EU-Wahl mit Fundi-Christenzählung

Sowas ist in Österreich in Vorbereitung!

Denn bei der EU-Wahl im Mai 2014 tritt der Fundi-Christ, Ex-FPÖler und Ex-BZÖler Ewald Stadler gemeinsam mit dem Vorsitzenden der CPÖ (Christenpartei Österreichs), Rudolf Gehring mit "Die Reformkonservativen - Liste Ewald Stadler" (REKOS) an.

Am 12. 2. 2014 präsentierten die beiden ihr Wahlprogramm, der ORF berichtete darüber 1 min und 14 Sekunden in der ZiB 1:



Der Bericht kann hier nachgehört werden:

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Rudolf Gehring hatte bei der Bundespräsidentenwahl 2010 einen enormen Erfolg einfahren können. Weil die ÖVP wegen Aussichtslosigkeit gegen den amtierenden Bundespräsidenten Heinz Fischer keinen Kandidaten aufgestellt hatte, erreichte der täglich zur Messe gehende Gehring 171.668 Stimmen, das waren 5,43 %. Bei den Präsidentenwahlen 2004 hatte die ÖVP-Kandidatin Benita Ferrero-Waldner 1.969.326 Stimmen und 47,61 % bekommen. Somit kann man für 2010 sagen, dass Gehring als Fundi-Christen-Kandidat Stimmen im Umfang von fast neun Prozent der ÖVP-Wähler von 2004 erreichen konnte.

Wie schaut's für EU-Wahl 2014 aus?

Spitzenkandidat ist der ebenfalls sehr verdiente Christenfundi Ewald Stadler. Aber dummerweise kandidiert klarerweise die christliche Partei ÖVP bei der EU-Wahl ebenfalls. Und ob sich da auch eine wahrnehmbare Menge aus dem ÖVP-Wählerreservoir dem Stadler und dem Gehring zuwenden wird, ist eher unwahrscheinlich.

Die ÖVP erreichte bei der EU-Wahl 2009 dreißig Prozent, infolge der niedrigen Wahlbeteiligung (46 %) waren das aber nur 858.921 Stimmen. Stadler und Gehring haben sich das Ziel gesetzt, fünf Prozent Stimmenanteil zu erreichen, das wären bei gleicher Wahlbeteiligung etwas über 140.000 Stimmen. Und das ist auch die Stimmenanzahl, die man ungefähr für ein Mandat braucht. Gibt es in Österreich so viele Fundi-Christen, die von der ÖVP abfallen und einen Ewald Stadler wählen würden?

Aber man soll ja nicht so sein, hier die zehn Thesen der REKOS zum Selbststudium:

Die 10 Thesen der REKOS
I. Der Mensch ist das Ebenbild Gottes, sein Grundrecht auf Leben ist unantastbar.
II. Auf der Familie als generationenübergreifender Gemeinschaft von Mann, Frau und Kind beruht der Staat.
III. Die Völker Europas als historisch gewachsenes Faktum sind die Träger der staatlichen Souveränität, diese verlangt das österreichische Staatsvolk zurück.
IV. Das Privateigentum und die Verfügungsmacht über den Arbeitsertrag sind die Grundlagen der persönlichen Freiheit.
V. Meinungs- und Gesinnungsfreiheit ist das Recht, sich für das Gute, Wahre und Schöne oder für deren Gegenteil zu entscheiden.
VI. Der Staat hat im Vertrauen auf seine Bürger die Privatsphäre des Einzelnen und der Familien zu garantieren.
VII. Der Auftrag zum verantwortungsvollen Gebrauch der Schöpfung verpflichtet zur Wahrung von Natur und Umwelt.
VIII. Die Wirtschaftsordnung hat auf den Grundsätzen der freien Initiative, der Subsidiarität und dem geschützten Privateigentum zu beruhen.
IX. Ein leistungsorientiertes Schul- und Bildungssystem hat nach individuellen Begabungen und unter Achtung der Elternrechte breit Fähigkeiten und Wissen zu vermitteln sowie Eliten hervorzubringen.
X. Zum Schutz der Unabhängigkeit und Neutralität Österreichs müssen alle Bereiche der umfassenden Landesverteidigung optimiert werden.

Liest sich wie ein ÖVP-Programm für christliche Kleinbürger. Besonders lustig ist nicht nur die These 1 von der Gottesebenbildlichkeit, sondern speziell die These 5, "Meinungs- und Gesinnungsfreiheit ist das Recht, sich für das Gute, Wahre und Schöne oder für deren Gegenteil zu entscheiden." Was wohl heißt, die REKOS wissen was gut, wahr und schön ist, wer sich nicht für die Stadlerliste entscheidet der hat das Recht dazu, er darf sich für das Schlechte, Gelogene und Hässliche entscheiden. Vermutlich darf er aber Stadler & Co nicht für schlecht, falsch und schauerlich halten...

Hier jedenfalls die gottesebenbildliche reformkonservative Zweifaltigkeit!