Unterstützt SPÖ katholische Lebenspflicht?

Die "Wiener Zeitung" meldete am 30.11.2013:
"Es ist eines der letzten gesellschaftspolitischen Tabuthemen unserer Zeit: der selbstbestimmte Umgang mit dem Tod und insbesondere Sterbehilfe. In Europa weist der Trend dabei klar in eine Richtung. In der Schweiz, den Niederlanden, Belgien und Luxemburg ist Sterbehilfe, wenngleich in unterschiedlichem Ausmaß, gesetzlich zulässig. In etlichen weiteren Ländern, darunter Deutschland und Frankreich sowie den katholisch geprägten Staaten Italien und Spanien wurde und wird das Thema kontrovers diskutiert.
Österreich will nun ein politisches Zeichen gegen diesen Trend zur Liberalisierung setzen. Wie die 'Wiener Zeitung' erfuhr, haben sich die Verhandler von SPÖ und ÖVP in der Gruppe "Direkte Demokratie und Staatsreform" geeinigt, das Verbot von Sterbehilfe in der Verfassung zu verankern. Gleichzeitig soll ein Anspruch auf palliativmedizinischer Begleitung Sterbender gesetzlich verankert werden. (..)"

Morde sind in Österreich verboten. Das steht im Strafgesetzbuch. In der Verfassung steht über Morde nichts. Aber der Suizid von lebensüberdrüssigen Schwerstkranken soll nun per Verfassungsgesetz verboten werden, weil aus eigenem Entschluss aus dem Leben zu scheiden, ist offenbar für die katholische Kirche, die ÖVP und die SPÖ sogar ein viel schweres Verbrechen als wenn eine andere Person getötet wird. Man könnte deshalb sarkastisch werden und sagen, dann macht einen neuen Strafgesetz-Paragraphen, wer eine so ungeheuerliche Tat begeht, sich selbst zu töten zu versuchen, wird erschossen.

Die katholische Kirche hat ihre Fäden gezogen, ihre Partei, die ÖVP dafür instrumentalisiert und die SPÖ ist wieder einmal deppert genug, den Schwarzen und der Kirche in den Arsch zu kriechen.

So schaut es zumindest momentan aus. Vielleicht dementiert die SPÖ diese Meldung noch.
Und für ein Verfassungsgesetz bräuchten ÖVP und SPÖ die Zustimmung einer Oppositionspartei. Dass Grüne und Neos zustimmen könnten, ist unwahrscheinlich, beim Stronach weiß man nie und bei der FPÖ könnte Suizid als eine Form der nach dem Wehrrecht strafbaren Selbstverstümmelung (§10 Militärstrafgesetz) gesehen werden.

In der Zeitungsmeldung heißt es aber auch noch: "Das Thema wird auch in Österreich kontrovers diskutiert. 2010 sprachen sich laut einer Karmasin-Umfrage 46 Prozent der Befragten dafür aus, Sterbehilfe bei tödlichen Krankheiten im Endstadium straffrei zu stellen, 26 Prozent lehnten jegliche Freigabe ab."
Und für diese 26 Prozent soll die Verfassung geändert werden.

Begeistert ist der neue Caritas-Chef Landau. Weil durch so ein Verbot könnte das kirchliche Geschäft mit der Pflege von Sterbenden verstärkt werden, wenn jeder per katholischem Diktat leben muss, bis sich das letzte Lebensfünklein ganz von selbst verflüchtet hat.
Unmenschlichkeit war immer ein tragendes Merkmal des Katholizismus. Auf sein Lebensrecht verzichten zu dürfen, wenn das Leben unerträglich geworden ist, muss ein Menschenrecht werden, es darf keine verfassungsmäßig verordnete Lebenspflicht geben!

Wenn die SPÖ wirklich so unmenschlich ist und dem katholischen Fanatismus einer Lebenspflicht folgt, dann sollten wir uns vorbereiten und uns mit Schlaftabletten und Stricken ausrüsten.