Von Oktober 2012 bis November 2013 war das von Papst Ratzinger ausgerufene
"Jahr des Glaubens". Die Wahrnehmbarkeit dieses Glaubensjahres hielt
sich in Grenzen. Nicht einmal die katholische Kirche selber behauptet, dass
irgendwo ein besonderer Glaubenseifer merkbar gewesen wäre. Man hätte wohl genauso
gut ein "Jahr der Sieben Zwerge" abhalten können.
Auf der
Site der Diözese Wien gibt's eine Überleitung zu einem neuen katholischen Jahr,
zum "Jahr des Betens":
Am Sonntag, 24. November 2013, geht
das "Jahr des Glaubens" zu Ende. Nach einem Paulus-Jahr und einem
Priesterjahr war es die dritte Initiative dieser Art im Pontifikat von Benedikt
XVI. Es wurde am 11. Oktober 2012 vom damaligen Papst ausgerufen und von Franziskus
übernommen.
Generalvikar Nikolaus Krasa sieht das Jahr des Glaubens als prägenden
Teil des Entwicklungsprozesses der Erzdiözese Wien: "Der große Bereich
'Jüngerschaft' und 'Mission first' geht genau in diese Richtung", sagt
Krasa gegenüber Radio Stephansdom.
Das "Jahr des Glaubens" soll
nun in ein "Jahr des Betens" münden. Das hatte Kardinal Christoph
Schönborn im Rahmen der Diözesanversammlung Mitte Oktober angekündigt. Das bedeutet,
so Generalvikar Krasa: "Es einfach zu tun, das Glauben! Ein Ausdruck des
Glaubens ist schlichtweg, dass ich mich vor Gott stelle und wahrnehme, dass
er vor mir steht, und dass wir in ein Gespräch kommen: 'Wie ein Freund mit seinem
Freund', so heißt es bei Igantius von Loyola."
Das von Papst Benedikt
XVI. ausgerufene Themenjahr sollte eine Wiederbelebung des christlichen Glaubens
und des kirchlichen Lebens vor allem in den einst katholisch geprägten, heute
aber weitgehend säkularisierten Ländern des Westens fördern. Nach den Worten
von Benedikt sollte es dazu dienen, "die Inhalte des Glaubens, der bekannt,
gefeiert, gelebt und im Gebet ausgedrückt wird, wiederzuentdecken und über den
Glaubensakt selbst nachzudenken". Es gelte, "die Feier des Glaubens
in der Liturgie zu verstärken, besonders in der Eucharistie".
Im Schlussabsatz heißt es ganz klar: das Glaubensjahr "sollte
eine Wiederbelebung des christlichen Glaubens und des kirchlichen Lebens
vor allem in den einst katholisch geprägten, heute aber weitgehend säkularisierten
Ländern des Westens fördern". Wenn das gelungen wäre, dann müsste der Satz
jedoch heißen: das Glaubensjahr "hat eine Wiederbelebung des christlichen
Glaubens und des kirchlichen Lebens vor allem in den einst katholisch geprägten,
heute aber weitgehend säkularisierten Ländern des Westens gefördert".
Hat
es nicht und das Jahr des Betens ist was für die paar Rosenkranzvereine, die
es noch gibt. Und dass die von Generalvikar Krasa erwähnten frisch geschulten
Jesus-Jünger irgendwo bemerkbar in Erscheinung treten werden, glaube ich erst,
wenn ich sie herumlaufen und das Publikum mit missionarischen Predigten belästigen
sehen.