Nr. 24 / 2014 vom 17. 6.

Kurzmeldungen aus dem religiösen Bereich als Ansammlung von Haarsträubendem, Seltsamem, Lustigem und auch Informativem!

Christen sind beim Fremdgehen Spitze!

In einer Umfrage des Fremdgehportals Ashley Madison wurde die Verbindung zwischen Religion und Untreue untersucht. Dafür befragte die Dating-Webseite 105.000 Menschen auf der ganzen Welt. Evangelikale 25,1 Prozent, Katholiken 22,75 Prozent, Protestanten 22,7 Prozent, Agnostiker 2 Prozent, Mormonen 1,6 Prozent, Muslime 1,5 Prozent, Juden 1,4 Prozent, Atheisten 1,4 Prozent, Zeugen Jehovas 0,5 Prozent, Hinduisten 0,3 Prozent. Die Zahlenverteilung wird wohl auch vom geprüften Portal abhängig sein, also die Evangelikalen dadurch an der Spitze liegen, weil das Portal in den USA, also quasi in Evangelikalien steht. Aber das Christentum als Religion der Heuchler und Pharisäer ist wieder einmal unübersehbar.

Nach oben


Deutscher Rettungsfahrer in Saudi-Arabien

Aus einem Spiegel-Interview vom 10.6. mit einem deutschen Gastarbeiter als Rettungsfahrer bei den Saudis:
"SPIEGEL ONLINE: Herr Bauer, Notärzte und Rettungsassistenten sind normalerweise einiges gewohnt, was blutige Szenen und menschliche Schicksale angeht. Sie haben ein Jahr als Paramedic in Riad gearbeitet; am Ende konnten sie nachts nicht mehr schlafen. Was war da los?
Rettungsfahrer: Zunächst mal habe ich in dem einen Jahr geschätzt 250 Verkehrstote gesehen. Das erleben Sie im deutschen Rettungsdienst in einem ganzen Berufsleben nicht. (..) Die Leute halten sich nicht an Verkehrsregeln, anschnallen braucht man sich nicht. Dicke Autos sind zudem oft das einzige Hobby der jungen Männer: Kinos, Bars oder Konzerte gibt es keine, und mit Frauen treffen kann man sich auch nicht wirklich. Was es gibt, ist die Ring Road, einen Highway, der um die Stadt Riad herumführt. Dort gehen diese Leute driften, und irgendwann überschlägt sich eben einer. Dann haben Sie fünf, sechs Tote auf dem Highway liegen. Gerade am Wochenende war klar: Die ganze Nacht müssen Sie zu schlimmen Verkehrsunfällen fahren. (..)
SPIEGEL ONLINE: Kürzlich machte ein Fall aus Riad Schlagzeilen, bei dem eine Studentin an einem Herzinfarkt starb. Ein Rettungsteam war stundenlang nicht zu ihr gelassen worden, weil sie unverschleiert war. Haben Sie etwas Ähnliches erlebt?
Rettungsfahrer: Das ist Alltag dort. Ich nenne Ihnen ein Beispiel: Sie werden zu einer Mädchenschule gerufen, weil dort eine Schülerin bewusstlos zusammengebrochen ist. Vor den Toren steht aber ein Sicherheitsmann, und der lässt Sie nicht rein - weil eben keine Männer in diese Schule dürfen. Sie müssen also die Polizei dazuholen, und dann wird eine halbe Stunde diskutiert. Bis irgendwer endlich das Mädchen rausbringt. Und dann dürfen Sie behandeln.
SPIEGEL ONLINE: Haben Sie Fälle erlebt, in denen so eine Situation zum Tod eines Menschen geführt hat?
Rettungsfahrer: Einmal wurden wir zu einer einsetzenden Geburt gerufen. Normalerweise schaut man dann: Müssen wir das Kind gleich hier entbinden, oder schaffen wir's ins Krankenhaus? Das habe ich über meinen Dolmetscher dem Ehemann erklärt - dreimal, bis er gesagt hat: Ja, du darfst mal unter die Abaya gucken (traditionelles dunkles Gewand - d. Red.). Dort habe ich gesehen, dass der Kopf des Kindes auf die Nabelschnur drückt; das ist lebensbedrohlich fürs Baby. Normalerweise würde man in so einer Situation den Kopf mit der Hand zurückschieben, um die Nabelschnur zu entlasten. Das haben wir dem Mann erklärt, aber der sagte: Nein, gucken durftest du, aber nicht anfassen. (..) Wir haben ihm gesagt: Hör mal, dein Kind stirbt jetzt, wenn wir nichts machen. Das war ihm egal. Wir durften die Frau nur ins Auto laden und in die Klinik bringen. Dort wurde dann festgestellt, dass das Baby tot ist. Die Reaktion des Mannes war: Das ist nicht schlimm, wir können ein neues machen."

