Nr. 23 / 2014 vom 10. 6.

Kurzmeldungen aus dem religiösen Bereich als Ansammlung von Haarsträubendem, Seltsamem, Lustigem und auch Informativem!

Erlösung ist wichtiger als Heilung

Aber klar doch! Der Mensch lebt ja nur, damit er das ewige christliche Seelenheil erwirbt! Auf Idea.de meinte am 30.5. der Präses des Bundes Freikirchlicher Pfingstgemeinden (BFP) in Deutschland, Johannes Justusam anlässlich des bevorstehenden Pfingstfestes u.a.: "Das größte Wunder ist nicht die Heilung von einer Krankheit oder die Ausstattung mit einer bestimmten Gabe, sondern die Erlösung. Deshalb ist für christliche Gemeinden eine missionarische Gesinnung am wichtigsten. (..) Entscheidend sei, dass sich Menschen zu Jesus Christus bekehren. (..)"
Der Präses freut sich dann auch noch über seine Kirche: "Weltweit sind die Pfingstkirchen die am schnellsten wachsende Konfession - auch in Deutschland. Sie haben hier 49.000 Mitglieder in 783 Gemeinden und sind damit nach den Baptisten (72.000 Mitglieder) die zweitgrößte Freikirche."
Na bum, 49.000 Pfingstler in Deutschland! In der Sektenhitparade liegen sie damit unter den gut vierzig in Deutschland tätigen Sekten auf Platz sieben. Der Pfingstleranteil an der deutschen Bevölkerung beträgt etwas mehr als ein halbes Promill, da haben sie noch eine Menge Bekehrungsarbeit vor sich!

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Säkularer Vertreter in der Endlager-Such-Kommission?

Presseaussendung: Die Humanistische Alternative Bodensee (HABO) hat eine Anfrage an das Bundesumweltministerium eingereicht, die sich mit der Besetzung der Kommission zur Suche nach einem Endlager für Atommüll beschäftigt. Im Gremium sind unterschiedliche gesellschaftliche Vertreter aus nahezu allen größeren Organisationen und Institutionen vertreten, auch der Kirchen. Die HABO möchte in Erfahrung bringen, ob auch die "Nicht-Christen" repräsentiert sind. Der Sprecher der HABO, Dennis Riehle, formulierte hierzu: "Wenn es offenbar darum geht, Weltanschauungen in solch einem Gremium abbilden zu wollen, sollte man auch dem Umstand Rechnung tragen, dass eben über ein gutes Drittel der deutschen Bevölkerung nicht zwingend dem christlichen Weltbild anhängt".
Die Frage sei zwar, so Riehle, was Religionsvertreter in solch einer Kommission überhaupt an fachlichem Wissen beitragen könnten; wenn man aber der Meinung sei, dass Glauben, Überzeugung und Ideologien mitsprechen sollte, gehörten humanistische Einflüsse ebenso in den Kreis – und das als Pendant zur Vertretung der Kirchen. "Wahrscheinlich wird so mancher beteiligte Forscher ohnehin Atheist oder Konfessionsloser sein; wenn es aber eine explizit christliche Stimme gibt, sollte es im Grundsatz der Gleichberechtigung auch einen konkret eigens entsandten Repräsentanten mit säkularer Perspektive geben".
Laut Riehle müsse die Politik lernen, dass Art. 140 GG die christlichen Kirchen nicht zur Alleinhoheit über das gesellschaftliche Bekenntniss mache. "Auslegungen des Grundgesetzes machen deutlich, dass die Religionsfreiheit eben gleichsam bedeutet, Nicht-Religiöse mit dem selben Stellenwert zu bedenken wie klerikale Strukturen. In zahlreichen öffentlichen Gremien sehen wir, wie den Kirchen stets ein Platz zugestanden wird, die wachsende Zahl der Menschen ohne Bekenntnis aber regelmäßig unberücksichtigt bleibt. Das verzerrt den Querschnitt unserer Bevölkerung immens und zementiert die kirchliche Vormacht in einem aufgeklärten Staat", so der HABO-Sprecher.

