Ein neues Schuljahr steht bevor - staatlich geförderte neue Verletzungen
der Religionsfreiheit von Eltern, Schülern und Lehrern ebenfalls. So werden
bereits am ersten Schultag unzählige Schulkinder der ersten Klasse unmittelbar
nach ihrer Einschulung de facto zur Teilnahme an einem Schulgottesdienst verpflichtet.
Tausende weitere Schüler werden ferner erstmals gezwungen werden, einen - oft
von einem Religionslehrer verabreichten - Ethikunterricht zu besuchen, nur weil
sie keinen Religionsunterricht besuchen.
In Rahmen der bundesweiten
Kampagne "Schulkreuz, Schulmesse und Morgengebet - wir müssen draußen bleiben!"
wird die "Initiative Religion ist Privatsache" im Schuljahr 2013-4
vermehrt Akzente im Bildungsbereich setzen. Anknüpfen sollen die Einzelaktionen
an wichtige Erfolge, die im Laufe des vergangenen Schuljahres erzielt werden
konnten, wie beispielsweise das Abhängen sämtlicher Schulkreuze in einer Wiener
Volksschule, die Unterbindung eines Morgengebets in einem Burgenländischen Gymnasium
oder die Formation eines erstmals überparteilichen Bündnisses gegen den verpflichtenden
Ethikunterricht als Ersatz zum Religionsunterricht.
Den Auftakt der
diesjährigen Bemühungen zur Trennung von Schule und Religion wird der Informations-
und Diskussionsabend "Gott in der Schule - was tun?" liefern.
Im Rahmen dieser Veranstaltung, die am 30.8.2013 stattfinden wird, werden NRAbg.
und Verfassungssprecherin der Grünen Daniela Musiol, die neue Bundesvorsitzende
der SPÖ-nahen Aktion Kritischer Schüler_innen (AKS) Claudia Satler, Integrationsexpertin
und Elternvereinsaktivistin DI Neslihan Turan Berger, Ex-Schuldirektorin Mag.
Margit Lemerhofer und Initiative-Sprecher Eytan Reif schwerpunktmäßig die in
Österreich weitverbreitete Zwangskonfrontation mit Religion in der Schule behandeln
und mögliche Selbsthilfemöglichkeiten präsentieren.
Ein Thema, das
auch im kommenden Schuljahr die Öffentlichkeit beschäftigen wird, ist das Schulkreuz.
Ungeachtet des noch ausstehenden Urteils des Europäischen Gerichtshofes
für Menschenrechte zur Beschwerde aus Österreich zum Kreuz und den religiösen
Feiern in Kindergärten, wird besonderes Augenmerk auf Schulen gelegt werden,
in denen weniger als 50 Prozent der SchülerInnen als Christen registriert sind;
in diesen ist nämlich das Anbringen eines Kreuzes gesetzlich nicht gedeckt.
Ein weiteres Thema, das im Laufe des Schuljahres 2013-4 schwerpunktmäßig behandelt
werden wird, ist der mittlerweile 16 Jahre (!) andauernde Schulversuch "Ethikunterricht".
"Gerne
wird so getan, als wäre die zwangskonfrontiert von Schüler, Eltern und Lehrern
mit einseitig präsentierten religiösen Inhalten und religiöse Symbolen in öffentlichen
Schulen und Kindergärten unproblematisch. Es handelt sich hier aber um ein Demokratiedefizit,
das nicht schöngeredet werden kann" gab Initiative-Sprecher Eytan Reif
zu bedenken und fügte hinzu: "Der Übergang von der religiösen zur politischen
Bevormundung ist fließend und insbesondere am Schulkreuz erkennbar. Österreichs
Bildungssystem könnte von einer Entpolitisierung genauso wie von einem Rückgang
der Einflussnahme der Religionsgemeinschaften nur profitieren".