Wie auf dieser Site berichtet wurde (Info Nr. 1880), ist der bisherige Vorsitzende der kirchenkritischen katholischen Laienorganisation "Wir sind Kirche", Hans Peter Hurka im April zurückgetreten, als seine Nachfolgerin wurde die bisherige stellvertretende Vorsitzende Dr. Martha Heizer bestellt. Diese wurde nun am 21.5.2014 zusammen mit ihrem Ehemann Gert exkommuniziert, weil die beiden regelmäßig Eucharistiefeiern simuliert hätten, was ein schweres Vergehen ("delictum gravius") darstelle.
Stellungnahme zur Exkommunikation von Martha und Gert Heizer
Am
Mittwochnachmittag hat uns der Bischof von Innsbruck im Diözesangericht
Innsbruck und in Anwesenheit zweier Diözesanrichter das "verfahrensabschließende
Dekret" vorgelesen, das besagt, dass wir durch das Eucharistiefeiern in
der Hauskirche exkommuniziert sind.
Damit sind wir nicht aus der Kirche ausgeschlossen,
durch die Taufe gehören wir ihr an, solange wir sie nicht freiwillig verlassen.
Deshalb müssen wir auch die Kirchensteuer weiterhin bezahlen, sind aber
von den Sakramenten und kirchlichen Ämtern ausgeschlossen.
Wir haben
diese Strafe erwartet. "Wir haben ein Gesetz und nach dem Gesetz"
müssen wir so zur Verantwortung gezogen werden. Bischof Scheuer sagt dazu,
dass auch das persönliche Gewissen es nicht erlaube, Kirchengesetze zu
übertreten. Dennoch sind wir aus folgendem Grund schockiert:
Durch
den "Versuch, unerlaubt Eucharistie zu feiern" fallen wir unter die
"drei schweren Vergehen", die sofort dem Vatikan gemeldet werden müssen.
Dazu gehören auch die Verletzung des Beichtgeheimnisses und der sexuelle
Missbrauch. Es entsetzt uns ungemein, dass wir uns in der gleichen Kategorie
wie priesterliche Missbrauchstäter wieder finden. Besonders erbittert
es uns, dass wir von keinem einzigen Missbrauchstäter wissen, der exkommuniziert
worden wäre. Es wird also mit unterschiedlichem Maß gemessen.
Wir
haben das Dekret nicht in Empfang genommen, sondern zurück gewiesen. Wir
haben das Verfahren in seiner Struktur ("außergerichtliches Strafverfahren")
nie akzeptiert und akzeptieren infolgedessen auch den Schuldspruch nicht.
Wir
werden uns weiterhin mit großer Kraft für Reformen in der katholischen
Kirche einsetzen. Gerade auch diese Vorgangsweise zeigt, wie dringend sie Erneuerung
braucht.
Martha und Gert Heizer - Absam, 22. Mai 2014