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Fritz-Bauer-Preis an Edward Snowden

 
Bericht der Humanistischen Union Deutschland: "(..) Die Humanistische Union verleiht ihren diesjährigen Fritz-Bauer-Preis an den ehemaligen Geheimdienstmitarbeiter Edward J. Snowden. Damit würdigt die Bürgerrechtsorganisation dessen Verdienst, die Weltöffentlichkeit über die massenhafte und anlasslose Ausspähung, Speicherung und Auswertung von Kommunikationsdaten und -inhalten durch amerikanische und andere Geheimdienste informiert zu haben. Edward Snowden steht für eine außergewöhnliche Zivilcourage bei der Aufdeckung grund- und menschenrechtswidriger Überwachungspraktiken. Gemeinsam mit anderen Engagierten enthüllte er, in welchem Ausmaß die geheimdienstliche Überwachungspraxis heute rechtliche Schranken, die Grenzen des Vorstellbaren sowie des moralisch Vertretbaren überschreitet. Snowdens Handeln folgt so dem politisch-ethischen Vermächtnis Fritz Bauers, "dass es in unserem Leben eine Grenze gibt, wo wir nicht mehr mitmachen dürfen". Diese Grenze war für Snowden erreicht, als er das wahre Ausmaß der NSA-Überwachungsprogramme erkannte. Edward Snowden hat uns auf systematische Rechtsbrüche, auf kontrollfreie Räume und die grenzenlose Neugier der Geheimdienste hingewiesen. Die Aufdeckung und Beseitigung solcher Missstände trifft nicht nur auf ein besonderes öffentliches Interesse - sie gehört auch zu den zentralen Schutzpflichten jedes demokratischen Staates. Es ist Aufgabe der Bundesregierung und aller westlichen Demokratien, die weitere Aufklärung der Vorwürfe voranzubringen. Als Whistleblower der NSA-Affäre verdient Edward Snowden einen gesicherten Aufenthalt in Deutschland oder einem anderen Mitgliedsstaat der EU. Die Verleihung des Fritz-Bauer-Preises ein Jahr nach den ersten Enthüllungen Snowdens soll daran erinnern, dass er nur bei einem gesicherten Aufenthalt in der Lage sein wird, gegenüber parlamentarischen Untersuchungsausschüssen und anderen Ermittlungsbehörden umfassend auszusagen. (..)"

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CDU-Empfehlung für "Graue Wölfe"

Aus einer WAZ-Meldung vom 1.6.: "In einer Studie der CDU-nahen Konrad-Adenauer-Stiftung von 2006 findet sich eine vorsichtige Empfehlung für eine mögliche Kooperation mit den türkischen Rechtsextremisten. Der Autor arbeitete mit Bülent Arslan, dem DTF-Chef der NRW-CDU, bei einem Institut für Politikberatung zusammen. Die NRW-CDU wehrt sich gegen Vorwürfe, sie dulde politisch radikale Mitglieder mit türkischen Wurzeln in ihren Reihen. Diese Vorwürfe entbehrten jeglicher Grundlage, so der Generalsekretär der Landes-CDU, Bodo Löttgen. Die 'eindeutige Abgrenzung ist seit Jahren unser Prinzip und wird strikt durchgehalten.' Zu den konkreten Vorwürfen sagte Löttgen allerdings nichts. Bei den Kontakten der NRW-CDU zu radikalen türkischen Kreisen scheint es sich indes nicht nur um Einzelfälle zu halten. Frieden, Freiheit, Gerechtigkeit - diese Ziele verfolgt die Konrad-Adenauer-Stiftung. Die CDU-nahe Bildungseinrichtung will die Demokratie festigen. Warum aber veröffentlichte sie vor acht Jahren eine Studie zur Integrationspolitik, in der eine Zusammenarbeit mit Grauen Wölfen ausdrücklich nicht ausgeschlossen wird? (..) Der Einfluss des DTF in der Union ist nicht zu unterschätzen. Zwei seiner Mitglieder, Serap ­Güler (Köln) und Cemile Giousouf (Hagen), wurden Landtags- bzw. Bundestagsabgeordnete. Wie berichtet, stehen einige DTF- und CDU-Mitglieder allerdings im Verdacht, mit radikalen türkischen Gruppen zu sympathisieren. (..)"

