Ivan Dragecevic, einer der angeblichen "Seher" aus dem bosnischen Wallfahrtsort Medjugorje, hat seine Auftritte in den USA abgesagt. Anlass ist ein Brief des vatikanischen Nuntius Carlo Maria Vigaṇ an US-Diözesen. Darin erinnerte der Erzbischof daran, dass es sich bei den mutmaßlichen Erscheinungen in der herzegowinischen Gemeinde nicht um gesicherte übernatürliche Offenbarungen handle. Wie die römische katholische Nachrichtenagentur Zenit meldet, fanden zwei Veranstaltungen, die am 26. Oktober in Danvers und am 27. Oktober in Greenville geplant waren, nicht statt. Vigaṇ schreibt, weder Kleriker noch Gläubige dürften an öffentlichen Veranstaltungen teilnehmen, die die Echtheit dieser Erscheinungen in Medjugorje als gegeben darstellten. Der Nuntius beruft sich dabei auf Erzbischof Gerhard Ludwig Müller, den Präfekten der vatikanischen Glaubenskongregation. Ein abschließendes Urteil der Kongregation über Medjugorje steht weiterhin aus.
Soweit die Meldung. Die Wortwahl einer der angeblichen "Seher"
beinhaltet schon eine zweifache Distanzierung: "angeblich" und das
Wort "Seher" unter Anführungszeichen. Und dann noch die klare Anweisung:
"weder Kleriker noch Gläubige dürften an öffentlichen Veranstaltungen
teilnehmen, die die Echtheit dieser Erscheinungen in Medjugorje als gegeben
darstellten".
Da wird sich der Schönborn auch nimmer trauen,
SeherInnen im Wiener Stephansdom auftreten und sie dort ihre flüsternden Zwiesprachen
mit der offenbar mitgereisten Gottesmutter halten zu lassen. Der letzte Auftritt
(des oben angeführten "Sehers") im Stephansdom war allerdings schon
2011, man hat sich wohl in aller Stille darauf umgestellt, diesen ganzen Schwindel
langsam abzubauen. Nach der obigen Meldung aus dem Vatikan könnte das auch offiziell
bald passieren. Was den sogenannten "Volksglauben", also die Religiosität
der "Armen im Geiste" beschädigen könnte.
Siehe
dazu auch:
Keine
"Wunder" in Medjugorje, aber Schönborn auf Nutzensuche
Dreißig Jahre Medjugorje
Der Gipfel der Einfalt: Medjugorje