Die Biographie Mohameds wurde 200 Jahre nach dessen Tod verschriftlicht - mit politischer Intention: Muslimische Fürsten suchten ihre Position zu sichern und dem christlichen Jesus eine eigene, die Herrschaft legitimierende Erlöserfigur entgegenzusetzen. Dennoch hat sich das ambivalente Bild eines sich radikal verändernden und unter psychischen Problemen leidenden Menschen erhalten. Hier der milde, dort der gewalttätige Mohamed. Hamed Abdel-Samad zeichnet in seiner biographischen Skizze nach, welche bis heute verhängnisvollen Folgen aus diesen Traditionen erwachsen - und weshalb radikale Islamisten mit demselben Recht den »Propheten« zitieren wie laizistische und integrierte Muslime.
Deutschlandradio, 25.09.2015: "In seinem Buch 'Mohamed. Eine
Abrechnung" zeigt Abdel-Samad, welche verhängnisvollen Folgen die
Tradition der unkritischen Mohamed-Verklärung hat - und weshalb radikale
Islamisten mit demselben Recht den 'Propheten' zitieren wie laizistische und
integrierte Muslime. Danach führt er in dieser biografischen Skizze über
Mohamed die Gewaltbereitschaft radikaler Islamisten auf den Propheten Mohamed
selbst zurück."
Die Welt, 28.09.2015: "Der deutsch-ägyptische
Autor Hamed Abdel-Samad will Unruhe stiften, sagt er. Er fordert die Menschen
auf, sich kritisch mit ihrer Religion auseinanderzusetzen, ihre als sakrosankt
empfundenen Strukturen und Fundamente zu hinterfragen, sie auf die heutigen
Lebensverhältnisse umzudeuten und zu adaptieren. Das hat ihm viel Ärger
und viele Feinde eingebracht."
Aus dem ORF-Morgenjournal vom
29.9.2015: Abdel-Samads Abrechnung mit Mohammed - Das neue Buch von Hamed
Abdel-Sama, "Mohamed - Eine Abrechnung", dürfte für Diskussionen
sorgen. Darin zeichnet der deutsch-ägyptische Autor den Propheten als schwierigen
und widersprüchlichen, gewaltbereiten und kranken Menschen, und er fordert
eine kritische Auseinandersetzung mit dem Begründer des Islam. Denn auf
diesem Mohammed begründe sich auch der radikale Islam , etwa jener von
Al-Kaida und der Terrormiliz Islamischer Staat (IS).
Abdel-Samad kritisiert
die übertriebene Verehrung und Omnipräsenz Mohammeds in islamischen
Gesellschaften. Es ist nicht sein erstes islamkritisches Buch, weshalb er auch
seit zwei Jahren mit dem Tode bedroht, und für manche als der ägyptische
Salman Rushdie gilt. Mohammed ist eine Kultfigur, die nie infrage gestellt wurde,
sagt Hamed Abdel-Samad. Er macht das jetzt aber in aller Ausführlichkeit:
"Er hatte eine multiple Krankheit, die er an viele Muslime weitergegeben
hat - Größenwahn, Intoleranz gegenüber Ungläubigen, Paranoia
und Kritikunfähigkeit."