So eine Vorgehensweise ist auch in Österreich bekannt.
Die rechtsextremistischen "Grauen Wölfe" machen das meist sehr geschickt, irgendein Kulturverein tritt eloquent in Erscheinung, man macht dabei den Parteien auch vor, sie bei Wahlen zu unterstützen, was auch tatsächlich passiert und zwar jeweils mit der Methode, dass die jeweilige örtliche oder regionale Partei des entsprechenden "Sultans" von den Grauen Wölfen gewählt wird. In Österreich war das z.B. in Vorarlberg die ÖVP und in Linz die SPÖ. 2012 hieß es in einer Monatszeitschrift der oö. Grünen: "Unter dem Deckmantel des interkulturellen und interreligiösen Dialogs sind rechte Gruppen in Oberösterreich bereits seit Jahren tätig, etwa über den Bezirksschulrat, den Integrationsbeirat, und über die Gewerkschaften auch in die politischen Parteien hinein, in Oberösterreich ist vor allem die SPÖ betroffen, und hier vor allem die SPÖ Linz."

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Zweifel ob Papst Franz an Gott glaubt ...

... äußerte laut Bericht der "Finanznachrichten" vom 2.6. der Kinderbuchautor Janosch: "Kein vernünftiger Mensch kann an diesen Gott glauben. An einen anderen vielleicht, aber doch nicht an einen Gott, der seinen Sohn tötet". Ui, ich halte mich auch für einen vernünftigen Menschen, aber ich glaube auch nicht an Götter, die ihren Sohn nicht töteten!

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Pakistan: Immer mehr Blasphemie

Radio Vatikan am 2.6.: "Ein trauriger Rekord: Nie zuvor hat es in Pakistan so viele Fälle von Anklagen wegen (angeblicher) Blasphemie, also Gotteslästerung, gegeben wie in diesem Mai 2014. Darauf macht die christliche Menschenrechtsorganisation "Open Doors" aufmerksam. Mehrere Christen – nicht nur Asia Bibi, deren Fall internationale Bekanntheit geweckt hat – sitzen deshalb in Todeszellen, sie sollen hingerichtet werden. Solche Blasphemie-Anschuldigungen treffen allerdings nicht nur Christen, nicht nur Nichtmuslime, sondern durchaus auch Muslime: Allein am 14. Mai sind mit einem Schlag 68 islamische Anwälte wegen angeblicher Blasphemie verhaftet worden. Sie hatten zuvor gegen die Verhaftung eines ihrer Kollegen protestiert. (..) Die pakistanischen Blasphemiegesetze in ihrer aktuellen Form sehen die Todesstrafe bzw. lebenslange Haftstrafe für jede Lästerung (Beleidigung) des Islams, des Korans oder des Propheten Mohammed vor. Sie finden unverhältnismäßig häufig Anwendung gegen Nichtmuslime. Auch wenn bislang noch keine offizielle Hinrichtung vollzogen wurde, so mussten dennoch mehrere Beklagte durch Lynchjustiz ihr Leben lassen – mitunter trotz Freispruchs. (..)"

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Grüne Kritik an Kirchenliedern im Unterricht

Standard am 3.6.: "Im Mai fand die Erstkommunion in Atzenbrugg-Heiligeneich in Niederösterreich statt, noch immer gibt es Wirbel. Schon im Vorfeld des Kirchenfestes hatte es Kritik gegeben, denn die Lieder für die Erstkommunion wurden nicht nur im Religionsunterricht der örtlichen Schule eingeübt, sondern auch im Musik- und Rechenunterricht. Eltern einer konfessionslosen Tochter hatten sich darüber beschwert. Ein Beamter, Fritz Freudensprung, wurde zwangsversetzt, nachdem er ihnen recht gegeben hatte, dass das Üben der Lieder ausschließlich im Religionsunterricht stattzufinden habe (..). Nun greifen die Grünen das Thema auf und richten eine parlamentarische Anfrage an Unterrichtsministerin Gabriele Heinisch-Hosek (SP). 'Das Beispiel Freudensprung ist ein sichtbarer Ausdruck der inakzeptablen Verhältnisse im Landesschulrat für Niederösterreich', begründet Bildungssprecher Harald Walser sein Vorgehen. Er kritisiert nicht nur, dass dem Beamten seine Rechtsauslegung zum Verhängnis wurde, sondern auch, dass das Einstudieren trotz der unsicheren Rechtslage vom Präsidenten des niederösterreichischen Landesschulrats, Hermann Helm, sowie vom niederösterreichischen Landeshauptmann Erwin Pröll (VP) forciert wurde. (..)"

