Die zentrale islamische Friedenbotschaft...

... war am 21.1.2015 in den OÖNachrichten in einem Interview zu lesen, das Alfred Krieglsteiner mit dem Welser Islamlehrer Amin Elfeshawi führte. Übertitelt war das Interview mit "Bisher hat noch keiner meiner Schüler Sympathien für den IS-Terror gezeigt".

Was ja auch nicht so sehr überrascht, wer wird schon dem Religionslehrer sagen, ich möchte gerne Terrorist werden, wenn der Lehrer sich selber zum IS nicht positiv äußert. Außerdem gehen ja nicht alle Kinder aus islamischen Familien in den Religionsunterricht, wie Elfeshawi selber sagt: "In manchen Klassen besuchen 90 Prozent meinen Unterricht, in anderen meldet sich fast niemand an. Bei Letzteren handelt es sich oft um Kinder aus Familien, die den Glauben nicht praktizieren, andere bevorzugen den Unterricht in Moschee-Gemeinden. Die werden von Vereinen geführt. Manche gehören nicht der Islamischen Glaubensgemeinschaft an und fühlen sich nicht an den Lehrplan gebunden."
Somit dürfte die Lage in den Moschee-Gemeinden bei den nicht an den Lehrplan gebundenen Islamlehrern doch wohl anders ausschauen.

Aber das bemerkenswerte am Interview war die folgende Aussage:

Dass im Islam jeder Angriffskrieg verboten ist, hat man dann ja etwa im islamischen "Osmanischen Reich" gesehen, die Eroberungen dieses Reiches dienten wohl der islamischen Selbstverteidigung. Die Wiener Türkenbelagerungen waren ja auch typische Verteidigungsoperationen.

Aber die Aussage von der "zentralen Stelle" war dann Anlass für einen Leserbrief an die OÖN.
Es erschien doch einigermaßen unverständlich, dass ein Journalist hier nicht nachfragte: wie heißt diese zentrale Stelle, wo steht sie genau? Mit einer solchen Nachfrage hätte der Islamlehrer wohl größere Probleme bekommen.

Der Leserbrief lautete:

Im Interview mit den OÖN macht es sich der Islamlehrer Elfeshawi recht leicht. Er zitiert aus der Sure 5 den Vers 32, ohne dazu einen Zusammenhang herzustellen, wie er es mit der Sure 9 machte. Denn der Vers 32 der Sure 5 ist der Schluss der koranischen Abhandlung über Kain und Abel und lautet vollständig: "Aus diesem Grunde haben Wir (Anm. = Allah) den Kindern Israels verordnet, dass wenn jemand einen Menschen tötet - es sei denn für (Mord) an einem andern oder für Gewalttat im Land -, so soll es sein, als hätte er die ganze Menschheit getötet; und wenn jemand einem Menschen das Leben erhält, so soll es sein, als hätte er der ganzen Menschheit das Leben erhalten. Und Unsere Gesandten kamen zu ihnen mit deutlichen Zeichen; dennoch, selbst nach diesem, begehen viele von ihnen Ausschreitungen im Land."
Das Zitat über das Töten und das Lebenerhalten stammt original aus dem Vers 23 des jüdischen Thora-Traktats Sanhedrin (entstanden ca. im 1. Jh.): "Nur für diesen Zweck wurde der Mensch erschaffen: Zu lehren, wer eine einzige Seele zerstört, zerstört die ganze Welt. Und wer eine einzige Seele rettet, rettet die ganze Welt (..)." Der letzte Satz davon wurde in Israel bei der Ehrung der "Gerechten unter den Völkern" verwendet, die in der NS-Zeit Juden gerettet hatten.

Wenn nun ein islamischer Religionslehrer trotz des eindeutigen Verweises in der Sure auf die "Kinder Israels" so tut als wäre das die "zentrale Stelle" für die Friedfertigkeit des Islam, da sei auf den darauf folgenden Vers 33 verwiesen: "Der Lohn derer, die Krieg führen gegen Allah und Seinen Gesandten und Unordnung im Lande zu erregen trachten, wäre der, dass sie getötet oder gekreuzigt werden sollten oder dass ihnen Hände und Füße abgeschlagen werden sollten für den Ungehorsam oder dass sie aus dem Lande vertrieben würden. Das würde eine Schmach für sie sein in dieser Welt; und im Jenseits wird ihnen schwere Strafe auferlegt."

Es wird durchaus so sein, dass sich der Vers 33 auf damalige Ereignisse, auf "ungehorsame Juden" bezog, die sich gegen den Islamzwang wehrten. Aber auch 2015 wird kein entsprechend fanatischer Muslim ein Problem haben, dem Vers 33 zu folgen und zum Beispiel Leute zu erschießen, die mit Mohammedkarikaturen Unordnung erregt haben. Er wird dabei das beste Gewissen haben, er folgt ja dem Wort Allahs.

Die Sache ist doch nicht so einfach, wie man auf islamischer Seite gerne behaupten möchte. Und es besteht darum durchaus Veranlassung, sich damit kritisch auseinanderzusetzen. Der Vers 33 der Sure 5 ist keine multikulturelle Bereicherung, sondern eine mittelalterliche Drohung, die man durchaus ernst nehmen darf!

Soweit der Leserbrief.

Nach drei Tagen Wartezeit: Es war ein Brief eines Lesers, der die Leser der OÖNachrichten wieder einmal nicht erreichte. Weil bei den OÖN ist die Leserbriefredaktion politisch überaus korrekt: multikulturelle Bereicherungen wie der Islam entziehen sich der öffentlichen Meinungsäußerungen. Wenn die Leserbriefschreiber nicht selber eine entsprechende freiwillige Selbstzensur üben, dann helfen die OÖN! Sowas kommt nicht ins Blatt! Vermutlich müsste man als politisch unkorrekter Mensch, der keine Demut vor dem Islam hat und deshalb keine freiwillige Selbstzensur üben will, seine Leserbriefe an die Kronenzeitung richten. Weil die sind ja populistisch und bringen auch Meinungen, die unerwünscht sind.

Laut einer IMAS-Meinungsumfrage von 2010 (seither hat man vorsichtshalber nimmer umgefragt) stehen über 70 % der Menschen in Österreich dem Islam kritisch gegenüber. Diese Mehrheit ist inzwischen bestimmt größer geworden und hat wohl nun erst recht zu schweigen.