So titelte die NZZ am 16.12.2014 einen Artikel über den Lehrer Valentin Abgottspon, der sich 2010 mit dem staatlich-kirchlichen Filz im Kanton Wallis angelegt hatte.
Diese Geschichte war damals auch auf der atheisten-info-Site zu lesen,
am 10.10 2010 ging es um die fristlose Entlassung des Lehrers Abgottspan, weil
er in seiner Schule in seiner Klasse das Schulkreuz entfernt hatte, siehe
"Kruzifixterror in der Schweiz". Diese
Entlassung wurde im November 2012 gerichtlich aufgehoben.
Ein am 27.11.2012 von hpd veröffentlichtes Interview
mit Abgottspon kann auch nachgelesen werden!
Valentin Abgottspon (links
per Fotomontage ans Kreuz genagelt)
ist auch Funktionär der schweizer Freidenker. Dem klerikal-staatlichen
Gesinnungsterror im Kanton Wallis stand er klarerweise in der Folgezeit noch
nachdrücklicher entgegen. Speziell sind es bestimmte Schulparagraphen,
die ihn aktiv halten, etwa dass Lehrkräfte dazu angehalten, religiöse
Veranstaltungen als Aufsichtspersonen zu begleiten und speziell das Erziehungsziel,
die jungen Leute "auf ihre Aufgabe als Mensch und Christ" vorzubereiten.
Der
Art.3 des Walliser Schulgesetzes lautet: "Die allgemeine Aufgabe der
Walliser Schule besteht darin, die Familie bei der Erziehung und Ausbildung
der Jugend zu unterstützen. Zu diesem Zwecke erstrebt sie die Zusammenarbeit
mit den öffentlich-rechtlich anerkannten Kirchen. Sie bemüht sich,
die sittlichen, geistigen und körperlichen Anlagen des Schülers zur
Entfaltung zu bringen und ihn auf seine Aufgabe als Mensch und Christ vorzubereiten."
Ähnliches
wird wohl auch in Schulgesetzen des Iran und von Saudi Arabien stehen. Abgottspon
setzte sich nun erst recht für die Einführung des 21. Jahrhunderts
im Kanton Wallis ein. Er ist Co-Präsident eines Komitees aus Freidenkern,
Schriftstellern, Sozialisten, Freisinnigen, Vertretern der Piratenpartei und
Gewerkschaftern, die im Sommer die "Initiative für ein säkulares
Wallis" lanciert haben, bis Juni 2015 werden die notwendigen Unterschriften
gesammelt.
Es geht dabei um folgende Änderungen in der Kanton-Verfassung:
Die
Verfassung des Kanton Wallis vom 8. März 1907 ist wie folgt zu ändern:
Präambel zu entfernen: «Im Namen Gottes des Allmächtigen!»
Art.
2 zu ändern in:
Art. 2 Absatz 1 bis 6
1. Die Glaubens- und Gewissensfreiheit
und die freie Religionsausübung sind gewährleistet.
2. Staat und
Kirche sind getrennt. Der Staat hält sich strikt an seine religiöse
Neutralität.
3. Der Staat leistet keine finanziellen Beiträge an
kultische Aktivitäten jeglicher Art.
4. Der Staat kann Beziehungen zu
den religiösen Gemeinschaften unterhalten, wo ihre Aktivitäten im
allgemeinen Interesse liegen.
5. Öffentliche Gebäude des Verwaltungsvermögens
sind von religiösen Zeichen freizuhalten.
6. Dieser Artikel findet Anwendung
auf den Kanton Wallis, seine Gemeinden und jegliche Körperschaften des
öffentlichen Rechts.
Artikel 108 zu ergänzen mit:
Alle betreffenden
Gesetze und Reglemente, welche derzeit in Kraft sind, sind innerhalb von 4 Jahren
entsprechend den Vorgaben der 'Volksinitiative für eine Trennung von Kirche
und Staat im Wallis' anzupassen.
Man kann gespannt sein, ob im wohl
strengkatholischen Wallis solche Änderungen möglich sind, laut
Wikipedia waren im Jahre 2000 81,2 % der Bevölkerung katholisch. Und die
katholische Kirche lässt freiwillig nie was aus ihren Pratzen. Aber 2012
waren es gemäß der Site des Bundesamtes für Statistik (bfs.admin.ch)
nur noch 61,2 %, der Säkularismus ist also auch in Wallis auf dem Vormarsch...