Burkaeske Freiheiten

Das ist kein Tippfehler, weil es geht hier um keine freiwillige Burleske, sondern um die religiöse Freiheit, die von der Burka repräsentiert wird. Als Synonym für "Burkaeske Freiheiten" könnte man im aufgeklärten Europa jedoch vielleicht "Groteske Freiheiten" nehmen...

Am 10.7. wurde nämlich im österreichischen Parlament ein Antrag auf ein Burkaverbot wie in Frankreich und Belgien eingebracht. In der Begründung hieß es:


Da waren sich die Parteien fast einig! So ein Verbot kommt überhaupst nie nicht nimmer in Frage! Weil das Recht auf religiöse Frauenunterdrückung muss gewahrt bleiben!

Äh, nein, so direkt wurde das nicht gesagt. Aber gehandelt wurde so.
Für SPÖ und ÖVP war das sowieso klar, diverse Scheichs in diversen Islamvereinen treiben ihnen Wähler zu und darum will man nirgends unislamistisch anecken. Aber speziell traten die Grünen als Pro-Burka-Partei auf, indem sie ihren Bundesrat Efgani Dönmez massiv attackierten, weil der erstens auch ein Burka-Verbot verlangt hatte und zweitens in seiner Forderung u.a. sinngemäß auch den letzten Satz in der obigen Begründung thematisiert hatte. Bzw. die diesbezügliche Ansicht von Dönmez in den obigen Antragstext eingeflossen sein dürfte.

Der Gesetzesantrag war allerdings von der FPÖ. Und wenn die FPÖ irgendwas sagt oder tut, das den Islam nicht als multikulturelle Bereicherung glorifiziert, dann kann das nur rechtsrechter Rechtsextremismus sein, da hilft auch das Argument der Frauenunterdrückung rein gar nichts, weil Islamkritik ist was weitaus Schlimmeres als Frauenunterdrückung.

Zumindest in gewissen grünen Köpfen
, in welchen sich anscheinend durch intensive Denkvermeidung ergeben hatte, dass alle, alle die Burka als kulturelle Bekleidungsvariante mit religiöser Ursache respektieren müssten. Schließlich hatte schon 2009 die damalige grüne Volksanwältin Theresia Stoisits gesagt, sie sei "auf jeden Fall gegen ein Verbot. Wenn die Motivation eine religiöse ist, warum soll man dann verbieten?" Mit diesem Argument hätte sie sogar auch der katholischen Kirche bei der historischen Bewältigung der Hexenverbrennungen helfen können, die waren ja schließlich von Henricus Institoris im "Hexenhammer" auch ausführlich religiös motiviert worden.

Darum: Freiheit der Burka! Nieder mit der Islamkritik! Oder?

PS: ebenfalls vom 10.7.2014 stammt eine FPÖ-Anfrage an die Innenministerin über die Aktivitäten eines radikalen Wiener Salafistenpredigers. Man kann gespannt auf die Antwort sein. Weil es darf vermutet werden, dass der zuständige Verfassungsschutz dazu auch so abwiegelnd antworten wird wie in Sachen Neonazis, die ja auch ständig kleingeredet werden. Was andererseits indirekt die These bestätigen täte, dass der radikale Islamismus der Faschismus des 21. Jahrhunderts ist...