Aussendung der "Initiative Religion ist Privatsache" vom 4.10.2013:
Die Initiative "Religion ist Privatsache‘" begrüßt die im Rahmen der letzten
Teilsitzung der Parlamentarischen Versammlung des Europarates verabschiedeten
Empfehlung (Anm.: siehe dazu Info Nr. 1621),
das Recht der Kinder auf körperliche Unversehrtheit verstärkt zu schützen
und die medizinisch nicht indizierte Beschneidung von Jungen auf den Prüfstand
zu stellen.
Insbesondere in diesem Bereich ortet die Initiative eklatanten
Nachholbedarf auch seitens des österreichischen Gesetzgebers. Laut Initiative-Sprecher
Eytan Reif wird in Österreich das Kindesrecht auf körperliche Unversehrtheit
"mit Füßen getreten, wenn immer dieses den Interessen der gesetzlich anerkannten
Kirchen und Religionsgesellschaften entgegensteht". "Die jüngste Empfehlung
dürfe nicht ignoriert und die legislativen Rahmenbedingungen müssen endlich
an das 21. Jahrhundert angepasst werden", sagt Reif, der an die künftige
Regierung den Appell richtet, "sich von der mächtigen Lobby der Religionsgemeinschaften
nicht erpressen zu lassen und das derzeit herrschende juristische schwarze Loch
ausschließlich im Sinne der Kinder zu schließen. Die religiös motivierte
Genitalverstümmelung von Jungen kann nämlich mit der religiösen Überzeugung
ihrer Eltern nicht gerechtfertigt werden".