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Hitler schickt Botschaft an US-Jugend


Von den "Lifesavers Ministries" (Lebensretter-Priestern) stammt das obige Plakat, der Spruch "He alone, who owns the youth, gains the future" im Sinne von "Wer die Jugend gewinnt, hat die Zukunft", wird einer Reihe von Politikern zugeschrieben, angefangen bei Napoleon. Aber die obige US-Sekte schreibt ausdrücklich "Adolf Hitler" drunter. Dabei war Hitler gar kein Sektenangehöriger, sondern bis zu seinem Tode Katholik.

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BRD:
Ab 2015 kassieren die Banken von Anlegergewinnen Kirchensteuer

Die "Süddeutsche" am 3.6.: "Bis zur Jahresmitte noch flattern Bankkunden Informationsbriefe zur Neuregelung bei der Kirchensteuer ab 2015 ins Haus. Auch Konfessionslose kriegen Post. Meist ist die Mitteilung eher sperrig formuliert. Da ist von Widerruf die Rede, von Kirchensteueranteil und Sperrvermerk. Aber nicht jeder Sparer blickt am Ende durch. Bei manchen Lohnsteuerhilfevereinen laufen die Telefone heiß, wie Berater berichten. Dabei geht es eigentlich nur um eins: Ab nächstem Jahr ist Schluss mit Schummeln bei der Kirchensteuer. Geben ist seliger denn nehmen: Anlegern mit Religionszugehörigkeit wird der Obolus künftig automatisch vom Gewinn abgezogen. (..)"

Es werden je nach Bundesland bei Kirchenmitgliedern acht bis neun Prozent von der Zinsensteuer abgezogen und der Glaubensgemeinschaft angewiesen. Eine Methode, die vielleicht dem in Deutschland in vielen Gegenden doch recht lahmen Kirchenaustritt ein bisschen auf die Beine zu helfen. Grotesk auf alle Falle: wer ein Sparbuch anlegt oder Fondsanteile etc. kauft, muss der Bank sein Glaubensbekenntnis mitteilen...

Anmerkung 1 (Skydaddy): Im Artikel heißt es: "Wer bisher Kirchensteuer hinterzogen hat, fliegt dann auf". Wer dieses Jahr noch aus der Kirche austritt (ACHTUNG: In manchen Bundesländern muss der Austritt spätestens im November erfolgen, weil die Kirchensteuerpflicht erst zum Ende des Folgemonats erlischt) dürfte aus dem Schneider sein. Allerdings sollte der Austritt lieber so schnell wie möglich erfolgen, damit der Registereintrag nächstes Jahr auch wirklich auf "keine Kirchensteuer" steht. (Dies ist nur meine Meinung und stellt keine Rechts- oder Steuerberatung dar!)
Anmerkung 2 (Skydaddy): Ob sich die Kirchen mit dieser Regelung einen Gefallen getan haben, bleibt abzuwarten. Die Regelung zielt auf Leute ab, die zwar Kirchenmitglieder sind und Kirchensteuer zahlen, aber bisher "vergessen" haben, ihre Kapitaleinkünfte bei der Steuererklärung anzugeben, und darauf somit keine Kirchensteuer zahlten. Wo dies mit Absicht geschieht, handelt es sich folglich um Leute, die lieber "Steuerhinterziehung" betreiben (es handelt sich in den meisten Bundesländern nicht wirklich um Steuerhinterziehung, aber jedenfalls wird die Steuererklärung falsch ausgefüllt, um Steuern zu sparen) als Kirchensteuer auf Kapitaleinkünfte zu zahlen. Es kann wohl davon ausgegangen werden, dass viele aufgrund der neuen Regelung nun komplett aus der Kirche austreten werden, um - völlig legal - die zusätzliche Kirchensteuer zu vermeiden. In diesen Fällen hat die Kirche nicht nur keine Mehreinnahmen, sondern es entgeht ihr dann auch noch die bisher gezahlte Kirchensteuer. Ich vermute, dass dies vor allem Leute betrifft, die jetzt schon viel Kirchensteuer zahlen, denn bei weniger Wohlhabenden dürfte die Kirchensteuer auf Kapitalerträge nicht so ins Gewicht fallen.

