Kein gottloses Land...

...ist Österreich. Zu diesem Schluss kommt der katholische Pastoraltheologe Paul Zulehner aufgrund aktueller Umfragen nach dem Vertrauen in religiöse Funktionäre und den religiösen Gewohnheiten.

In der Vertrauensfrage ist der Sieger Papst Franz, er hat mit 59 % eine deutliche positive Bilanz, am Platz 2 liegt der bisherige Sieger, der Dalai Lama mit 50 %, Dritter ist mit 32 % der Sprecher der Pfarrerinitiative, Helmut Schüller, danach folgen Bischof Kapellari (Graz), Kardinal Schönborn (15 Pluspunkte). Der Erste mit Minuspunkten (-4 %) ist Altpapst Ratzinger, letzter ist der österreichische Obermuslim Fuat Sanac. Der hat sich allerdings gegenüber seinem Vorgänger Schakfeh mit minus 16 gegenüber minus 42 stark verbessert. Wohl deshalb, weil ihn keiner kennt.

Zulehner äußert sich dazu philoislamistisch, er meint, der Islam werde eher über den Terror als über den Koran wahrgenommen und das sei die Tragödie für den Islam in Europa. Dass praktisch angewandter Islam häufig durch Gewalttätigkeiten auffällt, hat wohl nix mit dem Koran zu tun?

Zulehner fasst die Situation in Österreich so zusammen: Vier von fünf Österreichern gingen wenigstens einmal im Jahr in die Kirche, darum sollten wir uns davor hüten, Österreich als gottloses Land zu bezeichnen, zwei Drittel der Menschen glaubten an ein Leben nach dem Tod, noch mehr als an ein höheres Wesen, durch den Zuzug gläubiger Christen nach Österreich würde sich die Kirchenbindung sogar in Wien stabilisieren.

Sogar bei mir liegt die Kirchenbesuchsquote zurzeit etwa bei 0,75 pro Jahr: hin und wieder muss man bei Begräbnissen mit in die Kirche gehen. Da sitzen dann immer in sehr deutlicher Mehrheit Gottlose drinnen, die vom Pfarrer während der Messe zum vorgesehenen Aufstehen und Niedersitzen dirigiert werden müssen, weil sie den Messablauf nicht kennen. Und zum Glauben ein paar Zahlen aus der Umfrage von 2012: demnach glauben 40 % an ein Leben nach dem Tod, 34 % an den Gottessohn Jesus und 23 % an die Seelenwanderung. Die Stabilisierung durch Zuwanderung in Wien schaut so aus, dass in den letzten Jahren die jährlichen Austrittsverluste von etwa 16.000 durch vier- bis fünftausend Zuwanderer abgemildert wurden, stabil ist die katholische Kirche in Wien nicht, Anfang 2013 waren knapp 38% der Bevölkerung katholische Kirchenmitglieder, 2001 waren es noch knapp 50 % gewesen. Wenn das im selben Ausmaß weitergeht, ist die katholische Kirche in Wien in vierzig bis fünfzig Jahren ausgestorben.

Der regelmäßige Kirchenbesuch liegt in Wien bei etwa drei Prozent, laut der Reformpläne von Schönborn sollen die Wiener Pfarren bis 2022 von zurzeit 175 auf etwa 50 geschrumpft werden. Und die fünfzig werden dann für das gottlose Wien im immer gottloser werdenden Österreich noch deutlich zuviel sein...

PS: Weiterlesen auf Info Nr. 1887!