Usw. Dort wo der Islam tatsächlich herrscht, also das Alltagsleben durchgehend bestimmt, kann man darüber ruhig sagen, dass dies ähnlich entsetzlich ist wie im katholischen Europa vor ein paar hundert Jahren.

Nach oben


Milos Zeman verweigert Islamisten Entschuldigung

Der tschechische Staatspräsident Milos Zeman hatte am 26. Mai geäußert, nicht die falsche Auslegung des Islam sei die Ursache für Terror und Gewalt in der Welt, sondern der Islam selbst. Nun hatte Iyad bin Amin Madani, der Generalsekretär der Organisation für Islamische Zusammenarbeit (Organisation of Islamic Cooperation - OIC), von Zeman verlangt sich für seine Äußerung zu entschuldigen. Zeman hatte damals gesagt: "Ich lasse mich nicht von Erklärungen beruhigen, dass es sich nur um kleine extreme Gruppen handelt, ich vermute im Gegenteil, dass diese Xenophobie und sagen wir dieser Rassismus oder Antisemitismus aus den eigentlichen Grundlagen der Ideologie hervorgeht, auf die sich diese fanatischen Gruppen stützen. Und erlauben Sie, dass ich als Beweis dieser Behauptung einen der heiligen Texte zitiere: 'Der Baum ruft, hinter mir versteckt sich ein Jude, gehe und töte ihn. Der Stein ruft, hinter mir versteckt sich ein Jude, gehe und töte ihn'."

Zeman verweigerte die Entschuldigung mit der Aussage, er habe einen heiligen Text aus den heiligen Schriften der Muslime zitiert (Sahih Muslim Nr. 5200) und eine Entschuldigung für einen heiligen Text wäre eine Gotteslästerung.

Nach oben


Islamische Parallelwelt in Großbritannien

Diese ist am Vormarsch, wo es nur geht wird versucht diverse Bereiche der islamistischen Ordnung zu unterwerfen. Zurzeit mühen sich die Islamisten mit Schulen ab. Der Standard berichtete am 10.6.: "In Birmingham wurde fundamental-religiöse Einflussnahme auf staatliche Schulen gemeldet - (..) Es ist schon ziemlich extrem, was an den Schulen in Birmingham vorfiel: Weihnachts- und Osterfeiern wurden untersagt, Buben und Mädchen mussten getrennt sitzen, Kunst- und Musikunterricht fand nicht statt, und eine Klasse machte einen Ausflug, der satte 50.000 Pfund kostete: nach Mekka, zum Pilgern. Ein Skandal hat Großbritannien erfasst, der die islamistische Unterwanderung von staatlichen Schulen offen legt."
In den weiteren Ausführungen heißt es dann, dass in Wohnbezirken mit überwiegender muslimischer Bevölkerung haben im Elternbeirat Muslime die Mehrheit, die dann islamistische Interessen durchsetzen. In Birmingham wurden nun auf Anordnung des Erziehungsministers 21 Schulen untersucht, nur drei davon waren in Ordnung, radikalmuslimische Gruppen würden gezielte Kampagnen gegen Schulen richten und dort würde in einer Kultur von Angst und Einschüchterung der Unterricht auf eine "konservative islamische Perspektive" reduziert. Ja, das sind sie, die multikulturellen Bereicherungen der europäischen Kultur durch islamistische Fanatiker.