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"Zwölf Stämme": Sektenmitglieder verlassen Deutschland

Das meldete am 4.6. der "Spiegel": "Deutsche Behörden haben einige Familien der Sekte "Zwölf Stämme" aus den Augen verloren: Die umstrittenen Urchristen sind, so sieht es aus, nach Österreich ausgewandert, um Kontrollen zu umgehen. Nach einem Polizeieinsatz bei der umstrittenen Sekte "Zwölf Stämme" in Schwaben und Mittelfranken sollen mehrere Eltern mit ihren Kindern Deutschland verlassen haben. Fünf Jugendliche aus der Glaubensgemeinschaft in Klosterzimmern bei Deiningen seien nach Österreich umgemeldet worden, teilte das Landratsamt Donau-Ries mit. Die deutschen Behörden hätten keinen Kontakt mehr zu den Familien. Zwei weitere Mädchen seien aus Heimen geflüchtet. Ob sie wieder bei ihren Familien sind, sei nicht bekannt. Im vergangenen September hatte die Polizei wegen Prügelvorwürfen rund 40 Kinder aus den Gemeinschaften in Deiningen und in Wörnitz geholt. (..)"

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Gallup-Umfrage beschämt USA

Auf wissenbloggt.de wird aus einer Gallup-Umfrage zitiert: 42% der US-Amerikaner sind Kreationisten, glauben also wörtlich an die biblische Schöpfungsgeschichte und  daran, dass der Mensch von Gott in seiner heutigen Form erschaffen worden wäre, 31 % meinen, die Memschen hätten sich unter göttlicher Anleitung entwicklet, nur 19% glauben nicht an göttl.iches Eingreifen, sind also vernünftig:


Seit 1982 hat sich bezüglich der vollidiotischen Kreationisten kaum was geändert, die Vernünftigen haben sich jedoch immerhin verdoppelt.

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Der Abtreibungsskandal bei der 'Katholischen jungen Gemeinde'

So titelte am 5.6. kath.net und meldet dazu u.a.: "Die katholische Kirche in Deutschland hat einen neuen Skandal. Die nicht zu knapp mit deutschen Kirchensteuergeldern finanzierte Katholische junge Gemeinde (KjG), die sich selbst als Kinder- und Jugendverband sieht, hat mit einem kath.net vorliegenden Schreiben de facto freie Abtreibung, Polygamie und freie Wahl der Sexualpartner gefordert. In dem sogenannten "Starterkit" heißt es ernsthaft, dass Jugendliche wie Erwachsene das 'Recht auf sexuelle Selbstbestimmung' und damit das Recht hätten, 'über den eigenen Körper' frei zu entscheiden. Sexuelle Selbstbestimmung bedeute 'zum einen, seine sexuelle Orientierung (..) auszuleben, aber auch die eigene Geschlechtsidentität (..) frei zu wählen'. Außerdem gehöre zu diesem Recht 'die freie Wahl der Sexualpartner- Innen, die eigene Entscheidung für Sexualpraktiken und die Wahl, welche Art von sexueller Beziehung jemand führen möchte (das heißt, ob sie/er monogam, polygam, zölibatär etc. leben möchte)'. (..)"

Das gehört natürlich kritisiert, weil das verstößt ganz offensichtlich gegen die katholische Lehre. Offenbar wissen die KjGler nicht, was katholisch ist! Nein, so geht das nicht, das sind lauter Sünden!

