Der Islam strebt nach Weltherrschaft

So titelte kath.net am 30.7.2015 einen Artikel. Die Suche im Internet nach der angegebenen Quelle, die katholische Wochenzeitschrift "Christ in der Gegenwart" führte zu einem Artikel aus dem Heft 25/2014, der im Internet zur Weiterverwertung angeboten wird.

Da der Artikel mit dem Originaltitel "Das kleinere Übel?" - abgesehen von den ideologisch-religiösen Einsprengseln im 3. Absatz - eine vernünftige Sache ist, hier dieser ein Jahr alte Text:

Im Namen der Strategie fördern offene Gesellschaften die Feinde ihrer Feinde in der Illusion, sich so zu schützen. Die Vereinigten Staaten machten Bin Laden stark gegen die sowjetischen Besatzer Afghanistans, bis er sich gegen Amerika richtete. Ein Anflug weltpolizeilichen Wahns stürzte Saddam Hussein im Irak, woraufhin Dschihadisten ins Machtvakuum eindrangen, um jetzt das von Washington installierte marode Regime in Bagdad anzugreifen. Auch die Arabellion fand ihre naiven westlichen Unterstützer. In Kairo fiel Mubarak, die Machtübernahme durch Muslimbrüder und Salafisten konnte nur ein Militärputsch stoppen.

In Libyen griff der Westen Gaddafi direkt an. Das Ergebnis: Clan-Kämpfe und ein Erstarken extremistischer Muslime. Demokraten wollten Assads Untergang in Damaskus. Nun triumphieren Dschihadisten von Al-Qaida und Isis, die einen islamischen Kalifats-Staat in Irak und Groß-Syrien errichten möchten. Die Türkei förderte Isis, um in Mossul zu erleben, wie der Freund zum Feind wird. In der Not schmieden Amerika und der Erbfeind Iran vermutlich längst Geheim-Allianzen, um Iraks Schiiten gegen die Sunniten zu mobilisieren. Teherans Golfkriegs-Begehrlichkeiten auf weite Gebiete des Zweistromlands könnten dank Amerikas Hilfe ans Ziel kommen. Eine Absurdität reiht sich an die nächste.

Dabei ist offensichtlich: Der Islam strebt nach Weltherrschaft, nachdem der weltrevolutionäre Sozialismus abgedankt hat und die Westkultur bloß noch arrogant einem materialistisch-säkularistischen Spaß-Konsum-Kapitalismus - "Du lebst nur einmal" - zu huldigen scheint. Das ist der Geist geistloser Zustände. Eine solche "offene" Gesellschaft wollen die spirituell wie militärisch momentan mächtigsten Strömungen innerhalb der islamischen Weltbewegung jedenfalls nicht.

Die Großmächte wirken ratlos, hemmen sich gegenseitig. Unterdessen setzt sich in den islamischen Stammesgesellschaften das traditionelle Spiel von Machterwerb und Machterhalt fort. Autokraten schienen dort zuletzt das kleinere Übel zu sein, um für "Ordnung" und "Ruhe" zu sorgen. Wo der Westen meinte, es besser zu wissen, wurde es schlimmer. Er schürt sogar das Feuer, indem er Saudi-Arabien mit Rüstung beliefert, einen der bedeutendsten Finanziers des islamischen Weltterrorismus. Denn auch das wahabitische Regime in Riad hegt Illusionen: sich mit Geld für die Extremisten von den Extremisten freikaufen zu können. Von Westafrika bis Ostasien hat der Radikalislam seine Eroberung mit Erfolg begonnen. Tausende "Gotteskrieger" haben sich in Westeuropa eingenistet. Sie sind kriegserfahren und guerillaerprobt aus dem Nahen und Mittleren Osten "heim"gekehrt. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis auch deren Terror "heim"kehrt.