Nach oben


Der Klassenkampf geht weiter

Allerdings ausschließlich der von oben nach unten, die Gegenwehr ist obsolet geworden. Aus Format vom 11.6.: "Die neuesten Ergebnisse des "Global Wealth Report 2014" der Boston Consulting Group bescheinigen, dass die Zahl der Millionäre weltweit zunimmt. Mehr als 16,3 Millionen Millionäre (gemessen in US-Dollar) gibt es weltweit. Das entspricht 1,1 Prozent aller Haushalte weltweit und ist ein satter Anstieg von 13,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Bis zum Jahr 2018, so die BCG-Prognose, soll die Zahl der Millionäre weiterhin zunehmen: Um 7,7 Prozent soll die Gruppe der Menschen, die ein Vermögen von mehr als eine Million Dollar verfügen, wachsen. Unter der Millionen-Dollar-Grenze wächst demnach das Vermögen nur noch mit 3,7 Prozent.

Nach oben


Die exkommuniziert Martha Heizer bleibt Vorsitzende von "Wir sind Kirche"

Das meldete religion.ORF am 11.6.: "Trotz ihrer Exkommunikation bleibt Martha Heizer Vorsitzende der Plattform "Wir sind Kirche". In einer Vorstandssitzung wurde die von ihr selbst gestellte Vertrauensfrage mit einer Vertrauensbekundung beantwortet. Diese fiel eindeutig aus, hieß es seitens der kirchenkritischen Organisation am Dienstnachmittag gegenüber der APA. Heizer war im Mai gemeinsam mit ihrem Ehemann exkommuniziert worden, da sie seit etlichen Jahren im privaten Rahmen Eucharistiefeiern durchführt. (..)"

Wie auf dieser Site ja berichtet worden war, hatte die katholische Kirche den Vorsitzwechsel bei "Wir sind Kirche" zum Anlass genommen, die neue Vorsitzende wegen eines schon länger bekannten Verhaltens nun mit dem Kirchenbann zu belegen. Schon 2011 gab es einen ORF-TV-Bericht über diese "privaten Eucharistiefeiern", aber erst 2014 wurde dies nach der Wahl zur Wir-sind-Kirche-Vorsitzenden zur Todsünde. Oh Ihr Heuchler und billigen Opportunisten!

Nach oben


Saudischer Justizminister verbreitet in den USA saudische Weisheiten

Auf der Site arabianbusiness.com stand am 11.6. in einem Artikel mit dem Titel "Saudi minister says beheading, lashings 'cannot be changed' " u.a. folgendes: "These punishments are based on divine religious texts and we cannot change them. - Islamic law had helped to reduce crime in the conservative kingdom. - Capital punishment was carried out in many other countries, including the US, and was not isolated to Islamic states. - Islam sympathises with the victim, not the criminal. - Islam is a religion of wisdom that calls for dialogue with other religious faiths and peaceful coexistence with other communities. - If it was not a good religion, it would not have lasted for more than 1400 years and won millions of followers around the world.

Nach oben


Verständnis für Protzbischof Tebartz

Das fordert sein Bruder im Amte und im Geiste, der Regensburger Bischof Rudolf Voderholzer: "Ich weiß nicht, ob sich die allgemeine Bevölkerung vorstellen kann, wie es jemandem geht, der nirgendwo mehr gelitten ist", das meldete religion.ORF am 12.6.! Verwandte von Exbischof Tebartz (rechts in einem Wiki-Commons-Bild) hätten nun in Regensburg für Tebartz "bis zur Übernahme einer neuen Aufgabe" eine Wohnung angemietet. Man kann gespannt sein, ob der Bischof, der sich eine Residenz um mehr als dreißig Millionen Euro bauen ließ, noch ein kirchliches Amt bekommt. An sich kann ihm das wurscht sein, weil in Deutschland zahlt der Staat die Bischöfe und ihre Pensionen, für ihn wurde eine monatliche Bruttopension von 6.600 Euro ausgehandelt.

Nach oben


Moldawien: Bischof wegen Homo-Beleidigung bestraft

Aus queer.de vom 12.6.: "Ein moldawisches Gericht hat den orthodoxen Bischof Marchel zu einer Geldstrafe verurteilt, weil er Homosexuelle beleidigt hatte. Außerdem muss sich der Geistliche öffentlich für seine Aussagen entschuldigen. Marchel muss für 'moralische Schäden' 10.000 Moldau-Leu (530 Euro) an die LGBT-Gruppe GenderDoc-M bezahlen. Auch die Gerichtskosten in Höhe von 12.000 Leu (640 Euro) muss der Geistliche tragen. Hintergrund ist eine diskriminierende Äußerung Marchels vom September 2012: Damals setzte sich der Bischof für weitgehende Berufsverbote für Schwule und Lesben ein, etwa in Schulen oder im Krankenhaus. Begründung: '92 Prozent von ihnen sind HIV-Patienten'. Er erklärte weiter, dass er Homosexuelle 'nicht auf der Straße sehen' wolle. (..)"