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73 % der Syrer nahm an den Wahlen teil

Das kann nur ein Schwindel gewesen sein! Weil die demokratischen Westmächte bekämpfen ja den langjährigen Autokraten Baschar Al-Assad, weil der ist ihnen zuwenig demokratisch. Stimmt bestimmt, schließlich hält er auch die Islamisten im Zaum und schränkt deren multikulturellen göttliche Rechte auch noch dadurch ein, dass andere Religionen auch ausgeübt werden dürfen. Die westlichen Staaten unterstützen daher den arabischen Frühling in Syrien. Für diesen Frühling kämpfen verschiedene auch unter sich verfeindete Islamisten, die gerne den ganzen nahe Osten in ein Kalifat, also einen islamistischen Gottesstaat verwandeln wollen.
Assad hat sich bisher trotzdem halten können, weil die Syrer nicht unbedingt Assad gegen einen islamistischen Faschismus eintauschen wollen - genauso wie die Ägypter letztlich nicht unter der Vormundschaft der Muslimbrüder leben wollten. Nach Medienmeldungen, die nicht aus der NATO-Propagandaküche stammen, hat die Assad-Regierung den größten Teil des Landes unter Kontrolle, nur der Grenzbereich zur Türkei und einige islamfaschistische Enklaven werden noch von Aufständischen und ausländischen Söldnern gehalten. Zur Wahl gibt es ein Wahlergebnis, 73 % der Wahlberechtigten gingen wählen, 3,8 % der Stimmen waren ungültig, 4,3 % erhielt der liberale Kandidat al-Nouri, 3,2 % der Kommunist el-Hajjar, auf Assad entfielen 88,7 %. Die Aufständischen hatten natürlich keine Kandidaten aufstellen können. Aber es schaut nicht so aus, als hätten diese eine Mehrheit im Lande. Auch die westlichen Journalisten, die sich während der Wahl frei im Lande bewegen konnten, haben bisher nicht über Wahlbetrug oder Wahlzwang berichtet. So deppert muss man einmal sein, Faschisten gegen ein zwar autoritäres, aber gleichzeitig vernünftig-säkulares Regime, zu unterstützen. Fast meint man, ein Vollidiot wie George Doubledolt Bush regiere den Westen immer noch.

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Kärnten: Neue Ausstellung über Turiner Grabtuch

Voller Freude meldete religion.ORF am 6.6.: "Eine originalgetreue Nachbildung des Turiner Grabtuchs und die mittels 3D-Aufnahmen erstellte Rekonstruktion des darin verhüllten Körpers sind Kernstücke einer Ausstellung, die bis 20. Juli in Kärnten zu sehen ist. Die Schau "Wer ist der Mann auf dem Tuch? Eine Spurensuche" in der Seminarkirche Tanzenberg beschäftigt sich spirituell, wissenschaftlich und historisch mit dem als Grabtuch Christi verehrte Leinen. Zahlreiche Ausstellungsstücke, darunter die Nachbildung einer Dornenhaube und Nägel, die zur damaligen Zeit bei Kreuzigungen verwendet wurden, geben Anregung zu Diskussion und Meditation. Über Alter und Echtheit des originalen Tuchs, auf dessen Negativbild die Gesichtszüge eines bärtigen Mannes zu erkennen sind, streiten Wissenschaftler bis heute. Seit 1578 wird das 4,37 lange und 1,11 Meter breite Textil in einer Seitenkapelle des Turiner Doms unter Verschluss gehalten und nur zu besonderen Anlässen öffentlich ausgestellt. 2015 soll es nach fünf Jahren erstmals wieder öffentlich gezeigt werden. (..)"

Nein, Wissenschaftler streiten nicht darüber, weil für die Wissenschaft ist es klar, das Tuch stammt aus dem 13. oder 14. Jahrhundert. Aber einige katholische Fanatiker wollen das nicht wahrhaben und erfinden immer wieder seltsame Theorien, wie etwa, die Gestalt im Tuch sei per Hochspannung eingeprägt worden oder durch das angebliche Erdbeben bei der Kreuzigung Christi entstanden. Gerne behauptet man auch, es wäre unbekannt, wie die Abbildung des Körpers auf dem Tuch entstanden sei. Dabei gibt es seit 2009 ein von einem säkularen Wissenschaftler mit mittelalterlichen Malmethoden hergestelltes Duplikat und jetzt hat die katholische Kirche plötzlich selber auch eins?


