht zu besuchen, nur weil sie keinen Religionsunterricht besuchen.

In Rahmen der bundesweiten Kampagne "Schulkreuz, Schulmesse und Morgengebet - wir müssen draußen bleiben!" wird die "Initiative Religion ist Privatsache" im Schuljahr 2013-4 vermehrt Akzente im Bildungsbereich setzen. Anknüpfen sollen die Einzelaktionen an wichtige Erfolge, die im Laufe des vergangenen Schuljahres erzielt werden konnten, wie beispielsweise das Abhängen sämtlicher Schulkreuze in einer Wiener Volksschule, die Unterbindung eines Morgengebets in einem Burgenländischen Gymnasium oder die Formation eines erstmals überparteilichen Bündnisses gegen den verpflichtenden Ethikunterricht als Ersatz zum Religionsunterricht.

Den Auftakt der diesjährigen Bemühungen zur Trennung von Schule und Religion wird der Informations- und Diskussionsabend "Gott in der Schule - was tun?" liefern. Im Rahmen dieser Veranstaltung, die am 30.8.2013 stattfinden wird, werden NRAbg. und Verfassungssprecherin der Grünen Daniela Musiol, die neue Bundesvorsitzende der SPÖ-nahen Aktion Kritischer Schüler_innen (AKS) Claudia Satler, Integrationsexpertin und Elternvereinsaktivistin DI Neslihan Turan Berger, Ex-Schuldirektorin Mag. Margit Lemerhofer und Initiative-Sprecher Eytan Reif schwerpunktmäßig die in Österreich weitverbreitete Zwangskonfrontation mit Religion in der Schule behandeln und mögliche Selbsthilfemöglichkeiten präsentieren.

Ein Thema, das auch im kommenden Schuljahr die Öffentlichkeit beschäftigen wird, ist das Schulkreuz. Ungeachtet des noch ausstehenden Urteils des Europäischen Gerichtshofes für Menschenrechte zur Beschwerde aus Österreich zum Kreuz und den religiösen Feiern in Kindergärten, wird besonderes Augenmerk auf Schulen gelegt werden, in denen weniger als 50 Prozent der SchülerInnen als Christen registriert sind; in diesen ist nämlich das Anbringen eines Kreuzes gesetzlich nicht gedeckt. Ein weiteres Thema, das im Laufe des Schuljahres 2013-4 schwerpunktmäßig behandelt werden wird, ist der mittlerweile 16 Jahre (!) andauernde Schulversuch "Ethikunterricht".

"Gerne wird so getan, als wäre die zwangskonfrontiert von Schüler, Eltern und Lehrern mit einseitig präsentierten religiösen Inhalten und religiöse Symbolen in öffentlichen Schulen und Kindergärten unproblematisch. Es handelt sich hier aber um ein Demokratiedefizit, das nicht schöngeredet werden kann" gab Initiative-Sprecher Eytan Reif zu bedenken und fügte hinzu: "Der Übergang von der religiösen zur politischen Bevormundung ist fließend und insbesondere am Schulkreuz erkennbar. Österreichs Bildungssystem könnte von einer Entpolitisierung genauso wie von einem Rückgang der Einflussnahme der Religionsgemeinschaften nur profitieren".