Religion ist nicht einfach Privatsache

Das meinte die deutsche Vatikanbotschafterin Schavan, berüchtigt durch ihre Funktion als Bildungsministerin, die zur Bibelministerin konvertierte und dann wegen Bildungsmangel zurücktreten musste - Genaues zu den aktuellen Predigten von Frau Schavan auf ihrem bildungsfreien Ersatzarbeitsplatz als Vatikanbotschafterin berichtete Wilfried Müller auf www.wissenbloggt.de am 22.8.2015!

Die Ex-Bibelministerin Ex-Dr. Annette Schavan ist jetzt deutsche Botschafterin beim Vatikan.Sie residiert in einem Bau im Stile des Stauferkaisers Friedrich II. und steht einer offenbar recht großen Belegschaft vor. Und sie ist immer noch tätig.

Nicht mehr mit solchen Aktionen wie dem "Deutschland-Stipendium". Dazu schrieb die Süddeutsche Zeitung am 20.8.14 in Einstiges Prestigeprojekt der Bildungspolitik – Bundesrechnungshof rügt "Deutschland-Stipendium": Viel Aufwand, mickriges Ergebnis: Der Rechnungshof kritisiert das "Deutschland-Stipendium" der Bundesregierung für begabte Studenten.

Das Thema Viel Aufwand, mickriges Ergebnisd ürfte auch in der vatikanischen Botschaft variiert werden. Wie soll man sonst diese Meldung interpretieren? Am 20.8.15, genau ein Jahr nach der SZ-Meldung, bringt der Südkurier die ernstgemeinte Ansage Religion braucht Bildung. Demnach wünscht sich Schavan mehr religiöse Bildung. "Sie hilft, die eigene Religion nicht absolut zu setzen und die andere nicht zu bekämpfen, sondern durch Wissen über das Eigene zum Dialog mit Andersglaubenden bereit zu sein",s o wird Schavan zitiert (Bild: Atheisten auf der ganzen Welt! Es ist Zeit, dass uns derselbe Respekt erwiesen wird wie der Religion – tragen wir doch auch komische Hüte!)

Laut Schavan ist auch die islamische Theologie an Universitäten ein wichtiges Instrument für Aufklärung und Dialog. Dazu hat die Ex-Ministerin (2005-2013) ihr Scherflein beigetragen, ein Beispiel: Imam-Ausbildung – Berlin plant ein Islamisches Institut (Deutschlandfunk 28.7.): Bislang werden an fünf Standorten in Deutschland Imame an Hochschulen ausgebildet. Bald soll es einen sechsten geben: Berlin plant ein Islamisches Institut. Im Wintersemester 2017/18 sollen die ersten Studenten anfangen, viele Fragen sind aber noch offen.

Rational ist nicht einzusehen, wieso der deutsche Staat die Ausbildung von Priestern oder Imamen oder Rabbis fördern sollte. Noch weniger rational ist die aktuelle Äußerung Schavans: "Es braucht zudem global wieder ein größeres Bewusstsein dafür, dass Religion nicht einfach Privatsache und weniger wichtig geworden ist."

Der Dame sei gesagt, dass Religion genau das zu sein hat: Privatsache. Wo sie Staatssache ist, da entfaltet die Religion ihre ganze Schädlichkeit.Religion ist schließlich ein System zur Wahrheitsunterdrückung, und Wahrheitsunterdrückung haben wir schon übergenug. Man denke nur an das Griechenland-Spektakel, bei dem uns Bankenbeglückung als Griechenlandrettung verkauft wird.

Bekenntnis gegen den Glauben

Als Humanist hat man guten Grund, die Menschen zu respektieren, die im Namen ihres Glaubens Gutes tun. Es tun aber auch welche im Namen ihres Glaubens Schlechtes, und noch mehr meinen, Gutes zu tun, wo sie in Wahrheit Schlechtes tun.

Dazu gehören diejenigen, die Wissenschaft und Technik als Produkte des christlichen Glaubens dominieren oder vereinnahmen wollen, obwohl beides gegen eben diesen Glauben erkämpft wurde. Die "christliche Leitkultur" ist eine folgenschwere Lüge, weil die Religion es damit geschafft hat, das christliche Ethos an der Aufklärung vorbeizuretten.

Es bevormundet immer noch den ethischen Raum und schafft damit ein ethisches Vakuum um den technischen und merkantilen Fortschritt herum. Das liegt an den "heiligen" Büchern, die nicht upgedated werden dürfen. Da steht nichts von Robotern und Internet drin, da gibt es keine Antwort auf unsere Schicksalsfragen (Für wen arbeiten die Roboter?), und dennoch soll der überkommene Inhalt weiter gelten.

Aus ethosfreien Räumen entstehen gesetzesfreie Räume. Die werden von den modernen Konquistadoren der Globalisierung erobert, indem sie jede Gemeinheit umsetzen, die neuerdings möglich ist: outsourcen, offshoren, automatisieren, billigmachen, entrechten. So schädigt der Glaube indirekt die Allgemeinheit, indem er ein modernes Ethos verhindert, das diesem Missbrauch entgegentreten könnte.

Noch mehr Schaden schafft die religiöse Lüge vom Gott, der in Wirklichkeit ein menschengemachtes Phantasieprodukt ist.
Auch dort, wo der Glaube zivilisiert und halbwegs mit den Menschenrechten kompatibel gemacht wurde, hat er hohes Schadenspotential.

Wo die Aufklärung unterdrückt wird, dass ein Gott nur ein vorgeschobener Popanz ist, hinter dem sich menschliche Interessen verbergen, da werden die Argumente der Vernunft beschnitten. Denn wie soll man den Menschen mit ursprünglichen, menschenverachtenden Religionen sagen, lass ab von dem Unfug, wenn die Regierung incl. Vatikanbotschafterin zuhaus dem gleichen Unfug in anderer Ausprägung huldigt?

Hinterm Mond

Die Berliner Zeitung schreibt zeitnah über eine Raumstation auf dem Mond: Ein neues Internationales Projekt „Wir arbeiten an der Entwicklung eines Transportsystems“ (17.8.): Da geht's um eine Raumstation auf der anderen Seite vom Mond.

Wozu denn das? Da tummeln sich doch schon die ganzen Leute, die hinterm Mond leben, wie unsere Ex-Bibel-Bildungs-Ministerin. Vielleicht könnte sie sich anderweitig beschäftigen, statt mit staatlicher Autorität die Religion in eine öffentliche Sache umzulügen? Soll sie sich doch mit ihrer Bibel befassen. Bio ist jetzt modern, warum keine Biobel? Und gleich noch enen Bioran dazu statt Koran.

Links dazu:
Religion richtet schweren Schaden an Götterwirtschaft & Täuschung
Emanzipation von der Religion Überbau der Schuldzuweisungen
Das Ethosdefizit 1. Schuldzuweisung an die Religion
Die Lügenkultur 2. Schuldzuweisung an die Religion
Der Heilige Stuhlgang
Schavan reloaded