Originalwerk aus dem Mittelalter und Kopie von 2009

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Islamkritischer Autor in Ramallah überfallen

Das berichtet die NZZ am 7.6.: "Das «Gedichte» betitelte Debüt des 19-jährigen dänisch-palästinensischen Schriftstellers Yahya Hassan beanspruchte letztes Jahr in Dänemark so viel Aufmerksamkeit, wie es kaum je einem Gedichtband vergönnt ist. In Kürze verkaufte sich das Buch in 100 000 Exemplaren. In den Gedichten rechnet Yahya Hassan mit seinen Eltern, dem Islam und der fehlenden Integrationsbereitschaft gewisser muslimischer Milieus in Dänemark ab. (..)"

In Ramallah wurde er auf offener Straße von Islamisten überfallen, konnte sich aber befreien und entweichen. Hier ein kurzer TV-Bericht über die Person Yahya Hassan:

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Papst betet mit Peres und Abbas für Frieden

Aus einer Meldung von religion.ORF am 8.6.: "Papst Franziskus hat am Sonntag mit dem israelischen Präsidenten Shimon Peres und Palästinenserpräsident Mahmoud Abbas im Vatikan Gott um Hilfe zur Überwindung der Gewalt gebeten. Der Pontifex bat Gott um Hilfe, damit im Heiligen Land die Menschen als Brüder leben können. Zu viele Menschen seien wegen Gewalt und Krieg im Nahost gestorben. "Wir müssen dafür sorgen, dass das Opfer dieser Menschen nicht sinnlos war", erklärte der Papst. Er dankte Peres und Abbas für ihre Bereitschaft, am Friedensgebet teilzunehmen. "Ich hoffe, dass dieses Treffen der Beginn eines neuen Weges sein wird, auf der Suche nach dem, was vereint, und zur Überwindung von dem, was trennt", so der Papst. (..)"

Ui, das wird schwierig! Weil der christliche Obergott Jesus ist zwar von christlicher Seite aus gesehen mit dem jüdischen Gott Jehova verwandt, aber Jehova streitet diese Vaterschaft ab und Allah ist ein selbstständiger Gott, der sich bloß vom Jehova Personal (den Erzengel Gabriel) zur Verkündigung des Koran an Mohammed ausgeborgt hat. Seltsamerweise hat danach weder der Jehova, noch der Jesus den Erzengel Gabriel deswegen bestraft und auch hat es bisher noch keine ökumenischen Bemühungen zwischen Islam und Christentum gegeben, obwohl oft geäußert wird, der Allah sei er derselbe wie der Jehova. Wenn jetzt alle drei zu ihrem Gott beten, er möge für einen Nahostfrieden sorgen, dann kann dieser jeweils einzige und wahre Gott irgendwie in eine interfraktionelle Bredouille geraten!


Da es gemäß der jeweiligen religiösen Vorschriften keine Bilder vom Jehova und vom Allah gibt, hier nur der dreifaltige Christengott. Man könnet sich dieses Abbild auch als dreifraktionellen Gesamtgott vorstellen.

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Türken-Sultan im Machtrausch

So titelte die Kronen Zeitung am 8.6. und meinte dazu: "Erdogan möchte sich zum alleinigen Herrscher aufschwingen: Türken-Sultan im Machtrausch". Weiters heißt es, es sie fix, dass sich Premier Erdogan zum Staatspräsidenten wählen lassen und zumindest bis 2013 an der Macht bleiben will. Per Verfassungsänderung soll die gesamte Macht zum Staatspräsidenten und einem von Erdogan eingesetzten  "Weisenrat" verlagert werden, das  Parlament und die Minister sollen nahezu komplett entmachtet werden.

