Geheimnisvoller Antisemitismus

Ein solcher trat im ORF-Journal-Panorama am 11. Mai 2015 auf

Titel der Sendung:
Deutschland - Israel: Eine schwierige Freundschaft

Der zusammenfassende Text auf der ORF-Site lautete:
"
Vor 50 Jahren, am 12. Mai 1965, nahmen die Bundesrepublik Deutschland und Israel diplomatische Beziehungen auf. Dieser Schritt war nicht unumstritten: Vor allem in Israel wurde eine heftige Diskussion darüber geführt, ob man so kurze Zeit nach dem Holocaust mit dem Land der Mörder in Verhandlungen treten und materielle Entschädigung annehmen dürfe.
Heute ist das israelisch-deutsche Verhältnis entspannter. Die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel gehört in Israel zu den beliebtesten ausländischen Politikern und von der deutschen Hauptstadt Berlin fühlen sich junge Israelis geradezu magnetisch angezogen. Trotzdem ist nicht alles ungetrübt: In Deutschland wächst wieder der Antisemitismus, nicht nur von rechts. Auch die deutsche Linke hat mit einem Israel, das regelmäßig Krieg gegen die Palästinenser führt, ihre Probleme."

In der Sendung selber wurde im letzten Abschnitt über diesen steigenden Antisemitismus in Deutschland genauso nebulos berichtet wie in der obigen Vorschau. Erwähnung fand dabei ein Aussage aus dem Februar 2015 vom Präsidenten des Zentralrats der Juden in Deutschland, Josef Schuster, der fragte damals, ob es tatsächlich sinnvoll ist, sich in Problemvierteln, in Vierteln mit einem hohen muslimischen Anteil, als Jude durch das Tragen der Kippa zu erkennen zu geben - oder ob man da besser eine andere Kopfbedeckung trägt.

Beim ORF fiel nunmehr die Definition der Problemviertel als "Vierteln mit einem hohen muslimischen Anteil" weg. Die Problemvierteln hätten dann genauso gut von alten SSler oder jungen Neonazis bewohnte Problemvierteln sein können. Alte SSler gibt es praktisch keine mehr und von Neonazis dominierte problematische Wohnviertel sind keine wahrnehmbare Erscheinung.

Aber konkret den Islam mit dem Antisemitismus in einen Zusammenhang zu bringen, das ist politisch unkorrekt, da schlägt wieder einmal die freiwillige Selbstzensur zu, weil es sind ja nicht alle Muslime Antisemiten und darum ist wohl gar kein Muslim antisemitisch. Punktum, over and out.