So ein Pech aber auch! Dabei hat doch der biblische Gott Homosexualität mit der Todesstrafe belegt und wenn dann ein braver Christ die Homosexuellen auch ein bisschen verdammt, dann muss er gleich Strafe zahlen.

Nach oben


Experte: "Pastafaris" ziehen Religionsrecht ins Lächerliche


So titelte kath.web am 12.6. und meint konkret u.a.: "Wenig überrascht hat sich der Wiener Religionsrechtler Prof. Richard Potz über die Ablehnung des Antrags der "Pastafaris" auf staatliche Anerkennung als religiöse Bekenntnisgemeinschaft gezeigt. Einer seriösen religionswissenschaftlichen Expertise würden die "Pastafaris" schlicht nicht standhalten können, so Potz im "Kathpress"-Gespräch. Dabei könne und müsse man grundsätzlich ernsthaft diskutieren, welche inhaltliche Grundlagen es brauche, um eine Religion zu sein. Die Initiative der Anhänger der "Kirche des fliegenden Spaghettimonsters" würde die Diskussion aber nur ins Lächerliche abgleiten lassen."

Religionen haben praktisch immer eine lächerliche Grundlage, nicht nur das Fliegende Spaghettmonster, beim FSM ist es nur offensichtlicher. Der Experte kommt aber auch zu einem bemerkenswerten anderen Schluss:
"Das österreichische Rechtssystem habe nämlich durchaus Reformbedarf (..). Nicht-religiöse Gemeinschaften würden durch das bestehende Rechtssystem aber diskriminiert. Es sei nicht einzusehen, weshalb nicht etwa die Freidenker oder Atheisten einen ähnlichen spezifischen Rechtsstatus wie Kirchen und Religionsgemeinschaften zugestanden bekommen sollten. Immer unter der Voraussetzung, dass es sich dabei um ernsthafte Gruppierungen handle (..)"

In Deutschland können Weltanschauungsgemeinschaften denselben rechtlichen Status wie Religionsgemeinschaften bekommen: Körperschaften öffentlichen Rechts.

Nach oben


Starke Zunahme der Atheisten in Saudi Arabien?

Global Post vom 12.6.: "Saudi Arabia - In this country known as the cradle of Islam, where religion gives legitimacy to the government and state-appointed clerics set rules for social behavior, a growing number of Saudis are privately declaring themselves atheists. (..) A Saudi journalist in Riyadh has observed the same trend. 'The idea of being irreligious and even atheist is spreading because of the contradiction between what Islamists say and what they do'. he said. The perception that atheism is no longer a taboo subject - at least two Gulf-produced television talk shows recently discussed it - may explain why the government has made talk of atheism a terrorist offense. (..) The greater willingness to privately admit to being atheist reflects a general disillusionment with religion and what one Saudi called 'a growing notion' that religion is being misused by authorities to control the population. (..)

Nach oben


Religiöse Orientierungen schwinden

Das meldet am 13.6. humanismus.de, es heißt dort u.a.: "(..) Neue Untersuchungen unterstreichen das: 29 Prozent der Bevölkerung führen hierzulande ein selbstbestimmtes Leben, das auf ethischen und moralischen Grundüberzeugungen beruht und frei ist von Religion und Glauben an einen Gott. Zu diesem Ergebnis kommt eine repräsentative Befragung des Meinungsforschungsinstitut TNS Emnid, die vor kurzem im Auftrag des Humanistischen Verbandes Deutschlands durchgeführt wurde. Weitere 35 Prozent erklärten, dass dies für sie 'eher' zutreffend sei. Dass dies 'eher nicht' (19%) oder 'überhaupt' nicht (15%) zutrifft, gab dabei lediglich ein gutes Drittel (34 Prozent) der Befragten an. (..)