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Bischofskonferenz kanzelt KjG ab

Das titelt queer.de am 8.6. und bringt die Fortsetzung zur kath.net-Meldung vom 5.6., "Der Abtreibungsskandal bei der Katholischen jungen Gemeinde". Queer.de schreibt: "Ein Papier zur Europawahl der Katholischen jungen Gemeinde (KjG) hat nachträglich zu Empörung und letztlich zu einem Rüffel durch die Bischofskonferenz und einer Rücknahme des Papiers geführt. Das Dokument war enstanden im Rahmen des KjG-Projekts 'Yourope', das vom EU-Programm 'Jugend in Aktion' und vom Bundesfamilienministerium gefördert wurde. Die Jugendlichen befassten sich dazu mit aktuellen Themen zur Europawahl und stellten Forderungen auf. (..) Das Inhaltsverzeichnis des PDF, das bereits im März verbreitet wurde, benennt auch ein 'Recht auf sexuelle Selbstbestimmung und Entscheidung über den eigenen Körper', ein entsprechender Abschnitt fehlt allerdings in der aktuellen Fassung des Hauptdokuments (PDF). Auch ein entsprechendes Einzel-PDF wurde am Freitag nach Kritik gelöscht.(..)"

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Probleme mit den "Zeugen Jehovas" in Finnland

Die Religionsfreiheit schützt die Zeugen Jehovas, von denen es weltweit rund acht Millionen gibt, in der Schweiz ungefähr 20.000. Doch in Finnland regt sich nun Widerstand. Es geht um mehrere Suizide und den Verdacht auf Menschenrechtsverletzungen, wie die finnische Zeitung SVT berichtet. Eingeschaltet haben sich auch das Innen- und das Justizministerium. Ein Beispiel: Ein junger Zeuge verliebte sich in eine «ungläubige» Frau – und wurde ausgeschlossen. Die Familie brach den Kontakt zu ihm ab, er wurde beschuldigt und bedroht. In seiner Verzweiflung beging er Suizid. Oder: Ein Homosexueller wurde ausgeschlossen und gemieden. Sein Bruder grüßte ihn nicht mehr auf der Straße. Heute leidet er unter psychischen Problemen. Außerdem berichten junge Frauen von Vergewaltigungen durch Führungskräfte der Zeugen Jehovas. Sie seien danach unterdrückt und beschuldigt worden, die Übergriffe provoziert zu haben, berichten die Opfer. Justizministerin Anna-Maja Henriksson möchte nun die Fälle gerichtlich abklären lassen. (Quelle blog.bazonline.ch).

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Christliche Gesslerhüte unersetzbar?

Aus idea.de vom 9.6.: "Grundlage der sittlichen Ordnung in Bayern soll auch künftig der christliche Glauben bleiben. Das hat Ministerpräsident Horst Seehofer (CSU) beim evangelischen Bayerischen Kirchentag am Pfingstmontag (..) betont. (..) 'Wir sind seit Jahrhunderten ein christlich geprägtes Land und wollen es auch bleiben – bei allem Respekt vor Muslimen und anderen Religionsgemeinschaften', sagte der katholische Politiker. Deshalb blieben die Kreuze auf den Berggipfeln, in den Klassenzimmern und den Amtsstuben. (..)"

Es gab zwar ein Gerichtsurteil, dass Schulkreuze als unzulässig beurteilte, aber mit einer kleinen Gesetzesänderung und entsprechenden juristischen Tricks blieben die Kreuze hängen. Der mittelalterlich christliche Gesslerhut wird jedoch sicherlich nicht dazu führen, dass sich die Menschen dem Christentum wieder unterordnen, wie es seinerzeit der Schweizer Landvogt Gessler vor seinem Hut verlangte. Das Kreuz wird nicht einmal einen Wilhelm Tell brauchen, weil es im Laufe der nächsten Jahrzehnte einfach zu einem Sektenzeichen absteigen wird. Sogar für  Bayern ist ein religionsfreier Ministerpräsident absehbar!

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Das war die 23. Ausgabe der "Metawelten" von 2014 mit zusammengesammeltem Kleinmaterial und manchmal auch Belangvollerem aus den Bereichen jenseits der Wirklichkeit bzw. von und über Leute, die tatsächlich glauben, es gäbe Metawelten.

Da sich diese wöchentlichen Metawelten guter Zugriffszahlen erfreuen, ein Hinweis: "Neues aus den Metawelten" ist keine Wochenschau, sondern eine Ansammlung kleinerer Meldungen. Die größeren Meldungen liegen dazwischen und sind chronologisch unter Infos und Downloads zu finden.