In der Zwischenkriegszeit gab es etliche Regimes, die sich unter dem Begriff
"Klerikalfaschismus" summieren ließen. Sie existierten neben
dem italienischen Faschismus unter Mussolini, die sich selber wegen der als
Parteisymbol verwendeten "Fasces" (Rutenbündel, in denen ein
Beil steckt) "Faschisten" nannten und den deutschen Nationalsozialisten,
denen ebenfalls diese italienische Bezeichnung zugeordnet wurde.
Aber
auch die katholische Kirche setzte ihre Bemühungen dafür ein, den
von ihr als richtig deklarierten Zustand des "Vormodernismus" mit
autoritären und diktatorischen Regimes wieder herzustellen. Durchaus
mit Erfolg. Etwa in Spanien, wo sich ein streng katholisches Regime bis zum
Tode des Diktators Franco im Jahre 1975 hielt. Im Bürgerkrieg hatten die
spanischen Faschisten mit deutscher und italienischer Hilfe die rechtmäßig
regierenden Republikaner besiegt.
Im österreichischen Bürgerkrieg
siegten die Klerikalfaschisten im Februar 1934 ohne ausländische Militärhilfe,
aber mit politischer Rückendeckung Mussolinis über den sozialdemokratischen
"Republikanischen Schutzbund". Der seit 1932 amtierende Bundeskanzler
Engelbert Dollfuß konnte seine Diktatur endgültig etablieren. Allerdings
nicht bis 1975 wie Franco, Dollfuß wurde im Juli 1934 von den Nazis erschossen,
sein klerikalfaschistischer Nachfolger Kurt Schuschnigg kapitulierte im März
1938 kampflos vor den einmarschierenden Nazi-Faschisten.
In der offiziellen
österreichischen Geschichtsschreibung heißt die damalige Diktatur
"Austrofaschismus". Es war allerdings nichts typisch Österreichisches
daran, sondern nur typisch Katholisches. Dollfuß und Schuschnigg wollten
nämlich den vom Vatikan geforderten "Ständestaat" errichten,
ein Staatsgebilde, das auf das mittelalterliche Zunftwesen plus katholischer
Staatsreligion ausgerichtet war. Der Vatikan lobte deshalb diese Diktatur
und freute sich von Herzen über die Wiederherstellung echter katholischer
Verhältnisse in Österreich. Es war eben eine klerikalfaschistische
Diktatur.
Im
Gebet versunkene Klerikalfaschisten, Dollfuß etwas rechts von der Mitte
Denn die islamische Religion ist keine Weltanschauung, über die man diskutieren
kann und die ihre guten und schlechten Seiten hat. Die islamische Religion
stellt - wie die katholische Religion - den Anspruch, die für alle
Menschen gültige Botschaft Gottes zu sein. Und dort wo man die Macht
dazu hat, wird auch so gehandelt, das funktioniert auf katholisch heute nimmer!
Die oft behauptete islamische Friedfertigkeit definiert sich so: Als "Haus des Friedens" gilt das "Haus
des Islam", also die vom Unglauben "befreiten" Gebiete! Die Gebiete,
die sich Allah noch nicht untergeordnet haben, sind das "Haus des Krieges"!
Wenn sie nicht auf Allah hören,
gibt's keinen Frieden. Dann gibt's z.B. Gewehrsalven auf Mohammed-Karikaturisten.
Erst wenn die ganze Welt Allahs Willen unterworfen ist, herrscht nach islamischem
Verständnis "das Haus des Friedens". Und in diesem Haus des
Friedens hat sich jeder Mensch nach den klerikalen Vorschriften zu richten,
es herrscht im kompletten Dasein das göttliche Islamrecht, die Scharia.
Es
gibt heute solche Länder, die sich völlig in diesem Zustand befinden.
Und das Ziel des Islam ist es eben, alle Länder und alle Menschen in diesen
Zustand zu bringen - aber nicht bloß durch religiöse Propaganda,
sondern auch mit Gewalt. Denn Allah hat das im Koran so vorgeschrieben.
Wenn dort jemand meint, es könnte auch abweichende religiöse
Ansichten geben, etwa über eine modernere, heutigere Version des Islam, der
bekommt 1000 Peitschenhiebe und zehn Jahre Gefängnis. Der hat keinen
"Republikanischen Schutzbund" aufstellen und einen Aufstand einleiten
wollen, der hat bloß eine eigene Meinung geäußert.
Wenn
in der Zeit des österreichischen Klerikalfaschismus jemand öffentlich
gesagt hätte, der katholische Ständestaat sei in den heutigen Zeiten
vielleicht doch nicht das Nonplusultra, 1000 Peitschenhiebe hätte er bestimmt
nicht bekommen und statt zehn Jahren Haft, vielleicht sechs Wochen Arrest.
Saudi
Arabien vergast keine Juden und führt keinen Welteroberungskrieg, es ist
mit dem Hitlerreich deshalb wohl nicht direkt vergleichbar. Aber mit dem klerikalfaschistischen
Österreich funktioniert dieser Vergleich sicherlich.