Schaut gut aus! Nur noch ein Drittel religiös Beeinflusste! Was das Wesentliche daran ist: die angeführten religionsfreien Ansichten dominieren inzwischen die Gesellschaft und steigen mit sinkendem Alter und höherer Bildung! Was bedeutet, dass das noch eher oder voll religiös orientierte Drittel nur noch schrumpfen kann!

Nach oben


Glaube nicht allein durch Zahlen messbar

Diese Meinung vertritt laut aktuell.evangelisch Bischof Meister. Auf der Landessynode in Hannover meinte er die Bedeutung der im März erhobenen Zahlen über die sinkende Bindung der evangelischen Kirchenmitglieder an die Kirche werde "kolossal überschätzt". Er hat auch ein Gegenmittel ersonnen: "Wir müssen dafür sorgen, dass die Gleichgültigen eine lebendige und starke religiöse Gegenwelt vor der Nase haben, die selbstverständlich offene Türen hat."

Klar, die Leute sind auf der Suche nach einer lebendigen und stark religiösen Gegenwelt, aber sie finden sie zurzeit nicht, weil die protestantische Kirche dafür bisher nicht vorgesorgt hatte. Oder so irgendwie...

Nach oben


Lustiges Wort zum Sonntag  

Am 14.6. versuchte das deutsche ARD-Fernsehen die eher wenig gesehene Sendung "Wort zum Sonntag" dem Publikum direkter aufzudrängen, man sendete in der Pause des WM-Fußballspieles England gegen Italien. Und die Fußballfans hatten ihren Spaß daran, weil der Sonntagsworte-Auftritt von Verena Maria Kitz hauptsächlich auf einem Fußball-Gleichnis beruhte, das große Heiterkeit hervorrief. Sie mühte sich nämlich mit dem "Seitenwechsel" ab und meinte, auch im Leben müsse es des öfteren solche geben, um andere Perspektiven einzunehmen. Auf Twitter kommentierte z.B. ein Seher "Zwanghafter Fußballbezug kann auch kräftig nach hinten losgehen".

Nach oben


Grüne Kirchenpolitik:
"Plausibilität vieler religiöser Fragen nimmt ab"

So titelte am 14.6. jesus.de und schrieb dazu u.a.: "Bündnis 90/Die Grünen debattieren über das Verhältnis von Kirche und Staat. Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann und der Europaabgeordnete Sven Giegold haben dazu ein Diskussionspapier mit dem Titel 'Weltanschauungen, Religionsgemeinschaften und Staat' erstellt."

Der recht bekannte Grünpolitiker Giegold meinte konkret: "Unser zentraler Punkt ist, dass der Staat nicht nur zu seinen Bürgern als Einzelpersonen in Beziehung tritt, sondern aus gutem Grund auch zu Gemeinschaften. Wir sind gegen die Vorstellung des Bürgers als "lonesome Cowboy". Diejenigen, die die strikte Trennung von Kirche und Staat fordern, haben häufig ein Gesellschaftsbild, das nur noch den Staat und einzelne Bürger kennt. Uns geht es darum, dass Menschen sich in Gemeinschaften organisieren, in denen sie oft Dinge besser können, als es der Staat oder Einzelne können. Dass religiöse Gemeinschaften die größten Ausprägungen in unserer Gesellschaft sind, muss sich der Staat zunutze machen, um einen besseren Zusammenhalt in der Gesellschaft zu gewährleisten."

Da liegt er aber wohl sehr weit neben der Wirklichkeit. Die Religionsgemeinschaften sind nur deshalb noch mit relativ vielen Mitgliedern bestückt, weil die diesbezüglichen Traditionen - nämlich die Taufe von Neugeborenen - mehrere Generationen braucht, bis deren Schwinden wahrnehmbar wird. In fünfzig Jahren wird niemand mehr davon reden, dass Religionsgemeinschaften "größte Ausprägungen" in der Gesellschaft wären, weil da werden sie viel zu klein geworden sein. Bekanntlich wurde Rom nicht an einem Tag gebaut und die Christenkirchen werden auch nicht husch-husch verschwinden. Nach dem 2. Weltkrieg waren in Deutschland rund 95 % der Bevölkerung Mitglied in den beiden großen christlichen Kirchen. Nach der Eingliederung der DDR in die BRD waren es etwas über 72 %, 2011 nur noch knapp 59 %. Noch dreimal zwanzig Jahre und es ist nimmer viel da von den Christenkirchen.

Der wegen seiner Katholizität berüchtigte grüne Politiker Kretschmann, sah die Sache einerseits richtig: "die Kirche muss in einer demokratischen Gesellschaft begründen können, was sie fordert und wie sie sich verhält. Das hapert an einigen Stellen. Dass man etwas schon immer so gemacht hat, reicht heute nicht mehr aus. (..) Die Plausibilität vieler religiöser Fragen nimmt ab, weil viele Menschen ihren Glauben verloren haben oder ihn gar nicht mehr gewinnen. Was früher plausibel war, ist es heute nicht mehr. Es braucht immer wieder neue Begründungen."
Aber dann meint er, es ginge darum sozusagen zum christlichen Kern zurückzukehren, "was bedeutet nun die Nachfolge Christi heute?" Dass es genau die Frage ist, die immer weniger Leute auch nur am Rande interessiert, das begreift ein praktizierender Katholik wohl überhaupt nicht...

Nach oben


Trinitatis

So heißt der "Dreifaltigkeitssonntag am 15.6. kirchensprachlich. Dazu gab es in der NZZ einen wohl unbeabsichtigt unterhaltsamen Artikel, hier ein paar Auszüge: "Ist ihnen schon einmal aufgefallen, dass uns eine ähnliche Dreiteilung im Alltag begegnet? Beim Menschen heißt es: Geist, Seele und Leib! Goethe schreibt: 'Edel sei der Mensch, hilfreich und gut'! Die Geschichte wird grob in Antike, Mittelalter und Neuzeit gegliedert! Eine Familie besteht mindestens aus Vater, Mutter und Kind! Da ist es eigentlich schon fasst logisch, dass Länge, Breite und Höhe das Raummaß ergeben oder Wasser, das fest, flüssig oder gasförmig sein kann, genau aus drei Elementen besteht, H2O! Dennoch bleibt es letztlich ein Geheimnis, wie Gott in drei Personen wirkt. Dietrich Bonhoeffer umschreibt dieses Geheimnis der Trinität so: 'Der Sinn der Dreifaltigkeitslehre ist ungeheuer einfach, so dass es jedes Kind verstehen kann: Es ist wahrhaftig nur ein Gott, aber dieser ist die vollkommene Liebe und als solcher ist er Jesus Christus und der Heilige Geist.' (..)"

Auweh! Alle guten Dinge sind drei! Schon wieder eine Trinität! Neun dividiert durch drei, ist auch drei! Die hl drei Könige gibt's noch und die drei Wünsche, die die gute Fee erfüllt. Zusammenhängen tut die Vorliebe für den Dreier mit dem einfachen Umstand, dass wir wenn wir irgendwo eine Anzahl gleicher Gegenstände liegen sehen, unwillkürlich diese im Blick in Dreiergruppen unterteilen und sie auf diese Weise schnell abzählen können. Darum gilt der Dreier auch als Glückszahl. Beim Theologen Bonhoeffer ist der dreifaltige Gott die vollkommene Liebe, wovon die Erdenmenschen allerdings nichts wahrnehmen können. Vermutlich lieben sich die drei göttlichen Falten bis zur Faltenfreiheit selber.

Nach oben


Der Fraktionschef von CDU/CSU
Volker Kauder verteidigt Evangelikale

In einem Spiegel-Interview vom 15.6. äußerte sich der Fraktionsvorsitzende Kauder so: "Evangelikale sind in Deutschland keine Fundamentalisten. Die Stigmatisierung einer ganzen Gruppe von Gläubigen ist nicht richtig. Man darf sie nicht als radikal abstempeln. Die evangelikale Bewegung imponiert mir. Gottesdienste dort sind lebendig, mit vielen jungen Menschen. Freikirchen leben stark aus der Bibel. Das findet viele Anhänger.(..)"

Da vergass der Herr Kauder allerdings die Proportionen anzugeben. Die evangelische Kirche hat in Deutschland gut 28 Millionen Mitglieder, Evangelikale gibt's maximal eine halbe Million, also nicht einmal zwei Promille der Protestanten und nur etwa 0,6 Promille der Bevölkerung. So viele göttliche Käuze wird das Land aushalten können.