Bei den
Saudis gibt es zwar keine Anhaltelager, in denen tausende politische Gegner
- wie in der Dollfuß- und Schuschniggzeit in Österreich - gefangengehalten
werden und vermutlich auch keine Anhaltelager für Bettler, wie damals in
Österreich. Aber der Grund warum es das nicht gibt, liegt daran, dass Saudi
Arabien einen Status hat, den Hitler für sein "Reich" wollte:
er nannte es das "Dritte Reich" und es sollte zumindest 1000 Jahre
existieren.
Der ideologische Hitler der Saudis hieß Muhammad
ibn Abd al-Wahhab und starb 1792. Das Islamregime der Wahabiten regiert
in Saudi Arabien seit Anfang des 20. Jahrhundert, damals gründete Abd al-'Azīz
Ibn Sa'ūd das Wahabitenreich, das in diesem Gebiet schon im 18. Jahrhundert
als wahhabitisch-saudische Allianz bestanden hatte, neu. Und die saudische
Dynastie und die Wahabiten regieren das Land nun schon über hundert Jahre,
Hitler hatte es nur auf zwölf Jahre gebracht, dann wurden die Völker
seiner Herr.
Das islamische Saudi Arabien hat heute keine Herrschaftsprobleme.
Es muss niemand besiegt werden, der nicht wahabitischer Meinung ist, weil anderer
Meinung darf ja schon seit gut hundert Jahren niemand mehr sein. Da fehlt
einfach eine Meinungskultur. Wenn darüber diskutiert wird, dass eigentlich
Frauen auch ein Auto lenken dürfen sollten, weil sie ja zu Mohammeds Zeiten
auf einem Kamel reiten durften, dann ist das wohl schon eine Ausgeburt saudischer
Meinungsfreiheit.
Ein Vergleich zwischen dem saudischen Faschismus
und dem österreichischen Klerikalfaschismus lässt den Zweiteren gut
dastehen. So faschistisch wie im Saudi-System ging es unter Dollfuß
und Schuschnigg nicht zu. Schon alleine weil das Dollfuß-Reich nur
vier Jahre bestand und die katholische Kirche nur vier Jahre Zeit hatte, den
Weg zurück in den Vormodernismus einzuschlagen. Was überhaupt nicht
gelang. Gelungen ist es dem Klerikalfaschismus, dass 1938 Millionen Österreicher
Hitler für den Erlöser hielten und dann erst Zug um Zug bis 1945 entdeckten,
dass er es doch nicht war. Der Klerikalfaschismus ist übrigens in Östererich
bis heute nicht aufgearbeitet, schließlich sitzt die damalige Faschistenpartei
heute als ÖVP in der Regierung und in ihren Clubräumen hing
lange Jahre ein Dollfußbild.
Saudi Arabien ist nicht auf der
Suche nach einem Erlöser, weil Allah hat Saudi Arabien schon erlöst.
Das Regime lässt keine Luft hinein, unislamisch zu denken, ist nicht üblich,
weil schon seit Jahrhunderten in diesen Gegenden niemand unislamisch denkt.
Zumindest
öffentlich. Weil öffentlich unislamisch zu denken, kostet wegen Glaubensabfall
den Kopf. Ein bisschen an einen andern Islam zu denken, bringt 1000 Peitschenhiebe
und zehn Jahre Gefängnis.
Saudi Arabien ist eines der widerlichsten
und menschenfeindlichsten Regime weltweit. Sein gefestigtes und betonhartes
religiöses Herrschaftssystem ist wohl das übelste auf der ganzen Welt.
Aber die USA sind ein Freund der Saudis, weil die Saudis haben Erdöl. Der
Dollar und der Petro-Dollar sind ein Paar.
Wien,
Schottenring 21, Google-Earth-Screenshot - mit wem dort dialogisiert wird, ist
der Öffentlichkeit nicht bekannt - klerikalfaschistische Regime gibt es
ja nicht so viele...
Errichtet von den Saudis unter Komplizenschaft
der ÖVP, des Vatikan und der spanischen Konservativen, mit widerstandsloser
Duldung durch die SPÖ. Der österreichische Haupttäter, Ex-Vizekanzler
Spindelegger ist schon auf dem Misthaufen der politischen Geschichte gelandet.
Am 12.1.2015 äußerte SPÖ-Bundeskanzler Faymann, er
könne sich durchaus vorstellen, das umstrittene Abdullah-Zentrum zu schließen.
Der schwarze Außenminister Sebastian Kurz fühlt sich wohl auch ein
bisschen mitverantwortlich für die Untat seines Vorgängers, er taktiert
deshalb herum und meinte am 13.1., die alleinige Finanzierung durch Saudi-Arabien
laufe noch bis Mitte 2015, dann werde man die Arbeit des Zentrums bewerten.