Nach oben


Echtheit nicht geklärt! Echtheit nicht geklärt! Echtheit nicht geklärt!

Screenshot aus der Site focus.de vom 16.6.:


Eine neue Erfindung: die dreifaltige Unschuldsvermutung!
Dass Isis-Terroristen Massenhinrichtungen vollziehen, das muss erst beweisen werden! Die von den Isis-Leuten selber verbreiteten Fotos könnten ja auch gestellt sein und in Wirklichkeit entleiben die Isisisten ihre Feinde nicht, sondern lieben sie!

Nach oben


Auf Militärbasen wird Halal-Fleisch in den Standard-Menüs serviert

Dieser Beschluss wurde in Großbritannien gefasst. Von den 166.460 britischen Soldaten sind 650 Muslime, das sind vier Promille Und mit solchem Idiotismus, dass 99.6 % der Leute ihre Speisegewohnheiten nach den vier Muslimen-Promillen in der Armee richten müssen, glaubt man offenbar was Gutes zu tun. Es gibt auch 870 Hindu-Soldaten, die essen vielleicht kein Rindfleisch. Gibt's dann bald nur noch Hammel? Und womöglich sind auch 100 Veganer beim Militär, dann werden die Truppen statt in die Kantine auf die Weide marschieren.

Nach oben


Bischof Overbeck: Religion ist keine Privatsache

Das lässt am 16.6. das Bistum Essen die Menschen wissen. "Das Evangelium von der Auferstehung und der Gotteskindschaft jedes Menschen drängt zur Schaffung gerechter Strukturen für alle - egal ob Christ, Moslem oder Agnostiker." Die Universalität dieses Programms wirke unmittelbar politisch, so Overbeck, "nicht parteipolitisch, aber parteilich in Form einer Option für die Armen".

Bleibt nur die Frage: warum setzen sich die Christen in der Politik dann derart vehement für den herrschenden Neoliberalismus ein und bekämpfen tagtäglich den Sozialstaat?

Einfache Antwort: außer ein paar schäbigen Almosen haben die christlichen Kirchen für Arme noch nie was gegeben und die breite Masse der arbeitenden Menschen war in der ganzen Geschichte des Christentums nie die Zielgruppe, deren Interessen man vertreten hätte. Gerechtere Strukturen wurden von der kirchlich verdammten Arbeiterbewegung angestrebt, zur Erfüllung der klassischen Forderung aus dem 19. Jahrhundert, "was wir ersehnen von der Zukunft Fernen, dass Brot und Arbeit uns gerüstet stehen, dass unsere Kinder in den Schulen lernen und unsere Alten nicht mehr betteln gehen", hat die christliche Religion nicht nur nichts beigetragen, sie hat sie bekämpft. Mit dieser Meldung sei diese Ausgabe der Metawelten geschlossen. Amen.

Nach oben


Ukraine-Gas

Doch noch eine allerletzte Meldung: unsere so tapferen Krieger für die geopolitischen USA-Interesse im Osten haben am 17.6. einen deutlichen Dämpfer erlebt. Russland sperrt die Gaslieferungen in die Ukraine, verlangt die Bezahlung der offenen Rechnungen und Vorauszahlungen für neue Lieferungen.

Jetzt brennt der Hut. Weil in Europa braucht man keine US-Geopolitik, sondern das russische Gas und wenn die Ukraine keins mehr bekommt, zweigt man dort wieder wie schon gehabt das Gas für Europa ab und bei uns erlöschen im nächsten Winter die Heizungen. Dem Obama wird's wurscht sein und die Gasschulden der Ukraine dürfen jetzt dann wohl die Steuerzahlen der EU-Staaten bezahlen...

Nach oben


Das war die 24. Ausgabe der "Metawelten" von 2014 mit zusammengesammeltem Kleinmaterial und manchmal auch Belangvollerem aus den Bereichen jenseits der Wirklichkeit bzw. von und über Leute, die tatsächlich glauben, es gäbe Metawelten.

Da sich diese wöchentlichen Metawelten guter Zugriffszahlen erfreuen, ein Hinweis: "Neues aus den Metawelten" ist keine Wochenschau, sondern eine Ansammlung kleinerer Meldungen. Die größeren Meldungen liegen dazwischen und sind chronologisch unter Infos und Downloads zu finden.